Tapas auf japanisch? Laut Restaurant-Kritiker Carsten Henn konnte ein Kölner Restaurant damit besonders überzeugen.
RestaurantkritikDas ist Carsten Henns „Weltküche des Jahres“ in Köln
Von Carsten Henn
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V.l. Chefkoch Philippe Zessler, Inhaber Christoph Barciaga und Restaurantleiterin Soukaina Ababou. (Archivbild)
Copyright: Dirk Borm
Wie schön ist es, wenn Dinge eine Eigendynamik entwickeln: das „Shima“ sollte eigentlich nur der Take-Away-Ableger des wenige Schritte entfernten „Ito“ werden. Aber dann fand sich eine Location mit Platz für ein paar Tische und man beschloss auch vor Ort Speisen anzubieten.
Anders als im „Ito“ mit seinem Fine-Dining-Anspruch geht es hier legerer zu, viele Speisen sind zum Teilen da – sprich: Tapas auf japanisch. Sushi gibt es allerdings auch, sogar ein wenig günstiger als bei der großen Schwester.
Aber zurück zu den „Tapas“, denn die machen das „Shima“ so einzigartig. Man genießt sie in einer Art Nordic-Studentenbude-Style, sitzt nah am Nachbartisch, mit clubbiger Musik - im Sommer gibt es auch Außenplätze. Für zwei Personen kann man ein „Shima Experience“ bestellen, oder aber wild von der Karte ordern. Mittags gibt es auch ein Lunch im Bento-Box-Stil.
Die Qualität vom Fisch überzeugt – Vegetarier kommen auch auf ihre Kosten
Viele Fische kommen fangfrisch vom Hafen in Vlissingen, der Blue Fin Thunfisch stammt von Balfegó, die Produktqualität schmeckt man natürlich gerade beim Sashimi enorm. Aber auch Vegetarier kommen hier auf ihre Kosten. Ob Umami, Säure, Schärfe oder Kräuter, das Thema im „Shima“ ist nicht Subtilität, sondern aromatische Power. Die nimmt man sogar wahr, wenn alle Mitesser schon halbbetrunken sind und über jeden schlechten Witz laut lachen.
Klassische Hauptspeisen gibt es auch, stets drei an der (Fleisch / Fisch / vegetarisch), wobei die Beilagen ein besonderes Lob verdienen, handelt es sich doch um echte Kabinettstückchen.
Das Team um Küchenchef Philippe Zessler hat sehr schnell seinen eigenen Stil gefunden. Soukaina „Sousou“ Ababou, Gastgeberin und Sommelière, trägt den dynamischen Geist in den Gastraum und sorgt für lässige Herzlichkeit. Die kleine Weinkarte bietet für Wein-Einsteiger wie -Freaks Schönes, auch im offenen Bereich. Nirgendwo sonst ist die japanische Küche in Köln so lässig wie hier!
Limburger Straße 19, 50672 Köln. www.shima-by-ito.de