Das Shima ist eine Kombination aus Restaurant und Take-away. Im Restaurant geht es vor allem ums Teilen: Viele kleine Teller auf einem Tisch.
Japanische KücheIto Cologne bekommt einen Ableger im Belgischen Viertel
Das Weihnachtsfest ist, salopp gesagt, nichts anderes als eine Nachwuchs-Feier. Insofern passt es gut, dass im Belgischen Viertel nach einem kleinen Bruder, dem Petit Frère vom großen Balthasar, am 13. Dezember auch eine kleine Schwester getauft werden kann. Das Shima by Ito befindet sich auf der Limburger Straße, zu Fuß also nur ein paar Schritte entfernt vom „Ito Cologne“. Setzt man Ito und Shima zusammen, hat man den japanischen Heimatort von Kengo Nishimi, der den Gästen auf der Antwerpener Straße seit drei Jahren Sushi in einer Qualität zubereitet, dass mitunter behauptet wird, Kölner müssen— anders als früher – für herausragende japanische Küche nicht mehr in die Landeshauptstadt fahren.
Das ist natürlich eine Anspielung auf das Düsseldorfer Sternerestaurant von Yoshizumi Nagaya, wo der inzwischen 41-jährige Nishimi, als er als junger Koch nach Deutschland kam, seinen Schliff erhielt. Auch Philippe Zessler, der Küchenchef vom neuen Shima, hat die japanische Seite der Kochkunst im Nagaya gelernt, nachdem er zuvor eine Ausbildung im Düsseldorfer Victorian absolviert hatte.
Unerreichbare Perfektion
Japanische Küche habe ihn schon immer gereizt, sagt der 31-Jährige, und als er sie zum ersten mal in Spitzenqualität erleben durfte, war die Enscheidung klar: „Das will ich auch lernen.“ Zessler mag die Einstellung der Japaner in der Küche, „dass sie eine Perfektion anstreben, die man nicht erreichen kann“. Das entspreche ja auch ein wenig der deutschen Mentalität, „nur, dass es die Japaner noch auf die Spitze treiben“.
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Hinter dem neuen Shima steht dieselbe gastronomische Familie wie beim Ito Cologne: Neben Küchenchef Kengo Nishimi ist dies als Patron Peter Hesseler, der vor 37 Jahren im Kwartier Latäng das Restaurant La Société begründete und später mit der Übernahme des Gut Lärchenhof auch diesem Restaurant vor den Toren Kölns zu einem Stern verhalf.
Im Hintergrund die Gut-Lärchenhof-La-Société-Familie
Da sind ferner Restaurantfachmann Christoph Barciaga, der seinem Mentor Hesseler seit vielen Jahren zur Seite steht sowie Torben Schuster, zeitweilig Küchenchef im La Société und in diesem Jahr vom kulinarischen Reiseführer „Gusto“ zum Koch des Jahres gekürt.
Alle vier zusammen stellten spätestens mit dem Ende der Corona-Pandemie fest, dass sie Restaurant und Take-away zusammen nicht gut hinkriegen. Entweder enttäusche man den Gast drinnen oder den, der draußen aufs Essen warte. Und da man den hohen Anspruch beibehalten wollte, fing die Gastronomie-Familie an, sich nach einen zweiten Lokal umzuschauen. Klar war, es sollte irgendwo in einem der lebendigen Veedel Kölns liegen.
Viele kleine Teller auf einem Tisch
Dann entdeckte man das ehemalige „Matahari“. In den zurückliegenden Wochen wurde die Location buchstäblich auf links gedreht, und nun ist ein Restaurant mit 24 Plätzen draus geworden mit einem sehr klaren Stil und von hellem Holz geprägten Interieur.
Natürlich habe auch die Überlegung im Raume gestanden, einen reinen Abhol-Betrieb zu eröffnen, sagt Barciaga. „Aber irgendwie stehen wir für mehr, als nur rausgeben. Nämlich eine Kombination aus sehr guter Küche und Gastgebertum.“ Anders als das Ito Cologne, das sich als Fine-Dining-Restaurant in entspannter Atmosphäre versteht, soll im Shima eher ein Sharing-Konzept zum Tragen kommen, also viele kleine Teller auf dem Tisch.
Neben Sushi- und Sashimi-Variationen in Top-Qualität (die Lieferanten sind dieselben wie fürs Ito) offeriert die Karte auch warme Gerichte wie: Vegi Tempura-Spargel, Austernpilz, Aubergine, (12 Euro), Ebi Tempura-Blacktiger Garnele und Shisoblatt (19 Euro) oder Roastbeef – gegrillt und aufgeschnitten mit Ingwer-Chili-Jus und Koriander (29 Euro) oder Heilbutt mit Misohollandaise und Amazulimette (26 Euro).
Shima by Ito, Limburger Straße 19, Belgisches Viertel. Telefon: 0221-70005292
Der Take-away ist geöffnet von Dienstag bis Samstag 17 bis 20.30 Uhr sowie Mittwoch bis Samstag 12 bis 14 Uhr. Restaurantbetrieb ist Dienstag bis Samstag am 18 Uhr sowie Mittwoch bis Samstag 12 bis 14 Uhr. Eröffnung ist am 13. Dezember