Im La Fonda kann man nicht nur gut essen, sondern auch bei Mistwetter Hitze aus dem Glas tanken. Das Geheimnis: Die Chili im Tequila.
BarkolumneWegen dieses Drinks sollte man das Kölner La Fonda besuchen
Natürlich kann man bei heranziehendem Unwetter, Starkregen und Kälteeinbruch Tee kochen oder sich nach dem Aufstehen mit Ingwer-Shots gegen das der Gesundheit nicht zuträgliche Klima wappnen. Oder, sofern man sich überhaupt vor die Tür wagt, die weitaus geselligere Lösung suchen und sich im La Fonda zum Aperitif verabreden. Und dann, wenn es um köstlichen Genuss, dezent-fruchtiges Aroma, knallgelbe Sommersonne im Glas und innere Wärme gehen soll, genau einen Drink bestellen: eine Chili-Mango-Margarita.
Das La Fonda ist natürlich ein Restaurant, eines der schönsten der Stadt sogar, und es wäre ein Fehler, hier nicht zu essen. Aber nur auf einen Aperitif vorbeizuschauen, in den Abend hineinzuschwingen und dann weiter zu schlendern, ist genauso möglich. Im Sommer, draußen auf dem Platz, ist das natürlich einfacher: an den Tischen unterm grünen Blätterdach der Platanen, eingebettet zwischen der historischen Fassade des Qvest-Hotels und der Basilika St. Gereon. Aber auch jetzt kann man Glück haben, und am frühen oder späten Abend an der Bar einen Platz ergattern, so wie viele Nachbarn eben auch einfach nur auf ein Glas vorbeikommen.
Tequila mit roten Chilis wärmt von innen
Zurück zur inneren Wärme – die sich bereits mit dem ersten Nippen am klassischen Martiniglas angenehm ausbreitet. Das Geheimnis dieses Signature-Drinks ist ein mit roten Chilis angesetzter Tequila, der über sechs Wochen zieht, bevor ihn Siri Selich ins Glas füllt. Selich, die Barchefin mit thailändischen Wurzeln und einer quasi angeborenen Leidenschaft für Schärfe, hat die Margarita zur Eröffnung 2018 kreiert. Ihr hausgemachtes Mangopüree, mischt sie mit eben jenem Tequila, Limettensaft, einer Prise Salz und einem Schluck Cointreau für eine pikante, aber fruchtig-ausgewogene Geschmacksexplosion, die eben nicht nur am Gaumen kitzelt.
Ganz selten nur wurde der Drink in nun sechsjähriger Geschichte wegen zu viel Schärfe zurückgegeben, sagt der Restaurantchef Thorben Steinacker. Und wer gar nicht auf der Suche nach innerer Wärme ist, sondern Zitrisches auf Eis bevorzugt, wird auf der Karte anderweitig fündig. Denn die Aperitifkultur wird hier in diesem Ensemble aus eleganter Einrichtung, Kunstwerken, Designklassikern und einer mühelosen Lauschigkeit großgeschrieben.
Die Karte, auf der Kölsch genauso gelistet ist wie Champagner, zählt genau neun Mixturen, wovon drei alkoholfrei sind. Viele sind, wie die Margarita, hauseigene Kreationen. Aber wer auf Schärfe verzichten will, dem sei der Gin Basil Smash empfohlen. Ein Drink, der sich zwar weltweit zum Star entwickelt hat, aber mit hausgemachtem Basilikumpüree doch etwas ganz Eigenes hat und grasgrün mit einer ähnlichen Wucht überzeugt wie das gelbe Glas– nur eben nicht wärmend, sondern superfrisch.
Was muss man unbedingt probieren?
Gin Basil Smash, Chili-Mango-Margarita.
Was kosten die Cocktails?
12,50 -15,80 Euro, alkoholfreie Aperitifs wie Virgin Tonic 9,50 Euro.
Gibt es auch Kölsch?
Gaffel Kölsch vom Fass, 2,50 Euro (0,2l).
Wer geht dahin?
Kölner und Gäste, die das Besondere und Schöne suchen.
Wie alt sind die Gäste?
Erwachsen.
Gibt es etwas zu essen?
Starters wie Sashimi vom Yellow Finthunfisch 22,00 Euro, Himmel & Ääd 19,00 Euro, Kalbsfrikadellen 14,00 Euro.
Adresse
La Fonda, Gereonskloster 8, 50670 Köln. Geöffnet mittags, Mo-Fr 12-15 Uhr, abends Mo- Sa 18-24 Uhr.