In der Hansemannstraße in Ehrenfeld haben die Freunde das Lokal im Bar-vin-Stil eröffnet. Hier gibt es auch Kölsch und eine Kegelbahn.
„Frohnatur“ in Köln-EhrenfeldVier Freunde machen aus Kölschkneipe eine Weinstube mit gehobener Küche
Von außen sieht die „Frohnatur Weinstube“ noch ein bisschen so aus wie die alte Kölsch-Kneipe, die sie mal war. Kommt man durch die Tür, ändert sich der Eindruck sehr schnell. Drinnen ist es hell, luftig, modern und chic. Die neuen jungen Inhaber haben alles neu gemacht und bieten mitten in Ehrenfeld Wein und Essen auf einem Niveau an, das man hier nicht auf den ersten Blick erwarten würde.
Hinter dem Konzept stecken die Freunde Pauline Schmeling, Johannes Ipfelkofer, Pit Spanke und Armin Hagenhenrich. Alle vier begeistern sich für guten Wein und gutes Essen. Ipfelkofer, der ursprünglich aus dem Marketing kommt, lernte Sommelier Pit Spanke beim Jobben auf dem Weingut Martin Otto Wörner (Marto Wines) kennen. „Ich habe dann alles über Wein gelernt und immer Flaschen für Freunde mit nach Köln gebracht“, erinnert er sich. Mit seiner Partnerin Pauline, ebenfalls Marketingexpertin, rief er zunächst einen Onlinehandel ins Leben. „Das wurde neben unseren normalen Jobs dann ein bisschen viel. Wir wollten auch mehr Tastings machen und suchten dafür einen Laden“, erzählt Pauline Schmeling.
„Frohnatur passt zu Rheinland und Natürlichkeit“
Die leere Kneipe in der Hansemannstraße entdeckten sie im November 2022 eher zufällig im Internet. Und dann ging alles ganz schnell. Sie holten Sommelier Pit Spanke als Weinexperte und Armin Hagenhenrich als Küchenchef ins Team, renovierten abends und am Wochenende den Laden und kündigten schließlich ihre Jobs, um sich voll und ganz der Gastronomie zu widmen. Im März dieses Jahres konnten sie die „Frohnatur Weinstube“ eröffnen.
Der Name war schnell gefunden: „Frohnatur, weil das Lebensgefühl zum Rheinland passt und auch darauf anspielt, dass bei uns sowohl beim Essen als auch beim Wein Natürlichkeit eine große Rolle spielt“, erklärt Johannes Ipfelkofer. Das kommt offenbar gut an: „Wir sind schon jetzt überwältigt von der Resonanz“, so Pauline Schmeling.
„Wir wollen die Weinwelt jünger machen“
Die vier Freunde haben mit ihrem Konzept einen Nerv getroffen. „Wir gehen alle gerne essen und trinken, aber in Köln gab es bisher nicht das, was wir suchen. Also haben wir selbst ein Restaurant nach unseren Vorstellungen eröffnet. Ein Ort, an dem man ganz entspannt sehr gutes Essen und toll Getränke genießen kann. Alles auf hohem Niveau, aber trotzdem zwanglos. Wir wollen die Weinwelt jünger machen, aber nicht belehren“, erklärt Pauline Schmeling. „Vorbild ist die Bar Vin in Paris. Da gibt es guten Wein und immer auch etwas zu essen“, ergänzt Pit Spanke.
Für das Essen verwendet Küchenchef Armin Hagenhenrich wenn möglich nur Produkte aus dem Umkreis von Köln. Das Gemüse kommt von „StadtLandGemüse“, das Brot backt das Jugendwerk Köln, der Jagdverband Eifel liefert Wildfleisch. Die Speisekarte wird immer wieder saisonal angepasst, die Gerichte werden nach Tapas-Art zum Teilen empfohlen. Bei der Auswahl der Weine legt Pit Spanke viel Wert auf Produkte aus gewissenhafter Landwirtschaft, für jeden Geschmack und jede Preisvorstellung ist etwas dabei. Kölsch gibt es übrigens auch.
Essen und Wein als Lifestyle
„Wir werden oft gefragt, ob wir nun ein Restaurant oder eine Weinbar sind. Die Antwort ist ganz einfach: Wir sind beides. Bei uns sind Essen und Wein auf Augenhöhe. Wir sehen beides als Lifestyle, aber unprätentiös“, sagt Armin Hagenhenrich.
Für die, die es ganz unprätentiös oldschool mögen, gibt es in der Weinstube übrigens auch noch eine Kegelbahn, die ebenfalls renoviert wurde. Nebendran steht auch eine lange Tafel für große Gruppen und Feiern.
Frohnatur Weinstube, Hansemannstraße 33, 50823 Köln, 0221/56074207, geöffnet von Mittwoch bis Samstag von 18 Uhr bis 24 Uhr, www.frohnatur-weinstube.fun