Carsten Henn wirft für uns einen Blick auf das Gastro-Jahr 2024: Zum Auftakt unserer Serie teilt er mit uns sein persönliches Restaurant des Jahres: das Weinbistro L’escalier.
Henns Restaurant des JahresDas Weinbistro „L’escalier“ – Soul-Food ohne Schischi
Von Carsten Henn
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Stephanie und Daniel Lengsfeld betreiben das Souterrain-Bistro im Belgischen Viertel.
Copyright: Arton Krasniqi
Viel zu lange stand das „L’escalier“ leer – nun kann man sagen: das Warten hat sich gelohnt! Es sind knallige Sprüche, mit denen das dort eröffnete Weinbistro wirbt: „No-Bullshit-Küche für Weinliebhaber und Gürtelweiterschnaller“ oder „Disko für die Geschmacksknospen statt Poesie für den Gaumen“. Im Souterrain-Restaurant hängt zudem ein Plakat mit der Aufschrift „Für Genuss in Maßen habe ich kein Talent“. Der Mann, der diese Versprechen auf dem Teller einlösen muss, heißt Daniel Lengsfeld und betrieb zuvor zusammen mit seiner Frau Stephanie das „Gasthaus Scheiderhöhe“ in Lohmar.
Er steht für eine produktorientierte, meist französisch inspirierte Spitzenküche, die den Eigengeschmack der Zutaten nach vorne bringt. Lengsfeld ist zudem ein Anhänger des Nose-To-Tail-Kochens, das alle Teile des Tiers – also auch Innereien - verwendet. Bei ihm gibt es Soul Food ohne Schischi, lustvolles Schlemmen ohne Blick auf die Kalorien. Stets unprätentiös und mit viel Leidenschaft für gutes, traditionelles Essen.
Weinbistro „L’escalier“ in Köln: Daniel Lengsfeld brilliert auch vegetarisch
Ein Beispiel dafür ist das „Rauchaalschnittchen“ vom Wipperfürther Aal, das schon in Lohmar zum Klassiker wurde. Mit Dillmayonnaise und Forellenkaviar auf super-knusprigem Brot ist es ein herzhaft-rustikales Vergnügen. Auch vegetarisch brilliert Lengsfeld, indem er Spinatknödel ganz traditionell mit glasiertem Kürbis und gebratenen Pilzen kombiniert.
Vegetarische Variante: Spinatknödel mit glasiertem Kürbis und gebratenen Pilzen.
Copyright: Carsten Henn
Stephanie Langenfeld ist eine ganz wunderbar warmherzige Gastgeberin, und Sommelier Volker Arndt – Kölnern bekannt aus dem „NeoBiota“ – komplettiert das Dream Team. Man merkt ihm seine große Liebe zum Wein bei jeder Empfehlung an, wobei er ganz undogmatisch Klassiker oder Naturweine auswählt und zudem ein hervorragendes Händchen für die nicht-alkoholische Speisenbegleitung besitzt.
Die hausgemachten Pommes im L’escalier - die perfekt Überbrückung
Ein kleiner Tipp: statt eines Zwischengangs die hausgemachten Pommes zur Überbrückung bis zum Hauptgericht bestellen. Und gleich noch ein Tipp: Freitags, und leider nur Freitags, gibt es Croissant der Boulangerie Merlet mit Burrata und Kaviar. So simpel – so fantastisch! Wie alles bei unserem „Restaurant des Jahres 2024“!
Adresse: Brüsseler Strasse 11, 50674 Köln, weinbistrolescalier.de