Kölner Sterneköche im TVWie der Alltag in einem Top-Restaurant funktioniert
Köln – Wenn man zwei Blickwinkel miteinander vereint, entsteht immer etwas Gutes. Davon ist Sterneköchin Sonja Baumann überzeugt. Wer 16 Stunden Seite an Seite arbeitet, gemeinsam ein Restaurant führt, der müsse auch im Privaten an einem Strang ziehen. Die Kommunikation müsse sitzen. Das treffe auf ihren Geschäftspartner und besten Freund, den Koch Erik Scheffler, zu. Der beschreibt ihre Beziehung so: „Es gibt einen besonnenen Pol (Baumann) und einen stürmischeren, keine zwei mega Egos“, sagt der 37-Jährige in der neuen sechsteiligen Food-Serie „Am Pass“, die ab dem 8. Januar im Fernsehen des Saarländischen Rundfunks ausgestrahlt wird und vom Alltag und dem Leben junger Sterneköche und Köchinnen erzählt.
„Am Pass“ blickt hinter die Kulissen und liefert sehr persönliche Einblicke. So zeigen Aufnahmen die beiden Kölner Köche bei einem gemeinsamen Abend in der Spielhalle. TV-Szenen, die von großer Vertrautheit zwischen den beiden zeugen, sollen aber nicht täuschen: Denn ein Liebespaar sind die beiden nicht. Scheffler hat einen kleinen Sohn.
Scheffler und Baumann lernten sich im Gut Lärchenhof in Pulheim kennen
Scheffler und Baumann betreiben seit 2018 das „Neobiota“ in der Kleinen Brinkgasse / Ehrenstraße und setzen seitdem ein ungewöhnliches Konzept um. Morgens und mittags servieren sie Frühstück, abends switchen sie auf die Zubereitung von Vier-, Sechs- oder Acht-Gänge-Menüs um. Vergebens sucht man in dem Lokal weiße Tischdecken. Eine steife Atmosphäre, wie sie in Sternelokalen üblich ist, wollen sie tunlichst vermeiden. Auch in ihrem zuletzt erschienen Frühstücks-Rezeptbuch „Brunch ist tot“ setzen sie auf Lockerheit in ihrer Selbstdarstellung.
Vor ihrer gemeinsamen Selbständigkeit teilten sich Baumann und Scheffler den Küchenpostenchef im Gourmet-Restaurant Gut Lärchenhof in Pulheim. Auch über diese Phase des Kennenlernens und ihre Arbeit im Angestelltenverhältnis erzählen sie in der neuen Serie. Scheffler sei es damals sehr wichtig gewesen, trotz seines mehrjährigen Erfahrungsvorsprungs, auf Augenhöhe mit Baumann zu sein – in allen Fragen. „Keiner sollte mehr oder weniger arbeiten.“ Auch bei der Geldfrage sollte Gleichbehandlung herrschen. Gleich ist aber nicht gleich: Wenn man zu zweit ist, mache der eine immer etwas anderes als der andere, so Baumann. Zwei Blickwinkel eben.
Alle sechs Folgen sind bereits in der Mediathek abrufbar. Die Folge im „Neobiota“ wird am Samstag, 22. Januar, um 17 Uhr ausgestrahlt.