Neue Patisserie in KölnDas „Goodchild Café“ hat sich auf Croissants spezialisiert
Köln – Ein eigenes Café wollte Linda Nguyen erst viel später im Leben eröffnen – mit Ende 30 etwa. Die 28-jährige Konditorin von der neu eröffneten Patisserie „Goodchild Café“ in der Sudermanstraße bereiste bis vor nicht allzu langer Zeit lieber die Welt: Patisserie-Schule in Kalifornien, Backpacking in Asien mit Partner Marvin Lausberg (30), der ihr nun auch geschäftlich zur Seite steht. Zuletzt haben die beiden in Sydney gelebt und gearbeitet. Dann kam Corona.
Wegen Lockdown in Köln geblieben
Als die Grenzen lockdownbedingt geschlossen blieben, beschloss das Paar in der Wahlheimat Köln zu bleiben. „Unsere Sorge war groß, was sollen wir machen?“, sagt Nguyen. Die Eltern der gebürtigen Neusserin, ebenfalls Gastronomen, hätten sie zur Selbständigkeit ermutigt und dann sei alles ganz schnell gegangen: Auf das Ladenlokal, in dem sich vorher das bretonische Restaurant „Délibon“ befand, seien sie im Dezember gestoßen und im Februar hätten sie bereits den Vertrag unterschrieben.
Geöffnet haben sie ihr Café Mitte August, also ganz frisch. Mit einem Fensterverkauf seit Juni haben sie schon einmal das Terrain sondiert. „Die Nachbarn haben uns sehr gut aufgenommen“, so die 28-Jährige. Nachdem sich wegen herrschender Holzknappheit und Handwerker-Mangel der Umbau abermals verzögert hat, sind die Räumlichkeiten nun endlich fertig: Der Stil ist minimalistisch, die Tische und Theke aus naturfarbenem Terrazzostein, die Sitzbänke und Hocker aus hellem Holz. „Wir haben uns bei der Einrichtung an Australien orientiert, wo man überall solche hellen, minimalistischen Cafés findet“, sagt Nguyen.
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Und ebenso fokussiert ist das Patisserie-Angebot: Die Konditorin, die ihre Ausbildung in Lüdenscheid und ihren Meister in Köln absolvierte, hat sich auf Croissants spezialisiert. Ein handgefertigter Teig durchläuft bei ihr einen drei-tägigen Zyklus, bis er gebacken wird: erst wird geknetet und dann touriert. Die Gäste können der Konditorin auch regelmäßig beim Teigausrollen zusehen.
Außengastronomie fehlt noch: Stadt Köln hat noch nicht reagiert
Neben dem klassischen Croissant (1,80 Euro pro Stück) oder welchen mit Schokolade und selbstgemachter Mandelcreme gefüllt gibt es auch Cruffins – ein Croissant in Muffin-Form sowie Rosinenschnecken – dazu Kaffee-Spezialitäten aus regionalen Espressobohnen. Einen Barista-Crashkurs hat Partner Lausberg eigens dafür durchgeführt – der 30-Jährige und studierte Maschinenbauer ist für das Organisatorische zuständig.
Derzeit gehen 200 Croissants über die Theke, sagt Nguyen, manchmal auch deutlich vor Ladenschluss. Diese gute Qualität bei wachsendem Betrieb aufrecht zu erhalten, sei künftig die Herausforderung. „Wir suchen gerade eine Aushilfe, damit ich nur backen kann, während Marvin und die Aushilfe verkaufen“, so die Konditorin.
Noch ist die Außengastronomie beschränkt auf eine Handvoll Sitzplätze in der Fensterbucht – denn obwohl sie den Antrag für die Außengastronomie mit allen erforderlichen Unterlagen bereits im Frühjahr bei der Stadt abgegeben hätten, sei dieser noch nicht bearbeitet worden. „Die antworten einfach nicht, weder auf Mails noch Anrufe. Dabei fragen die Leute immer nach den Außenplätzen und sind dann enttäuscht“.
Goodchild Café, Sudermanstraße 12, Dienstag bis Samstag von 9 bis 17 Uhr geöffnet, Sonntag bis 16 Uhr.