Zwei Freundinnen eröffnen ab April das neue „None Bistro“ in Klettenberg. Der Name ist Programm, das Lokal wird außergewöhnlich.
Ehemaliges CaféFreundinnen eröffnen neues Lokal in Klettenberg – mit Pommes-Flatrate
Die typische Eck-Kneipe, das x-te Veedelscafé oder die nächste klassische Weinbar – alles das soll an der Ecke Gottesweg/Königswinterstraße nicht entstehen. Nichts davon. Deswegen wird das neue Lokal auch „None Bistro“ heißen. Diesen Namen haben die beiden Betreiberinnen Marlee Högg und Jill Steinkamp ausgewählt, weil in den Räumen des ehemaligen „MB-Café“ ein ungewöhnlicher Ort entstehen soll. Er soll ein Treffpunkt sein, wo sie nicht nur Wirtinnen sind, sondern vor allem auch Gastgeberinnen.
„None Bistro“: Ab 1. April der neue Treffpunkt in Köln-Klettenberg
Am 1. April werden sie ihr „Herzensprojekt“ starten. Högg und Steinkamp möchten Menschen zusammenbringen. In der langen Phase des Lockdowns, als die Gäste sich zuhause versorgen und selbst kochen mussten, wurde ihnen besonders bewusst, dass es in der Gastronomie um mehr geht als Essen und Trinken, nämlich um Austausch. Der soll nun auch im Zentrum des Geschehens stehen. Sie möchten ihre Kunden zur Interaktion inspirieren, mit diversen Happenings. „Das kann eine Schmuckausstellung sein“, sagt Högg, „oder ein Pop-up-Store eines jungen Designers, eine Lesung, ein kleines Konzert. Der Raum für Kunst und Kultur ist in Köln viel zu knapp.“ Auch einen regelmäßig stattfinden „Table-Talk“ möchten sie etablieren.
Die Gäste können sich dabei einen Platz an einem großen Tisch buchen, wo sie mit fremden Menschen ein Menü genießen und plaudern. In kulinarischer Hinsicht soll es ebenfalls immer wieder einmal ein Event geben, eine Weinprobe oder eine Tee-Verkostung. Möglicherweise werden sie eine „Pommes-und-Wein-Flatrate“ anbieten, bestehend aus Wein und selbst gemachten Fritten mit Dips. Den Plan, gemeinsam ein Lokal zu eröffnen, hatten die Freundinnen schon seit Jahren.
Beide Chefinnen bringen Erfahrung in der Gastronomie mit
Beide haben umfangreiche Erfahrungen in der Gastronomie gesammelt, auf ganz unterschiedliche Weise: Marlee Högg hat zwei Jahre im Restaurant „Pottkind“ an der Darmstädter Straße gearbeitet, eine Sommelier-Schule absolviert, bei der Sterneköchin Julia Komp gearbeitet und zuletzt im Einkauf eines Weinhandels.
Jill Steinkamp ist gelernte Hotelfachfrau und hat lange die Restaurantleitung eines Lokals in Nippes innegehabt. Ihr Wissen kommt nun in einen Topf. Einen groben Speiseplan für das None Bistro haben sie ebenfalls bereits: Es soll eine moderne Küche bieten, frische Produkte mit hoher Qualität, gleichzeitig nicht zu luxuriös sein. Dabei können die Gerichte von unterschiedlichen Kochkulturen inspiriert sein. Dem Einfallsreichtum des Kochs sollen keine Grenzen gesetzt sein. Bei dem Mann am Herd handelt es sich um einen alten Bekannten: Unter andrem Max Bandte, der vorher mit seiner Mutter Barbara das MB-Café betrieben hat, Lebensgefährte von Marlee Högg. Er wird von einem weiteren erfahrenen Koch unterstützt.
Das MB-Café musste nach der pandemiebedingten Durststrecke vor einigen Wochen endgültig schließen, sehr zum Bedauern der Stammgäste, die die Küche, aber auch die gemütliche Einrichtung sehr schätzten. Nun wird es renoviert und erhält einen ganz neuen Look. So werden die Gäste an der Ecke Gottesweg/Königswinterstraße bald wieder speisen, aber eben auch viele andere Dinge tun können. „Austausch“, sagt Marlee Högg, „ist das, was wir alle brauchen. Jetzt ist die Zeit dafür. In der Welt gibt es so viele Fragen, was die politische und gesellschaftspolitische Entwicklung betrifft. Die Menschen müssen einmal an einem langen Tisch miteinander reden.“