Ein bisschen Thailand mitten in Köln: Unsere Gastrokritikerin Julia Floß hat das „Buriram“ getestet – und war begeistert!
Schmeckt's Frau Floß?Das thailändische Restaurant „Buriram“ ist eine Entdeckung
Erste Januarwoche und ich dachte mir: Wir brauchen keine Reservierung. Die halbe Stadt ist noch im Skiurlaub und der Rest befolgt die Neujahrsvorsätze, knabbert Rohkost und turnt Workout-Videos nach. Stellt sich raus: komplett falsche Annahme. Sämtliche Restaurants sind ausgebucht und so schlurfe ich mit meiner Begleitung im Nieselregen von Laden zu Laden. Nach knapp 50 Minuten, Laune und Magen mittlerweile auf Kniehöhe, erreichten wir das Buriram. Ich zucke einigermaßen willenlos mit den Schultern. „Thai Restaurant und Cocktails“ steht über dem Eingang, in Ringnähe – gleich zwei Warnsignale.
Der Blick ins Restaurant mildert die Skepsis nicht: Bambusoptik, wohin das Auge reicht, Dreieckskissen mit Kapok-Füllung, Aquarium, Buddha-Figuren, Lichterketten, Weihnachtsdeko-Reste und – da steht allen Ernstes ein Tuk Tuk mitten im Raum. Hier wird nicht gekleckert, hier wird geklotzt.
Allerdings rückt eine einzige Beobachtung diese Deko-Eskalation (und die eigene Voreingenommenheit) in ein ganz anderes Licht: An den Tischen sitzen fast nur thailändische Gäste. Es duftet nach Zitronengras, Limetten und Fischsauce. Wir werden mit einem langgezogenen „Sawadika“ begrüßt und neben dem Tuk Tuk platziert. Ich schäme mich für die eigene Ignoranz und switche auf Fernweh. Auf der Karte stehen wunderbare thailändische Spezialitäten.
Den Anfang macht die hausgemachte Limonade mit frischen Limetten, Zitronengras und Ingwer. An dieser Stelle beschließe ich einen Neujahrsvorsatz: Mehr von dieser Limonade trinken. Alternativ geht auch der leicht rauchige hausgemachte Eistee. Som Tam, der Salat aus grüner, gestampfter Papaya schmeckt herrlich frisch, leicht süß, leicht sauer, die Schärfe gehört genauso zu diesem fabelhaften Gericht, wie die etwas tranige Note von der Fischsauce und den getrockneten Shrimps. Die salzigen Erdnüsse sind das I-Tüpfelchen auf diesem Thai-Klassiker.
Panaeng oder Massaman?
Panaeng und Massaman sind meine allerliebsten Curries. Panaeng ist ein rotes Curry unter anderem mit Kaffir-Limettenblättern und Erdnüssen. Massaman ist ein gelbes Curry mit Kartoffeln, Zwiebeln und ebenfalls Erdnüssen. Im Buriram kann man sich das jeweilige Topping aussuchen. Vor lauter Highlights kann ich mich gar nicht für einen Favoriten entscheiden: der frittierte Rotbarsch mit feurigem, rotem Curry oder das Pad Krapao mit Thai-Basilikum und jeder Menge Chili? Oder vielleicht der Buriram Green Tea mit Milch, der gleichzeitig blumig, cremig, süß und leicht bitter schmeckt? Ich bin völlig unentschlossen und weiß nur, dass ich den Rest der Karte auch noch probieren möchte und dass das Buriram einen festen Platz in meinem Herzen eingenommen hat.Letzter Tipp: Unbedingt nach dem Tages-Dessert fragen.
Buriram Thai Restaurant, Schaafenstraße 63, 50676 Köln, Öffnungszeiten: Mo-Fr 12-15.30 Uhr + 17.30-22.30 Uhr, Sa 12-23 Uhr, So 17.30-23 UhrFazit: Hervorragendes thailändisches Essen, sehr bemühter ServiceBewertung: 5 von 6 Spitzen
Julias Auswahl
- Vorspeisenteller // 12,50 €
- Som Tam Thai , Grüner Papayasalat u.a. mit Thai-Bohnen, getrockneten Garnelen.Fischsauce // 13,90 Euro
- Tom Yam, Zitronengras-Suppe // 6,50 Euro
- Panaeng-Curry mit Gemüse // 13,50 Euro
- Pad Krapao Muu, Gebratenes Schweinefleisch in einer Soja-, Austern-, Fisch-, & Peperoni-Sauce// 18,50 Euro
- Rad Prig Geang // Frittierter Rotbarsch // 25,90 Euro