Auf unseren Aufruf haben wir sehr viele schöne Einsendungen erhalten. Die besten zehn hat Gastro-Kolumnistin Julia Floß gekürt – hier können Sie alle als PDF herunterladen.
Zum NachbackenDie besten Plätzchen-Rezepte unserer Leserinnen und Leser
Ein Keks ist eben nicht einfach ein Keks. Wenn ich irgendein Fazit aus dieser weihnachtlichen Leseraktion ziehen kann, dann das. Mich erreichten Lebkuchen-Rezepte aus der Zeit vor der Jahrhundertwende, Rezepte, die seit Generationen in der Familie sind und weitergegeben werden. Manchmal waren es fünf Generationen und manchmal zwei. Manche Rezepte stammen aus der Zeitschrift „Brigitte“ der frühen 90er Jahre, manche von der Kollegin aus dem Büro oder der Nachbarin. Mich erreichten sehr viele Fotos von stark vergilbten Zettelchen.
Handschriftliche Rezepthefte mit Eselsohren und den klebrigen Spuren des Backeifers der letzten 50 Jahre. Sorgfältig ausgeschnittene oder eilig abgerissene, aber stets abgeheftete Rezepte aus sogenannten Frauenzeitschriften. So unterschiedlich die Einsendungen auch waren, sie haben alle eins gemein: Sie sind Erinnerung und Süßigkeit zugleich.
Das Plätzchenheft als Download:
Alternativ können Sie die Rezeptsammlung über diesen Link herunterladen (hier klicken).
Und eben weil diese Erinnerung so stark an bestimmte, vor allem sehr traditionelle Rezepte geknüpft ist, habe ich mich dafür entschieden, die Klassiker außen vor zu lassen. Wenn es in einer Familie ein Rezept für Lebkuchen, Spekulatius, Vanillekipferl oder Zimtsterne gibt, dann wird da auch nicht mehr dran gerüttelt. Allerdings darf ein neues, weniger traditionelles Plätzchen-Rezept gerne dazukommen.
Und da kommen wir ins Spiel beziehungsweise unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Insgesamt zehn Gewinner-Rezepte haben wir gekürt. Und die drei Leserinnen Karin Goebelsmann, Brigitte Burgheim-Raguß und Nina Osmers zum Weihnachtsbacken ins „Studio Delikam“ ins Belgische Viertel eingeladen. Schon nach kurzer Zeit duftete die Studioküche nach Zimt und Orangen, Backtechniken wurden neugierig beäugt, und es ging schnell um die Frage, woher das Rezept stammt beziehungsweise wie lange es schon in der Familie ist.
Die würzigen Schneemandeln von Karin Goebelsmann brauchen nicht viel Zeit und sind ein perfektes, kleines Weihnachtsmitbringsel, wenn man sie nicht vorher einfach alle selbst aufisst. Brigitte Burgheim-Raguß gibt ihre Rezepte und ihr Backwissen bereits an ihre Enkel weiter. Ihre saftigen Orangenschnitten sind eine tolle, frische Ergänzung auf dem sonst so Zimt- und Schokolade-lastigen Plätzchenteller. Das gilt auch für die unglaublich mürben Cranberry-Pekan-Kipferl von der jüngsten Teilnehmerin Nina Osmers.
Vielleicht finden diese Rezepte auch Einzug auf ihrem Plätzchenteller – Sie können sie als ganzes Heft herunterladen und vielleicht enden sie als geliebter vergilbter Ausdruck mit Puderzucker-Resten und Eselsohr in ihrem Rezeptordner. Digital speichern geht natürlich auch. Das ist zwar weniger nostalgisch, klebt dafür aber auch nicht.