Ein Grilltag kann schnell stressig werden. Mit einfachen Salaten, die man teils schon am Vortag vorbereitet, lässt sich das verhindern.
Start der GrillsaisonVier leckere Grillsalate, die sich ganz einfach vorbereiten lassen
Das Grillgut brutzelt auf dem Rost, man unterhält sich mit seinen Lieblingsmenschen und ist voller Vorfreude auf den bevorstehenden Genuss: Grillen kann so gemütlich sein, für Gastgeber aber auch anstrengend.
Fleisch, Fisch, Käse oder Gemüse dürfen schließlich nicht verkohlen und unzählige Zutaten müssen für die Salate geschnippelt werden. Mit ein bisschen Planung kann man den Tag aber dennoch gemeinsam genießen.
„Nudeln, Kartoffeln, Hülsenfrüchte oder Reis kann man schon einen Tag zuvor kochen und im Kühlschrank aufbewahren“, sagt Susann Kreihe, eine der Autorinnen des Grillbuchs „Plancha“. Diese Salate schmeckten meist noch besser, wenn sie über Nacht im Dressing durchziehen. Nur Zutaten wie Rohkost und Kräuter sollten frisch dazu gegeben werden, damit der Salat nicht verwässert.
Gut vorzubereiten: Schwäbischer Kartoffelsalat
Auch der Schwäbische Kartoffelsalat, den Kreihe gerne an Grilltagen macht, könne man gut vorbereiten. Zunächst wird ein Kilo Kartoffeln in Wasser gekocht und dann noch warm gepellt sowie geschnitten. Hierfür eignen sich kleine, festkochende Kartoffeln wie die Sorten „Drillinge“ oder „Bamberger Hörnchen“ gut. Dann übergießt man diese mit etwa 350 ml flüssiger Gemüse- oder Fleischbrühe, die noch heiß sein sollte.
„Dadurch entsteht diese typische Salatsoße, dieses Schlotzige, wie der Schwabe sagt“, erklärt Kreihe. Damit er schön kräftig schmeckt, sollte man ihn noch mit 2 EL Essig, 2 TL Senf, 1 TL Salz, 1/2 TL Zucker und etwas Pfeffer würzen. Nach einer Nacht im Kühlschrank gibt Kreihe am nächsten Tag kurz vor dem Servieren noch 1 EL Öl dazu, etwas Schnittlauch, frische Radieschen oder eine gewürfelte Gurke und schmeckt ihn gegebenenfalls noch mal ab.
Bei Rohkostsalaten, wie zum Beispiel dem Griechischen Bauernsalat, könnten zumindest die einzelnen Komponenten laut Küchenmeister Manuel Weyer schon vorbereitet und ebenfalls im Kühlschrank aufbewahrt werden. Auch das Dressing halte sich kaltgestellt. Am nächsten Tag vermische man die einzelnen Zutaten nur noch miteinander und gebe das vorbereitete Dressing dazu.
„Nur Zwiebeln und Knoblauch sollten nicht vorbereitet werden, denn sonst riecht der ganze Kühlschrank danach. Zwiebeln werden zudem bitter“, sagt Weyer, Grillbuchautor von „Weber‘s Grillen auf dem Balkon“.
Schön knackig: Blattsalate richtig vorbereiten
Auch Blattsalate können laut Kreihe am Vortag schon gewaschen werden, wenn man sie danach mit einer Salatschleuder oder einem Küchentuch gründlich trocknet. Ungeschnitten und ohne Dressing hielten sie sich im Kühlschrank in einer Vorratsdose bis zum nächsten Tag. Als Beilage zum Grillen wähle man am besten eher feste Salatsorten aus, zum Beispiel Eisbergsalat oder Radicchio. Pflücksalatmischungen würden dagegen schnell welk werden.
TV-Köchin Zora Klipp hat noch eine andere Idee: „Das Dressing kann man in ein Marmeladenglas einfüllen und dann auf den Tisch stellen, damit sich jeder selbst den Salat frisch anmachen kann.“ Das ist besonders praktisch an warmen Tagen, wenn man draußen länger zusammensitzen möchte.
Für ihre Salate macht sich die Buchautorin von „Koch‘ s einfach“ gerne den Grill zunutze und zaubert ohne viel Aufwand ein besonderes Aroma hinein. Für einen Spargel-Tomaten-Mozzarella-Salat legt Zora Klipp zum Beispiel die Tomatenrispen, die noch am Grün hängen sowie grünen Spargel auf den Grill. Kurz vor dem Servieren komme dieses gegrillte Gemüse dann über einen grob zerrissenen Büffelmozzarella.
Das Dressing für diesen Salat träufelt Klipp im Anschluss darüber. Es besteht aus 1 EL Senf, 4 EL Aceto Balsamico Bianco, 1 TL Honig, Salz, Pfeffer sowie 8 EL Olivenöl.
Kichererbsensalat in gegrillter Avocado
„Ich finde auch gegrillte Avocados super, diese kann man füllen“, sagt Klipp. Dafür halbiert sie die Avocados der Länge nach, entfernt den Kern und dann legt sie die Hälften mit Schale auf den Grill, bis sie ein schönes Grillmuster entwickeln.
Dazu könne man dann einen Kichererbsensalat machen, den man in die entstandenen Kern-Mulden der Avocadohälften füllt. Der Kichererbsensalat bestehe aus gekochten Kichererbsen, Tomaten, Radieschen, Gurke, Kreuzkümmel, Koriander, Zitronensaft, einem Spritzer Olivenöl sowie Salz, Pfeffer und einer Prise Zucker.
Gegrillter Wassermelonensalat mit Heidelbeeren
Auch Manuel Weyer nimmt den Grill gerne her, um darauf Komponenten für seinen Salat zu grillen: „Mein Lieblingssalat ist ein gegrillter Wassermelonensalat“. Er schneidet hierfür drei Scheiben Melone in zwei bis drei Zentimeter dicke Scheiben und benetzt sie dann mit etwa ein bis zwei Esslöffeln Olivenöl. Dann grillt er sie bei sehr starker Hitze, etwa bei 250 bis 270 Grad, auf beiden Seiten nur zwei bis drei Minuten. Diese Temperatur werde etwa nach 12 bis 15 Minuten Aufheizen erreicht.
Zur abgekühlten Wassermelone, die von der Schale befreit und in Würfel geschnitten wird, kämen dann folgende Zutaten: 125 g Heidelbeeren, 1 EL fein geriebener Ingwer, der Abrieb und der Saft von 1 1/2 Zitronen, ein EL Honig, 25 ml Olivenöl und etwas Meersalz. Frische Minzblätter verfeinerten am Schluss den Geschmack.
Für das Gelingen leckerer Grillsalate sei das Dressing sehr wichtig. Aber damit die Salate am Grilltag genauso schmecken, wie man es sich vorgestellt hat, hat er noch einen Tipp: „Der Salat sollte nicht kühlschrankkalt sein, sondern Raumtemperatur haben.“ Dann kämen die Aromen besser zur Geltung.
Literatur:
Susann Kreihe/Ingolf Hatz/Julia Ruby Hildebrand: „Plancha. 100 kreative Rezepte für Fleisch, Fisch, Geflügel, Gemüse und Desserts. Die mediterrane Art zu grillen“, Christian Verlag, 288 Seiten, 49,99 Euro, ISBN 978-3-95961-780-2.
Manuel Weyer: „Weber‘s Grillen auf dem Balkon. Große Grillmomente auf kleinem Raum“, Gräfe und Unzer Verlag, 192 Seiten, 24 Euro, ISBN 978-3-8338-8976-9.
Zora Klipp: „Koch’s einfach“, Edition Michael Fischer GmbH, 176 Seiten, 20 Euro, ISBN 978-3-96093-684-8. (dpa)