Pünktlich zum Advent erschien ein kleines Buch mit Geschichten, Liedern und Rezepten aus dem Kloster. Wir haben drei Rezepte aus der „Kloster-Weihnacht“ zum Nachbacken herausgesucht - ein Buchtipp aus dem Kloster.
Rezepte aus dem KlosterStollen aus Maria Laach und Nervenkekse von Hildegard von Bingen
Auf der Suche nach innerer Ruhe, Klarheit oder einem Neustart im Leben, verschlägt es immer mehr Menschen, gerade zum Ende des Jahres, zu Weihnachten oder zum Jahresbeginn, ins Kloster. Auch in NRW bieten viele Klöster längere oder kürzere Einkehrzeiten und Möglichkeiten an Adventsfeiern, Stille oder Meditation der Ordensbrüder- und schwestern teilzuhaben.
Manchmal reicht aber auch schon ein Ausflug zu einem der schönen Klöster im Rheinland - vom bekannten Benediktinerkloster Maria Laach bis zur bedeutsamen mittelalterlichen Klosteranlage Steinfeld in der Eifel, mit ihrer zwischen 1142 und 1150 errichteten Basilika.
Ein neues kleines Buch legt ein Augenmerk auf die Weihnachtszeit im Kloster, auf die Stille und die Gemeinschaft. In „Kloster Weihnacht - Rezepte für Leib und Seele“ kommen Brüder, Schwestern und Äbte - auch aus Maria Laach - in kurzen weihnachtlichen Erzählungen und Erinnerungen zu Wort. Gespickt ist das Büchlein auch mit einer Vielzahl toller Weihnachtsrezepte - natürlich aus dem Kloster. Von Linzeraugen über Nonnenküsschen bis zu Klosterkipferl läuft einem das Wasser im Mund zusammen. Wir haben drei Rezepte aus der „Kloster-Weihnacht“ unten abgebildet. (rei)
Buchtipp Klosterweihnacht - Rezepte für Leib und Seele Verlag Herder 1. Auflage 2022 Gebunden 128 Seiten ISBN: 978-3-451-39391-4
Christstollen-Tiramisu im Glas (6 Personen)
Von Carsten Bengel, Küchenchef in der Benediktinerabtei Maria Laach ZUTATEN 300 g Christstollen 200 ml Orangensaft (gern frisch gepresst) 1000 g Mascarpone 4 Eigelb 3 El Zucker 2 El engl. Orangenmarmelade 2 cl Amaretto Pistazien zur Dekoration ZUBEREITUNG 1. Orangensaft mit Marmelade verrühren und zum Kochen bringen 2. Eigelb und Zucker schaumig schlagen (5 Minuten), Amaretto hinzufügen 3. In die Eimasse Mascarpone vorsichtig unterheben 4. Stollen in die warme Orangenmasse einbröseln und verrühren und abkühlen lassen 5. Stollenmasse gleichmäßig auf die sechs Gläser verteilen, anschließend die Mascarponecreme auftragen und die Gläser mit den Pistazien dekorieren 6. Gläser noch zwei Stunden kalt stellen und ca. 15 Minuten vor dem Servieren aus dem Kühlschrank holen
Nervenkekse nach Hildegard von Bingen
von Schwester Teresa Zukic, Kommunität der Geschwister Jesu ZUTATEN: 500 g Dinkelmehl 250 g weiche Butter 150 g Honig 25 g Zimt10 g Muskat5 g Nelkenpulver2 Eier1 Prise Liebe
ZUBEREITUNG 1. Alle Zutaten mit den Händen oder einer Teigkarte durchhaken, dann schnell zu einem Teig verkneten und 30 Minuten im Kühl schrank kalt stellen. 2. Dick ausrollen, Plätzchen ausstechen und diese auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech geben. 3. Im vorgeheizten Backofen bei 190 °C – 200 °C (Unter-/Oberhitze) ca. 20–25 Minuten hell backen. TIPP Hildegard empfiehlt 4 bis 5 Kekse pro Tag. Sie schreibt: „Iss diese oft, und alle Bitternis deines Herzens und deiner Gedanken weiten sich. Dein Denken wird froh, deine Stimme rein, alle schlechten Säfte in dir minderer. Es gibt guten Saft deinem Blut und macht dich stark“. Die Kekse halten sich wochenlang bzw. hielten sich so lange, wenn sie nicht so viele Liebhaber hätten. Ein echter Geheimtipp. Aber Vorsicht, bei zu viel Muskat können sie berauschend wirken
Hutzelbrot
ZUTATEN 450 g Weizenmehl Typ 405 60 g Hefe 200 g Birnenschnitze 200 g getrocknete Pflaumen 300 g Sultaninen (Rosinen) 1000 g Kranzfeigen 200 g Haselnüsse ganz 200 g Mandeln ganz 50 g Zitronat 50 g Orangeat 10 g Zimt 5 g Anis 5 g Fenchel 4 g Nelken 150 g Zucker 375 g Schnitzbrühe (Einweichbrühe der Birnenschnitze) ZUBEREITUNG 1. Die Birnenschnitze müssen über Nacht eingeweicht werden. 2. Am andern Tag dreht man sie zusammen mit den getrockneten Pflaumen, dem Zitronat und dem Orangeat durch den Fleischwolf.3. Zusammen mit der Schnitzbrühe und den Zutaten, außer den Feigen, Mandeln und Haselnüssen, bereitet man einen Teig zu, der 30 Minuten ruhen muss. Verlag Herder GmbH 4. In der Zwischenzeit schneidet man die Feigen in kleine Stücke und arbeitet sie mit den ganzen Mandeln und ganzen Haselnüssen nach der Ruhezeit unter den Teig, der dann nur noch in der gewünsch ten Größe abgewogen und lang oder rund geformt werden muss. 5. Zuletzt wird jedes Teigstück mit Wasser abgestrichen und im Ofen bei einer Backtemperatur von 210 °C gebacken. Die Backzeit hängt von der Größe der Brote ab, zwischen 40 und 50 Minuten. TIPP Das Hutzelbrot schmeckt für sich schon sehr lecker, aber man kann auch Butter auf eine Scheibe aufstreichen und sogar noch etwas Klosterhonig