Vietnamesisches RestaurantDas Lúa by Danny bringt ein bisschen Saigon nach Köln
- Unsere Restaurantkritikerin Julia Floß ist gelernte Köchin und Patissière.
- In der Serie „Schmeckt's Frau Floss?" stellt sie regelmäßig kleine oder unbekanntere Restaurants in Köln vor.
- Warum der kleine Vietnamese Lúa by Danny ein Besuch wert ist, lesen Sie hier.
Im Fenster des kleinen Souterrain-Lokals in der Brabanterstraße klebt noch der Neueröffnungssticker. Darunter steht ein kleines Fahrrad mit einer Orchidee im Körbchen. Gastgeber Danny steht lächelnd im Türrahmen und winkt aufgeregt: „Kommen Sie. Kommen Sie.“ Kichernd scheucht er uns in sein Restaurant und begleitet uns zum Tisch.
Der schillernde Gastgeber steht im direkten Kontrast zur einigermaßen schlichten Einrichtung: Glänzende, dunkle Holzbänke, die Wände sind in grau gehalten und mit orangefarbenen Akzenten versehen, an der Decke baumeln Korblampen. Überall stehen frische Blumen oder Schalen mit exotischen Zutaten wie Maracujas oder dicken Zimtstangen. Im Hintergrund dudelt leise vietnamesische Musik.
Tuan Quang Tran, alias Danny, ist der geborene Gastgeber. Er platzt förmlich vor Herzlichkeit. Das ist nicht aufgesetzt oder anbiedernd. Seine Präsenz am Gast ist einfach unbeschreiblich. Und bleibt im Gedächtnis. Viele Gäste, inklusive mir, sprechen ihn auf das „Chum Chay“, das vegetarisch-vietnamesische Restaurant am Friesenwall, an. Dort arbeitete Danny als Kellner, ehe er sich mit seinem eigenen Laden selbstständig machte. Vor 15 Jahren kam der gebürtige Vietnamese nach Deutschland. Vorher lebte er lange in Amsterdam. Die Liebe brachte ihn nach Köln.
Mit dem „Lúa by Danny“ möchte er ein Stück Heimat, ein bisschen Saigon nach Köln bringen. Dass er Saigon sagt, deutet vorsichtig auf sein Alter hin. Wäre er jünger, würde er von Ho-Chi-Minh-Stadt sprechen.
„Lúa by Danny“ bedeutet sinnbildlich „wie bei Muttern“, erklärt mir der Gastgeber. Wobei „Lúa“ eigentlich das Reiskorn ist. Reis ist in Vietnam Grundnahrungsmittel und Bestandteil jeder Mahlzeit. Entsprechend ist das Reiskorn nicht einfach nur kulinarische Kindheitserinnerung, sondern Bestandteil der vietnamesischen Identität. Essen, also Reis, ist etwas Familiäres, etwas Geselliges, etwas Glückliches. All das steckt in „Lúa by Danny“.
Die angenehm überschaubare Karte bietet Klassiker wie die Pho Bo, die berühmte Rindfleischbrühe, aber auch Eigenkreationen wie Hühnchen mit gelbem Curry und Süßkartoffeln. Mein persönlicher Favorit ist der Bananenblütensalat mit seinen endlosen Konsistenzen und Aromen.
Die Karte wird ergänzt durch regelmäßig wechselnde Tagesgerichte und ausgewählte Getränke (unbedingt den frischen Maracujasaft auf Eis probieren!). Das „Lúa by Danny“ ist ein schöner neuer Ort mit gutem vietnamesischen Essen und einem fabelhaften Gastgeber.Lúa by Danny, Brabanter Str. 9, 50674 Köln, Tel: 0221/58938033Öffnungszeiten: Montag bis Freitag: 12-15 und 17-23 Uhr, Samstag und Sonntag 15-23 Uhr
Empfehlungen von der Menükarte:
Bananenblütensalat mit Garnelen, Schweinefleisch, Limettensauce // 6,90 Euro
Sommerrolle mit Tofu und hausgemachter Kokos-Hoisin-Sauce // 2,50 Euro
Gebratenes Rindfleisch mit Zitronengras-Chilisauce auf Reisnudeln mit Sojakeimen, Gurken, Salat, Erdnüssen, Röstzwiebeln, Kräutern und Limettensauce // 9,50 Euro
Reisnudeln mit frittierten Frühlingsrollen, Sojakeimen, Gurken, Basilikum, Koriander, Erdnüssen, Limettensauce // 8,90 Euro
Das könnte Sie auch interessieren: