Die alte Radrennbahn im Stadion in Hürth ist marode und wird ab Dezember abgebrochen. Sie stammt aus den 30er-Jahren. An ihre Stelle kommt ein Sport- und Freizeitpark, der die Stadt rund zehn Millionen Euro kosten wird.
Radrennbahn wird abgerissenHürth investiert 10 Millionen Euro in neuen Freizeitpark
Von Andreas Engels
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Die Radrennbahn am Stadion Alt-Hürth an der Dunantstraße aus den 30er-Jahren wird im Dezember abgebrochen.
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Die Tage der Radrennbahn am Stadion sind gezählt. Voraussichtlich Mitte Dezember wird der Abbruch des Rundkurses und der Stehränge beginnen. Das marode Bauwerk aus den 30er-Jahren weicht einem Sport- und Freizeitpark. Die Stadt wird sich das Großprojekt auf dem 13 Hektar großen Areal rund ums Stadion an der Dunantstraße zwischen Alt-Hürth und Hermülheim rund zehn Millionen Euro kosten lassen.
Ihre besten Jahre hat die traditionsreiche Radrennbahn lange hinter sich. In den Glanzzeiten war die Anlage Schauplatz großer Wettkämpfe mit bis zu 4000 Zuschauern. Doch seit mehr als 30 Jahren wird die Sportanlage nicht mehr genutzt, sie verkommt und verfällt zusehends. Im Frühjahr 2018 sperrte die Stadtverwaltung die baufällige Bahn aus Sicherheitsgründen mit einem Bauzaun ab.
Radrennbahn wird Herzstück des neuen Freizeitparks
Zwar gab es zwischenzeitlich einen Vorschlag von Radsportlern, die Rennstrecke mit einer neuen Asphaltdecke provisorisch wieder herzurichten und zumindest für Trainingszwecke zu nutzen. Doch die Grundsatzentscheidung für den Stadion-Park war bereits gefallen, der Sport- und Freizeitangebote für alle Alters- und Bevölkerungsgruppen bereithalten soll. Schon vor fünf Jahren gab die Stadt eine Machbarkeitsstudie in Auftrag und beteiligte anschließend auch die Bevölkerung an der Planung.
Bei Bürger- und Jugendforen im Frühjahr 2019 schrieben die Teilnehmer einen Skatepark, eine BMX- und Montainbike-Anlage, einen Trimm-Dich-Pfad, eine Kletteranlage und einen botanischen Garten oben auf die Wunschliste. Die ehemalige Radrennbahn wird das Herzstück des neuen Sport- und Freizeitparks. Ganz spurlos wird das Oval neben der Hauptkampfbahn, die erhalten bleibt, nicht verschwinden.
Erster Bauabschnitt beginnt frühestens Mitte 2024
Die kesselartige Topographie bleibt bestehen. „Die ehemalige Radrennbahn soll in ihren Umrissen erkennbar bleiben“, erklärt der Leitende Stadtbaudirektor Manfred Siry. „Im Innern sollen später Grünflächen sowie Sport- und Spielgeräte untergebracht werden.“ Geplant sind unter anderem Kletternetze, Boulderfelsen, eine Rutsche und ein Amphitheater mit Sitzstufen in der ehemaligen Steilkurve. Zunächst aber wird die 2600 Quadratmeter große Asphaltfläche der Rennbahn entsiegelt und zurückgebaut.
Bis Mitte Februar werden die Abbrucharbeiten laut Stadtverwaltung dauern. Der Auftrag sei diese Woche an ein Unternehmen aus Remagen vergeben worden. Mit dem ersten Bauabschnitt des Sport- und Freizeitparks wird allerdings erst frühestens Mitte 2024 begonnen. Zunächst sollen nach Angaben von Stadtbaudirektor Siry noch in diesem Jahr die Planungsleistungen für den gesamten Stadion-Park – einschließlich der Teilfläche Radrennbahn – europaweit ausgeschrieben werden.
750.000 Euro von 2,8 Millionen trägt das Land
Der weitere Zeitplan der Stadtverwaltung sieht vor, dass das beauftragte Planungsbüro im Laufe des kommenden Jahres beschlussreife Entwürfe vorlegt. Der Baubeschluss soll Ende 2023 oder Anfang 2024 im Rat gefasst werden. Im darauf folgenden Sommer könnte dann zunächst mit der Umgestaltung der ehemaligen Radrennbahn begonnen werden. Im zweiten Bauabschnitt soll der Sport- und Freizeitpark komplettiert werden.
Die Kosten für den ersten Bauabschnitt werden auf rund 2,8 Millionen Euro geschätzt. 750.000 Euro hat das Land als Zuschuss bewilligt. Die Stadt hofft auf weitere Fördermittel, etwa aus Strukturwandelprogrammen. Die umliegenden Flächen sollen als „grüne Lunge“ im Zentrum gesichert werden. Dazu gehört auch die kürzlich begonnene Aufforstung der Rekultivierungsfläche zwischen Theresienhöhe und Frechener Straße. Dort wird der vier Jahrzehnte alte Pappelbestand gerodet und durch einen Mischwald ersetzt.