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HürthStadtwerke investieren bis zu 18 Millionen Euro in Neubau

Lesezeit 3 Minuten

Geschwungene Formen sollen das neue Betriebsgebäude zu einem Hingucker machen.

  1. Auf dem Gelände des Bauhofs der Stadtwerke an der Kalscheurener Straße wird ab 2021 gebaut.
  2. Entstehen sollen dort ein neues Betriebsgebäude mit Verwaltungs- und Sozialräumen und eine Fahrzeughalle.
  3. Die Arbeiten sollen der Start für weitere Umbaumaßnahmen sein. Wir erklären, was die Stadtwerke außerdem in Zukunft geplant haben.

Hürth – Auf dem Gelände des Bauhofs der Stadtwerke an der Kalscheurener Straße werden vom kommenden Jahr an ein neues Betriebsgebäude mit Verwaltungs- und Sozialräumen sowie eine Fahrzeughalle errichtet. Der Verwaltungsrat hat für die Neubauten eine Investitionssumme von bis zu 18 Millionen Euro freigegeben. Der Baubeginn ist für Frühjahr 2021 geplant, die Stadtwerke rechnen mit 17 Monaten Bauzeit.

Der aus den 80er-Jahren stammende Altbau auf dem Bauhof platzt aus allen Nähten. Mit der Stadt seien auch die Aufgaben der Stadtwerke gewachsen – und damit die Zahl der Beschäftigten, erklärt Projektleiter Kai Wapenhans. Derzeit sind 309 Mitarbeiter bei dem kommunalen Unternehmen beschäftigt, die ihre Arbeitsplätze größtenteils auf dem Bauhof, einige aber auch im Rathaus haben.

Stadtwerke Hürth: Es fehlen Umkleiden und Büros

Es fehle sowohl an Büroräumen als auch an Umkleiden und Sozialräumen für Müllwerker und die Kanalkolonne. Darüber hinaus sei das alte Gebäude „sowohl konzeptionell und funktional als auch energetisch aus der Zeit gefallen“, ergänzt Architekt Friedrich Hachtel, dessen Büro sgp Architekten den Neubau geplant hat.

Auf einem derzeit als Park- und Abstellfläche genutzten, rund 17.000 Quadratmeter großen Schotterplatz im nord-westlichen Bereich des Bauhofgeländes soll nach den Entwürfen des Generalplaners ein dreigeschossiger Neubau mit einer Länge von 55 Metern und Breiten zwischen 13 und 17 Metern errichtet werden. Im Erdgeschoss werden die Leitstelle und ein öffentlicher Bereich mit Schulungs- und Besprechungsräumen eingerichtet.

Ein Modell des Betriebsgebäudes der Stadtwerke zeigen Kai Wapenhans (Stadtwerke) und Architekt Friedrich P. Hachtel (r.) .

Dort möchten die Stadtwerke, die künftig auch auf neuen Geschäftsfeldern aktiv werden wollen, auch Kunden empfangen, etwa zur Energieberatung. Im ersten Obergeschoss werden Umkleiden, Duschen und Aufenthaltsräume für bis zu hundert Mitarbeiter der Müllabfuhr und der Kanalkolonne untergebracht.

Dabei wird der sogenannte Schwarzbereich, in dem die Mitarbeiter noch ihre verschmutzte Arbeitskleidung tragen, vom sauberen Weißbereich getrennt. „Damit werden auch Arbeitsschutzbestimmungen umgesetzt“, erklärt Wapenhans. Im zweiten Obergeschoss schließlich sind die Verwaltung mit Büros für bis zu 50 Mitarbeiter und ein Dachgarten geplant, der ebenso wie die Dachflächen begrünt werden soll.

Neubau in Hürth ist in erster Linie ein Zweckbau

Obwohl das Gebäude durch sein geschwungenes Profil, abgerundete Ecken und eine Alublechfassade architektonisch durchaus etwas hermache, handele es sich in erster Linie um einen Zweckbau, sagt Architekt Hachtel. Das Gebäude sei aber auch nach ökologischen Kriterien nachhaltig geplant. Umlaufende Brüstungsbänder sorgen dafür, dass die Glasflächen der Fenster, die sich zur Lüftung öffnen lassen, nicht zu groß werden; dadurch soll sich das Gebäude im Sommer nicht so stark aufheizen.

Auf dem Dach wird eine Photovoltaikanlage installiert. Mit dem erzeugten Strom werden unter anderem die ebenfalls vorgesehenen Ladesäulen für Elektrofahrzeuge versorgt. Das Oberflächenwasser der künftig versiegelten Fläche wird in Versickerungsmulden auf dem Grundstück abfließen.

Platz für Großfahrzeuge

Direkt hinter dem neuen Betriebsgebäude wird die 85 Meter lange und 24 Meter breite Fahrzeughalle gebaut. Unter dem Dach können 34 Großfahrzeuge abgestellt werden, vom Müllwagen über Kehrmaschinen bis zum Spülwagen. Bislang stehen die meisten der teuren Fahrzeuge mit teils sensibler Technik das ganze Jahr über unter freiem Himmel. Darüber hinaus können in offenen Carports künftig 48 Autos abgestellt werden, sämtliche Stellplätze werden über Ladesäulen verfügen.

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Im Auftrag der Stadtwerke haben die Architekten vom Büro sgp nicht nur das neue Betriebsgebäude entworfen, sondern das komplette Bauhofgelände überplant. So soll verhindert werden, dass jetzt „einfach losgebaut“ wird, erklärt Architekt Hachtel. Denn in den kommenden Jahrzehnten stehen wohl weitere Investitionen an. So soll perspektivisch der Wertstoffhof umgebaut werden, auch für neue Werkstätten und Lagerhallen haben die Architekten schon einen groben Plan, der auch einen Abriss des Altbaus vorsieht. „Wir haben nun einen Masterplan für künftige Erweiterungen“, sagt Projektleiter Wapenhans.