Halloween in EitorfPlanschen in 4000 Litern Schleim
Eitorf – „Ich lasse mich fressen!“ Badaufsicht Kathrin Langel fackelt nicht lange und wirft sich ins aufgerissene Maul des weißen Hais. Doch der vielzahnige Raubfisch im Hermann-Weber-Bad verschlingt das Personal nur kurzzeitig für das Foto. Er soll vor allem Badegäste ausspucken, sitzt er doch am Ende der Black-Hole-Rutsche und macht den Grusel des wilden Wasserritts perfekt. Im Hermann-Weber-Bad wird nämlich Halloween gefeiert.
Für das Gruselschwimmen am Sonntag, 30. Oktober, zwischen 11 und 15 Uhr haben sich Aufsichtspersonal, Kassiererinnen, Putzfee und Azubi mächtig was einfallen lassen.
Halloween-Stimmung am Beckenrand mit Gespenstern, Schädeln und Kürbissen
Spinnweben hängen am Eingang und von der Empore, die achtbeinigen Krabbeltierchen schwimmen auf der Wasseroberfläche im Spaßbecken und hocken auf den Stufen zur Rutsche, beleuchtete Kürbisse, Totenschädel, Gespenster und Hexenhüte verbreiten Halloween-Stimmung.
„Wirf mal ein paar Augen ins Wasser!“, schallt es links vom Beckenrand, während von der Treppe zur Empore der Ruf kommt: „Das Skelett muss hängen!“
Azubi Ben Heiden zeichnet derweil Körperumrisse auf den Fliesenboden, während die beiden Kassiererinnen Angelika Klein und Bediha Alladas jede Menge Gespenster basteln.
„Wir haben auch eine kleine Nebelmaschine“, berichtet Bürgermeister Rainer Viehof, der den Einsatz des Teams lobt: „Wie die sich hier ins Zeug legen!“
Auch Badaufsicht Tanja Decker, federführend bei der Verwandlung des Eitorfer Schwimmbades in eine Halloween-Partylocation, sagt: „Ohne das Team würde das nicht gehen!“
Gruselschwimmen im Hermann-Weber-Bad soll eine Tradition in Eitorf werden
Die Grusel-Accessoires, die im ganzen Schwimmbad verteilt sind und Badegäste bereits in den Umkleidespinden erschrecken, hätten Kolleginnen teilweise von Zuhause mitgebracht. „Den Rest haben wir gekauft, im nächsten Jahr machen wir ja weiter, und wir wollen immer perfekter werden!“
Sogar der Imbiss für die Badegäste ist gar schröcklich: „Würstchen, die aussehen wie abgeschnittene Finger“, berichtet Badaufsicht Martin Westhofen vergnügt. Als Nachspeise gibt es Gespenster aus Bananen.
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Das Highlight des Halloween-Spaßes aber kommt in Tüten: Aus England wurden 1000 Tütchen „Glibbi Slime“ in Grün und Rot nach Eitorf geschickt. „Die rühren wir mit Wasser an für ein Schwimmbad voller Schleim“, verrät Tanja Decker bei den Vorbereitungen am Samstag. Das Kinderbecken soll zum Glibberbad werden, in insgesamt 4000 Litern buntem Schleim sollen Kinder dann herumtollen dürfen.
4000 Liter Schleim müssen eimerweise angerührt ins Kinderbecken gekippt werden
Die Firma Simba Toys sponsert den 1000-Euro-Spaß, für das englische Unternehmen sei ein Becken mit Glibbi auch ein Novum, erzählt Decker.
Doch einfach das Pulver ins Wasser kippen – das funktioniert nicht, wie Decker und Heiden schnell feststellen.
Die 4000 Liter müssen portionsweise hergestellt werden. Eimerweise rühren die Helfer nun den Schleim mit großen Quirlen per Hand an, müssen ihn noch 15 Minuten eindicken lassen, bevor sie ihn ins Becken schütten können. „Das wird wohl ne Nachtschicht“, meint Decker. Passt doch zu Halloween.
Die Kinder, die am Sonntag ausgelassen im grünen Glibber herumtoben, sind die Mühe wert, da sind sich alle einig. So gut kommt der Grusel-Spaß an, dass das Hermann-Weber-Bad schnell die Obergrenze von 150 Besuchern erreicht hat. Fürs Gruseln müssen Nachzügler Schlange stehen.