Poller Bürger beschweren sich über Lkw-Verkehr auf der Siegburger Straße. Die Verwaltung sieht keinen Zusammenhang mit einer Baustelle am Deutzer Hafen.
Stadt Köln liegen keine Hinweise vorPoller Anwohner beschweren sich über Baustellenverkehr am Deutzer Hafen
Um das Mega-Projekt von neuen Wohnungen und Arbeitsplätzen am Deutzer Hafen zu verwirklichen, sind im Vorfeld etliche Abbrucharbeiten zu erledigen. Der Baustellenverkehr soll eigentlich nicht über die Siegburger Straße durch den Stadtteil Poll geführt werden, sondern über die Straße Im Hasental direkt auf die B55. Doch Bürgerinnen und Bürger aus Poll vermuteten, dass dieses Fahrverbot umgangen wird.
Die Moderne Stadt GmbH unterliegt als Projektentwickler im Rahmen der Bau- und Dienstleistungsverträge der Auflage, dass Schwerlastverkehre, aus dem Deutzer Hafen kommend, über die Siegburger Straße in Richtung Poll ausgeschlossen sind. Unabhängig davon muss auch das bestehende Durchfahrverbot im Bereich der Straße Am Schnellert strikt beachtet werden.
Fotos sollten belegen, dass die Baustelle am Deutzer Hafen nicht ausschließlich über die Straße Im Hasental an- und abgefahren wird. Die Beschwerden hatten die SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Porz erreicht. Sie hatte eine Anfrage an die Verwaltung gestellt.
Stadt Köln liegen keine Erkenntnisse über Verstöße des Durchfahrverbots in Poll vor
Und der liegen keine Hinweise oder Erkenntnisse vor, „die darauf schließen lassen, dass Abraum aus dem Deutzer Hafen über die Siegburger Straße in Richtung Poll transportiert wird“. Die fotografierten Fahrzeuge „stehen nachweislich nicht im Zusammenhang mit den Baustellenaktivitäten im Hafenareal“, heißt es in der Mitteilung der Verwaltung.
Sie verweist auf die geltende Baustellenverkehrsführung. Demnach werde der Schwerlastverkehr zur Abfuhr des Abraums an der Einmündung Siegburger Straße/Poller Kirchweg auf Höhe der Aral-Tankstelle über temporäre Ein- und Ausfahrten auf die Siegburger Straße in Richtung Norden geleitet. Über die Straße Im Hasental werde der Verkehr dort auf das übergeordnete Straßennetz geführt. Diese festgelegte Verkehrsführung werde von der Kölner Gesellschaft für Arbeits- und Berufsförderung (KGAB), eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Stadt Köln, kontrolliert.
Zudem sei die Bauleitung des beauftragten Abbruchunternehmens verpflichtet, die Einhaltung der verkehrsbezogenen Auflagen zu überwachen. Auch verweist die Verwaltung auf regelmäßige Kontrollen durch die Stadt. „Bei Verstößen werden geeignete Maßnahmen zur Wahrung der Verkehrssicherheit und des Schutzes des Poller Ortskerns eingeleitet.“
Poller, die Verstöße beobachten, sollen sich an Polizei wenden
Auf die Frage der SPD, an wen sich Bürgerinnen und Bürger bei Verstößen wenden können, heißt es: „Verstöße gegen das Durchfahrverbot auf der Siegburger Straße während der Bauarbeiten am Deutzer Hafen können der Polizei gemeldet werden, diebei Verstößen entsprechende Maßnahmen ergreifen kann.“
Die zuständige Wache in Deutz sei unter der Telefonnummer 02 21/229-55 30 erreichbar. Darüber hinaus können sich Bürgerinnen und Bürger unmittelbar an die „Baustellenkommunikation Deutzer Hafen Köln“ wenden. Die ist telefonisch von Montag bis Freitag zwischen 9 und 18 Uhr unter der Rufnummer 02 21/71 59 34 19, per E-Mail (info@baustelle-deutzer-hafen.koeln) oder online über ein Webformular (baustelle-deutzer-hafen.koeln/dialog/eine-frage-stellen) erreichbar.
Wenn der Baustellenverkehr nicht durch den Ortskern fährt, wer ist es dann? Die Stadtverwaltung weist darauf hin, dass im Bereich Mühlenstraße und Poller Kirchweg generell hoher Schwerlastverkehr auftrete. Die SPD verweist dazu auf das generell bestehende Durchfahrtsverbot für Lkw. Das gilt auf der Siegburger Straße zwischen den Einmündungen Am Schnellert und Im Forst. Allerdings mit dem Zusatz „Lieferverkehr frei“ (Im Forst) und „Anlieferung frei“ (Am Schnellert). Das scheint dem einen oder anderen Fahrer oder Fahrerin im Lkw zu genügen, um durch den Poller Ortskern die A4 zu erreichen.