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FC-Trainer Baumgart über eigene Vergangenheit„Ich habe Nächstenliebe wirklich erlebt“

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Komikerin Mirja Boes und FC-Trainer Steffen Baumgart im Gespräch im Domforum.

Köln – „Zwei Jahre gab es kein Geld“, sagte Steffen Baumgart, Trainer des 1. FC. Köln, als er im Domforum über eine schwere Krise in seinem Leben sprach. Nach der Karriere als Profifußballer sei er „von Hundert auf Null gefallen“, habe eine Firma gegründet und auch anderes versucht, um wieder auf die Beine zu kommen – nur um zu merken, „dass ich nur Fußball kann“.

Dass er durch diese harte Zeit gekommen sei, habe er jemandem zu verdanken, der ihn und seine Familie unterstützt und „mich oben gehalten“ habe. „Ohne ihn hätte ich nie Trainer werden können“, sagte Baumgart. „Ich habe Nächstenliebe wirklich erlebt.“ Anlass für ihn, davon zu erzählen, war eine Veranstaltung des Diözesan-Caritasverbands für das Erzbistum Köln zum 125-jährigen Bestehen der Caritas.

Mirja Boes möchte andere dazu ermuntern, sich auch zu engagieren

1897 gründete in Köln eine Gruppe katholischer Sozialreformer den Deutschen Caritasverband. Zweck war der Kampf gegen prekäre Arbeitsbedingungen, Armut und Krankheiten. Die Reformer wollten die verschiedenen katholischen Hilfsangebote für Menschen in Not unter einem Dach bündeln. Im Laufe der Jahrzehnte entwickelte sich die Caritas stetig weiter, doch ihr lateinischer Name, der Nächstenliebe bedeutet, blieb unverändert Programm.

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Im Gespräch mit Moderatorin Melanie Wielens äußerte sich als weiterer prominenter Gast auf dem Podium die Komikerin, Schauspielerin und Sängerin Mirja Boes dazu, was Nächstenliebe und Solidarität für sie bedeutet. Wenn sie darüber spreche, wie sie sich sozial engagiere, so nicht, um „mich zu rühmen“, sagte sie, sondern um in ihrer Vorbildrolle andere zu ermuntern, auch aktiv zu werden.

Baumgart unterstützt Inklusionsprojekt in Rostock

Unter anderem unterstützt sie Hilfsprojekte in Afrika, sammelt bei ihren Auftritten Spenden für die Ukraine und stellt ihren Tourbus dafür zur Verfügung, Hilfsgüter dorthin zu bringen und gegebenenfalls Flüchtlinge mitzunehmen. Baumgart sagte, er unterstütze zum Beispiel ein Inklusionsprojekt in seiner Heimatstadt Rostock, und schob als ehemaliger DDR-Bürger ein: „Die Caritas gab es nicht. Bei uns hieß das Volkssolidarität.“

Vielfältig engagiert sei die FC-Stiftung; deren Aktivitäten reichen von der Kooperation mit der Tafel Köln, die Bedürftige mit Lebensmitteln versorgt, über das Projekt „FC mit Herz“, das unheilbar kranken Menschen letzte Wünsche erfüllt, bis zur Obdachlosen- und Ukrainehilfe. Ein Fußballverein von der „Größe und Präsenz“ des 1. FC könne „viel bewirken“, sagte Baumgart.