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11.11. in KölnReker verteidigt 2G-Kontrollen – ruhige Lage für die Polizei

Lesezeit 3 Minuten
Zülpicher Straße

Die Zülpicher Straße war am 11.11.2021 voll.

Köln – Die Meldung der Stadt kam am Nachmittag um 15.35 Uhr. Das Univiertel sei vor etwa 20 Minuten „vollgelaufen“, teilte die Stadt mit, die Entlastungsflächen auf den Uniwiesen ebenfalls ausgelastet. „Die Stadt Köln fordert alle Jecken auf, das Zülpicher Viertel nicht mehr anzusteuern“, hieß es weiter. Bilder der überfüllten Zülpicher Straße hatten da längst die Runde gemacht und auch über die Grenzen Kölns für Kopfschütteln gesorgt. Mehrere Tausend Menschen feierten auf der Partymeile, Abstände und Masken gab es nicht. Zumindest offiziell durften hier aber nur Geimpfte oder Genesene hin.

Fast genau eine Stunde zuvor waren Oberbürgermeisterin Henriette Reker und Polizeipräsident Uwe Jacob im Rathaus vor die Presse getreten. Von Kopfschütteln war da nichts zu sehen, im Gegenteil: Reker verteidigte den 11.11. und lobte die Kontrollen. „Wir haben das genau abgewogen“, sagte sie. Die Rahmenbedingungen seien heute ganz anders als am 11.11. voriges Jahr. „Eine Vielzahl an Menschen ist geimpft, und genau die lassen wir auf die Veranstaltungsflächen“, sagte Reker. Der 11.11. gehöre in Köln „zu unserem Brauchtum. Man kann den Menschen nicht verbieten, in Angemessenheit und mit größter Verantwortung den 11.11. zu genießen. Etwas anderes werden sich die Menschen nicht mehr gefallen lassen“, sagte sie weiter. Die Lage sei ruhig und übersichtlich – und: „Die Kontrollen funktionieren gut.“ Sie selbst sei am Morgen noch an einem Einlasspunkt abgewiesen worden, weil sie keinen Personalausweis bei sich hatte. „Und das ist auch gut so, die Leute machen ihren Job“, sagte Reker.

Überschaubare Lage für Polizei und Feuerwehr

Zumindest in Teilen aber sah die Lage auch anders aus, wie Stichproben des „Kölner Stadt-Anzeiger“ ergaben. Sowohl in die abgesperrten Partyzonen im Zülpicher Viertel, als auch in Kneipen kamen immer wieder Feiernde rein, ohne den Nachweis zeigen zu müssen. Das Ordnungsamt war mit etwa 400 Kräften stadtweit im Einsatz. In der Gastronomie waren die Betreiber für die Kontrollen zuständig, in der Altstadt die von der Willi-Ostermann-Gesellschaft eingesetzte Sicherheitsfirma. Im Zülpicher Viertel kontrollierten Stadt und Security-Firma gemeinsam.

Zumindest die Einsatzbilanz von Polizei, Feuerwehr und Ordnungsamt dokumentierte bis zum frühen Abend aber ein verhältnismäßig unaufgeregtes Bild. „Aus polizeilicher Sicht erleben wir bisher einen sehr ruhigen 11.11. Es gab bisher keine größeren Zwischenfälle“, sagte Polizeipräsident Uwe Jacob am Nachmittag. „Die Stimmung in der Stadt kommt mir etwas gedämpfter vor als sonst.“ Bis zum frühen Abend meldete die Behörde eine „überschaubare“ Zahl von Ingewahrsamnahmen. Einige Randalierer und ein Exhibitionist wurden auf die Wache mitgenommen. Der Rettungsdienst zählte bis zum Nachmittag 146 Einsätze. „Kein Jugendlicher unter 18 Jahren musste wegen Alkohol-Missbrauchs behandelt werden. Auch Schnittwunden wegen Glasbruchs wurden nicht gemeldet“, teilte die Stadt am Nachmittag mit.