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Ab in den Urlaub im Kölner Süden

Lesezeit 6 Minuten

Der Rheinauhafen lockt mit seinem Flanier-Boulevard und bunter Gastro-Szene.

Kölner Süden – Die Ferien sind schon einen Tag alt, bleiben noch 44 Tage – wer sich jetzt schon langweilt, für den haben wir Tipps für den Zeitvertreib zusammengestellt. Denn auch wer nicht in Urlaub fährt, findet vor der Haustür genug Aktivitäten, die echte Ferien-Atmosphäre schaffen. Mit dem Krokodil nach Zündorf Es schaukelt und manchmal spritzt es, wenn der Fährmann zur allgemeinen Belustigung die Wellen ein wenig wagemutig ansteuert. Meistens schippert er aber ganz ruhig über den Rhein von Weiß nach Zündorf und umgekehrt. So oder so ist die kurze Überfahrt mit dem Krokodil ein kleines Abenteuer. Drüben, in der Zündorfer Groov, gibt es Lokale mit Außengastronomie. Am Weißer Ufer lockt der Leinpfad zum Radeln und Spazierengehen. Auf den Weiden grasen Pferde und Kühe, deren Glockengeläut schon von weitem zu hören ist. Am Wochenende startet das Krokodil am Weißer Anleger auf Höhe Treidelweg um 10 Uhr, sonst um 11 Uhr. Ende ist um 20 oder 19 Uhr. Die Tagesrückfahrkarte kostet drei Euro und 3,50 Euro, wenn das Fahrrad dabei ist. Den größeren Bruder des Krokodils, das Fährboot Krokolino, kann man auch für private Ausflüge buchen. (süs)www.faehre-

koelnkrokodil.de Radeln im Kölner Süden Der Radweg im Rheinbogen immer am Fluss entlang ist Teil des internationalen Radfernwegs „Rheinradweg“. Besonders spannend ist der Abschnitt zwischen dem Minigolfplatz und dem Weg „Sandpfad“ - hier geht es durch einen artenreichen Auenwald. Kaum vorstellbar, dass dort das Gelände bis 1960 noch landwirtschaftlich geprägt war. Seitdem wird er gezielt aufgeforstet mit Eschen, Eichen, Schwarzpappel, Linden. Ein Stopp, um sich umzuschauen, empfiehlt sich. Es gibt sogar ein verstecktes Feuchtbiotop. Auffällig ist das „drüsige Springkraut“ mit den rosa Blüten, das dort bis Oktober am Wegesrand üppig wächst und zwei Meter hoch wird. Es ist allerdings kein heimisches Gewächs, sondern stammt aus vom indischen Subkontinent und wurde im 19. Jahrhundert in Europa und Nordamerika eingebürgert. Der Radweg durch den Auenwald wurde 2016 aufwendig saniert. (süs) Biergarten Alteburg Ein wenig versteckt liegt der gemütlich-charmante Biergarten „Alteburg“ an der Alteburger Straße 139 in Bayenthal. Deshalb ist er auch meist nicht überlaufen. Man sitzt sonnig oder im Schatten der Bäume auf einem der 170 Bierbank-Plätze. Die 34-jährige Marina Golfinopoulos betreibt den Biergarten und die beiden zugehörigen Veranstaltungssäle zusammen mit Vater Georges und Mann Nico seit 1996 - „mit viel Herzblut“. „Wir klopfen unser Schnitzel noch selbst“, sagt die Juniorchefin. Mit Bratkartoffeln und Salat kostet es 12,50 Euro. Es gibt auch vegane Gerichte und eine breite Getränkepalette, das Kölsch kommt von Gaffel. Wer sich genau umschaut, entdeckt Skulpturen des „Hauskünstlers“ Reinhard Ammerich. Geöffnet ist ab 16 Uhr, samstags ab 14, sonntags ab 13 Uhr. (süs) www.alteburg.com Rheinauhafen So exklusiv der Rheinauhafen aus der Ferne mit seinen luxuriösen Wohn- und Geschäftsgebäuden auch wirken mag: Wer genau hinschaut, weiß dass das Areal ist ein lebendiges, urbanes Viertel ist. Erfrischende Getränke auf den Terrassen der Restaurants mit Blick auf den Strom erzeugen umgehend Großstadtsommergefühle. Der Skaterpark, das Beachvolleyballfeld, das bei Kindern beliebte Wasserspiel vor dem Hafenamt und ein Spielplatz vor der Terrasse des kurdischen Restaurants Bona’me bieten zahllose Möglichkeiten, die Bedürfnisse verschiedenster Altersgruppen auf engstem, autofreien Raum zu kombinieren. Ein Blick auf die Mittagsangebote der Restaurants unter der Woche lohnt sich immer. Schnell und unkompliziert schnabuliert es sich auf den Klappstühlen vor der Crêpe-Lounge in einem kleinen Türmchen direkt an der Hafenmauer. Für alle, die Ferientage in der Stadt verbringen müssen, ist das ein adäquater Fernreiseersatz. (phh) www.rheinauhafen-koeln.de

Zelt aufschlagen und chillen Ganz spontan übers Wochenende oder während der Woche mal raus aus der Stadt? Man muss gar nicht weit fahren, um Natur hautnah erleben zu können, zum Beispiel bei Camping Berger im Süden von Rodenkirchen an der Uferstraße 71. „Für ein kleines Zeltchen finden wir immer Platz“, sagt Bernhard Berger. Zusammen mit Frau Susanne und Sohn Benedikt führt er den Campingplatz Berger, der seit 1931 in Familienbesitz ist und zu dem ein rustikaler Biergarten und ein schickes Restaurant gehören. Der Rhein mit seinem feinen Sandstrand ist ganz nah, rundherum Wiesen und Wald, die Vögel zwitschern – ein Idyll zum Abschalten. Da die 250 Stellflächen nicht parzelliert sind, gibt es auch für größere Zelte und Wohnwagen oder -mobile kurzfristig meistens noch Platz. (süs) www.camping-berger.koeln Kalscheurer Weiher Ein Sommer ohne einen Besuch am Kalscheurer Weiher ist möglich, aber nicht erstrebenswert. Die Lage, von Bäumen und Wiesen auf sanft ansteigenden Hügeln umgeben, macht dabei nur einen Teil des Reizes aus. Anziehend wirken auf die Stadtmenschen vor allem das Büdchen und die engagierten Menschen vom Verein „Unser Kalscheurer Weiher“, die Würstchen und Bier verkaufen, Tretboote vermieten, Flora und Fauna im Blick haben und jeden Sommer ein Kulturprogramm auf die Beine stellen, das mittlerweile Tradition ist und eher im Spätsommer Fahrt aufnimmt. Am 18. August zeigt das Puppentheater Sternkundt am Weiher das Stück Kaspar und die Räuber. Am Sonntag, 1. September, spielt die siebenköpfige Combo Copa Deluxe Klassiker aus Soul, Jazz, R’n’B, Bossa Nova und Pop. Bevor am 15. September das Sommerfest steigt, treffen sich am Sonntag, 8. September, vier Chöre für ein gemeinsames „Chor-Picknick“. Nach einander geben sie Ausschnitte aus ihrem Repertoire zum Besten. Das Sommerfest startet um 16 Uhr am folgenden Sonntag ebenfalls musikalisch mit der TNT-Brass-Band, Gästen aus der Bretagne und „Take Two“, die Rockstücke aus mehreren Jahrzehnten spielen werden. (phh)

Alles zum Thema Rheinauhafen

Bötchen-Fahren auf dem Kalscheurer Weiher

www.kalscheurer-weiher.de

Theater in Zollstock Die Festwiese in der Indianersiedlung wird ab dem 18. Juli wieder zur Theaterbühne. Wobei das, was die Truppe Convoy Exceptionell darbieten wird, wohl kaum in die herkömmlichen Formate passen dürfte. Eine Mischung aus „Straßenzirkus und Zelttheater“ sei ihr Stück „Das Imaginarium des Doktor Spazulini“, das zweite in der aktuell fünfköpfigen Besetzung des Wandertheaters. Die wilde Anarcho-Siedlung, die zunächst illegal errichtet und spät legalisiert wurde, kennt die Truppe bereits. Vor zwei Jahren gastierten sie auf der Wiese, die sonst auch als Pferdekoppel genutzt wird, zwischen Weg U und Weg V. Am Donnerstag, 18.Juli, ist um 20 Uhr die Premiere. Bis zum 4. August spielt das Theater drei Mal in der Woche und vier Mal am Wochenende. Weil das Zelt nur 90 Plätze fasst, bitten die Theaterleute um eine Reservierung unter der Nummer 015771104699. Bezahlt wird nach Ermessen und Wertschätzung. Hutkasse nennt die Truppe das. (phh) www.convoy-exceptionell.com

Marina Golfinopoulos , Junior-Chefin der Alteburg

Bernhard Berger findet für jedes Zelt noch einen Platz.