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Sonderaktionen gehen weiterImpfungen in der Kölner Zentralmoschee und am Kölnberg

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moschee köln

Die Zentralmoschee in Köln-Ehrenfeld

Köln – Am Wochenende soll es weitere Sonderimpfstoffaktionen geben, obwohl das Land der Stadt dafür bislang keinen weiteren Impfstoff geliefert hat. In der Ehrenfelder Zentralmoschee können sich Kölner am Samstag und Sonntag von 9 bis 17 Uhr gegen das Coronavirus impfen lassen. „Wir wollen alle Wege gehe, um Menschen zu erreichen“, sagte Jürgen Zastrow, Leiter der Kassenärztlichen Vereinigung (KV), Kreisstelle Köln. Die Impfungen sollen unter der Regie der KV durchgeführt werden, das Impfangebot sei nicht auf Mitglieder der muslimischen Gemeinde beschränkt, sondern offen für alle Menschen aus dem Bezirk Ehrenfeld. Für die Sonderimpfaktion stünden 2000 Impfdosen von Astrazeneca zur Verfügung.

Zudem will die KV am Freitag und Samstag von 9 bis 18 Uhr in Meschenich impfen. Durchgeführt werde diese Aktion von der Meschenicher „Hausarztpraxis Dres. Kliem, Pesch, Plucinski“ im Caritas-Zentrum Meschenich, das an der Brühler Landstraße 425 und damit in der Nähe der Hochhaussiedlung Am Kölnberg liegt. „Die Caritas setzt darauf, dass die Menschen eher bereit sind, sich in dieser vertrauten Umgebung von Ärzten, die sie kennen, impfen zu lassen“, teilte Caritas-Sprecherin Marianne Jürgens mit. Die Sozialarbeiter des katholischen Trägers begleiteten seit vielen Jahren die Menschen am Kölnberg, berieten und unterstützten bei existenziellen Problemen. Zur Vorbereitung der Impfaktion hätten Helfer vor Ort in mehreren Sprachen informiert und motiviert, sich impfen zu lassen. Für die Schwerpunktimpfung im Caritas-Zentrum will die Stadt Impfdosen bereitstellen – Reste des Zusatzkontingents des Landes und Überhang-Kapazitäten aus dem städtischen Impfzentrum.

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Die Hochhaussiedlung in Köln-Meschenich.

Die Stadt hofft indessen weiter auf zusätzlichen Impfstoff vom Land NRW, um die Sonderimpfaktionen in den Hochinzidenzgebieten fortsetzen zu können. Krisenstab-Leiterin Andrea Blome habe das Land in einem Brief am Mittwoch nochmals gebeten, weitere Kontingente an Impfstoff nach Köln zu schicken. Darauf habe es noch keine Antwort gegeben. „Ohne zusätzlichen Impfstoff können wir nicht weitermachen“, sagte eine Stadtsprecherin.

Geschieht nichts, wird das Konzept für die Hochinzidenzgebiete wohl vorerst auf Eis gelegt werden. Dabei war das Modellprojekt am Montag in Chorweiler erfolgreich gestartet. Vor einem Impfbus auf dem Liverpooler Platz hatten sich lange Schlangen gebildet. Nach Angaben der Stadt wurden im Viertel bis Donnerstagmittag 2000 Menschen geimpft. Der Impfstoff stammte aus einem Sonderbestand des Landes, der 1000 Dosen umfasst. Zusätzlich wurden Überhänge aus dem Impfzentrum in Deutz genutzt.

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Hunderte Menschen bei der Impfaktion in Chorweiler.

Falls das Land doch noch zusätzlichen Impfstoff liefert, sollen sich auch bald die Hausärzte an den Impfungen in den Hochinzidenzgebieten beteiligen. Diese könnten, unabhängig von den Impfmobilen, in festen Räumlichkeiten impfen, aber nicht in den oft zu kleinen Arztpraxen impfen. Voraussetzung sei aber, dass das Land die Aktion finanziere und eben den Impfstoff bereitstelle, heißt es in einem Schreiben der Stadt vom 28. April an das NRW-Gesundheitsministerium. Die Kommune hoffe auf 50.000 Impfstoff-Dosen, die innerhalb von drei Wochen verimpft werden könnten. Die Verwaltung würde in diesem Fall Räume beispielsweise in Bürgerzentren oder Pfarrsälen akquirieren, Personal bereitstellen und die Menschen, die geimpft werden wollen, informieren. „Das können wir ganz kurzfristig umsetzen“, so Winkelhog.

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Zastrow zufolge würden sich derzeit 586 Ärzte an der Aktion beteiligen. Darunter befinden sich zahlreiche Mediziner, die ihre Praxen nicht in den Hochinzidenzgebieten haben. „Es gibt viele, die einfach helfen wollen“, so Zastrow. Im Gespräch sind derzeit Hochinzidenzviertel wie Chorweiler, der Kölnberg, Kalk, Finkenberg und Mülheim, wie Feuerwehrchef Christian Miller am Montag sagte. Welche Viertel aber wann an die Reihe kommen, hänge vom Start der Kampagne ab. Wichtig seien einerseits die Inzidenzwerte in den Stadtteilen, aber auch, wie dicht ein Viertel bewohnt werde.

Hintergrund der Aktion ist, dass die Stadt offenbar Probleme hat, Menschen in Hochinzidenzviertel zu erreichen. Die Kommune vermutet, dass manche der Menschen weniger gut informiert seien. „Es ist davon auszugehen, dass auch nach größerer Verfügbarkeit von Impfstoffen die Impfangebote in diesen Stadtteilen weniger gut angenommen werden“, heißt es in dem städtischen Schreiben. Um die Impfquote zu erhöhen, müssten nun zusätzliche Maßnahmen getroffen werden. So will die Stadt etwa Menschen mit ungeklärtem Aufenthaltsstatus oder sich illegal in Köln befindliche Personen möglichst niedrigschwellige Angebote machen.