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Millionen-Spende aus ÖsterreichJetzt sind die umstrittenen AfD-Werbeplakate auch in Köln aufgetaucht

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07.02.2025, Köln: In Köln hängen seit dieser Woche riesige AfD-Werbeplakate, finanziert von einem Österreicher.  Foto: Arton Krasniqi

In Köln hängen seit dieser Woche riesige AfD-Werbeplakate, finanziert von einem Österreicher.

In Köln hängen seit dieser Woche riesige AfD-Werbeplakate, finanziert von einem Österreicher.

„Weiter Asyl-Betrug?“ und „Weiter Arbeitsplätze vernichten?“ steht auf den gelben Plakaten, die nebeneinander an einem Gebäude auf der Neusser Straße im Kölner Stadtteil Weidenpesch hängen. Darunter wird zur Wahl der „AFD“ – in Großbuchstaben – aufgerufen. Doch die Plakate sind nicht Teil der eigenen Kampagne der AfD.

Das bestätigt auch deren Sprecher Matthias Büschges: „Das ist keine von uns gebuchte Kampagne.“ Dahinter steckt vielmehr ein Großspender aus Österreich, der ehemalige FPÖ-Landesgeschäftsführer Gerhard Dingler. Es handelt sich um eine Sachspende in Höhe von 2,35 Millionen Euro, wie aus einer Meldung an den Bundestag hervorgeht. Das ist wahrscheinlich die größte Spende der AfD-Geschichte.

AfD-Plakate: Spender soll Eskalation des Ukraine-Krieges fürchten

6395 Plakate sollen deutschlandweit aufgehängt werden. Zuerst hatten WDR und NDR berichtet. Dem „ORF“ gegenüber sagte Gerhard Dingler, dass er sich große Sorgen vor einer weiteren Eskalation des Ukrainekriegs mache. Laut „Correctiv“ weist die Aktion Parallelen zu früheren Kampagnen auf, die noch von der Staatsanwaltschaft untersucht werden – und bei denen die Herkunft des Geldes ungeklärt ist.

Eine Anwohnerin zeigte sich „Express“ gegenüber empört: „Das ist schon ekelhaft. So ein ausländerfeindliches Plakat direkt am Haus, in dem sich eine Dönerbude befindet. Ist sowas überhaupt erlaubt?“, sagte sie und warf die Frage auf, ob damit explizit die Mitarbeitende und der Betreiber des türkischen Imbisses eingeschüchtert werden sollten.

Steckt Kölner Firma hinter der Plakatbuchung?

Bei der für die Plakatbuchung zuständigen Medienagentur soll es sich nach „Correctiv“-Recherchen um die Kölner Firma ASS Werbe GmbH handeln. Die sei jedoch zu keiner Stellungnahme bereit gewesen.

Parteispenden sind nicht verboten, es gelten allerdings bestimmte Regeln. Beispielweise sind anonyme Spenden über 500 Euro und solche aus Ländern außerhalb der Europäischen Union über 1000 Euro verboten. Kritiker sehen in Parteispenden eine Form der Einflussnahme – vor allem, wenn sie von Unternehmen und reichen Menschen kommen.