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„Anju“Koreanische Tapas mit Kneipen-Flair

Lesezeit 3 Minuten
Anju Team

Anna Glöckner (v.l.) mit ihrem Verlobten Jee-Oh und dessen Schwester Ji-Yoon Yang im neuen Restaurant „Anju“.

  1. Auf Fächer, Flaggen und Lampions wird hier bewusst verzichtet: Das koreanische „Anju“ setzt auf Kneipencharakter.
  2. Fans von scharfem Essen kommen hier voll auf ihre Kosten. Mit bis zu fünf Peperoni sind die Speisen auf der Karte markiert.
  3. Und weil das in Tapas-Form daherkommt, lässt es sich besonders gut zu Bier und Schnaps genießen.

Köln – Alles ist relativ. Das weiß man spätestens, seitdem es Restaurants gibt, die den Schärfegrad ihrer Gerichte auf der Karte durch ein bis fünf Peperoni kennzeichnen. „Wer gut Indisch essen kann, hat bei uns keine Probleme“, versichert Ji-Yoon Yang (38) lachend. Sie lacht ohnehin oft und wird dabei von Bruder Jee-Oh (35) und dessen Verlobter Anna Glöckner (34) unterstützt. Das herzerfrischende Trio steht hinter dem Namen „Anju“, einem der wenigen koreanischen Restaurants in dieser Stadt.

Nach all den thailändischen und japanischen Küchen, die in den letzten Jahrzehnten die kulinarische Vielfalt Kölns bereicherten und der Vielzahl anschließend hinzugekommener Vietnamesen, dürften die Geschwister Yang mit ihrem koreanischen Tapas-Restaurant die ersten sein. Um eine asiatische Handschrift zu erkennen, reicht ein flüchtiger Blick durch die Tür allerdings nicht aus. Man habe ganz bewusst auf Fächer, Flaggen oder sonstige Deko-Artikel verzichtet und den rustikalen Kneipencharakter der ehemaligen Sport-Bar beibehalten.

Chili, Soja und Sesam

Gästen, die sich in der koreanischen Küche nicht auskennen, vermittelt das seit seiner Geburt in Köln lebende Geschwisterpaar gerne ein wenig Basiswissen: Es gebe vier Grundzutaten, erläutert Ji-Yoon Yang: Chili-Paste oder Pulver, Sojasauce, Sojabohnenpaste „ähnlich dem japanischen Miso“ und schließlich noch Sesamöl. Was hingegen gar nicht vorkomme, sei Curry, Zitronengras oder Koriander. „Anfangs habe sie überhaupt nicht scharf essen können“, versichert Glöckner, die im Dezember mit Jee-Oh-Yang vors Standesamt treten wird. Sie denkt dabei an die Nationalspeise „Kimchi“, scharf eingelegten, fermentierten Chinakohl, der ihr während ihrer Korea-Besuche ständig begegnete. „Aber man kann sich das antrainieren“, betont Ji-Yoon Yang.

Reisschnaps zum Essen

Anju ist übrigens die koreanische Bezeichnung für Speisen, die begleitend zu alkoholischen Getränken serviert werden. Während hierzulande in Kneipen täglich Tausende von Litern Bier gekippt werden, ohne dass man dabei etwas Nennenswertes in fester Form verzehrt, sei bei ihnen daheim das ausschließliche Trinken völlig unüblich. Wer das aus Sicht von Glöckner besonders leckere, „aber milder schmeckende“ Bier probiere oder den zum Essen üblichen Soju trinke, einen dank lediglich 17,5 % Alkohol „milden, leicht süßlichen Reisschnaps“ werde natürlich auch was zu essen bestellen.

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Auf der Mittagskarte findet sich Bibimbad, ein Reisgericht mit Rindfleisch, Gemüse und scharfer Chilipaste, das es alternativ auch fleischlos mit Tofu (ebenfalls für 8,90 Euro) gibt. Oder Sobulgogi, süßlich mariniertes Rindfleisch mit Reis (10,90 Euro). Auf der abendlichen Tapaskarte findet man „Kimchi Bibimguksu“, einen kalten Nudelsalat (4,90 Euro), „Samgeubsal“, scharf marinierten Schweinebauch (6,50 Euro) oder „Dakgogi“ – Hühnchen in Sojamarinade (5,90 Euro). Eigentlich ein Muss zu den gekochten oder frittierten Tapas ist eine warme, flüssige Komponente in Form von Suppe oder Eintopf wie „Doenjamg Jjigae“, der Misoeintopf mit Tofu (5,90 Euro)

Anju, koreanische Tapas, Subbelrather Straße 269. Telefon: 0221/16825210 Öffnungszeiten: dienstags bis samstags 12-15 Uhr sowie ab 18 Uhr und sonntags 18-22 Uhr (Küche) Montags Ruhetag.