Aus für Kalkberg?Kölner Stadtrat könnte Hubschrauberstation endgültig begraben
Köln – Es wird immer unwahrscheinlicher, dass die Stadt die im Bau befindliche Station für Rettungshubschrauber auf dem Kalkberg jemals in Betrieb nehmen wird. Die Verwaltung will das Vorhaben – seit 2015 gibt es einen Baustopp – zwar zu Ende führen, es fehlt aber an der nötigen politischen Rückendeckung. Im Stadtrat zeichnet sich eine Mehrheit aus Linken, Grünen und SPD dafür ab, die ehemalige Chemiemüllhalde als Standort aufzugeben. Während CDU und FDP sich vorstellen können, am Kalkberg festzuhalten, hatten SPD und Grüne zuletzt noch einmal bekräftigt, den Standort für völlig ungeeignet zu halten. Die Ratsfraktion der Linken sieht das ebenso und fordert jetzt, nach weiteren Alternativstandorten zu suchen. „Falls die Stadt Köln keinen Standort bereitstellen kann, dann muss die Kernträgerschaft an eine Kommune in der Region abgegeben werden“, sagte Fraktionschef Jörg Detjen. Das Thema Kalkberg sei „out“.
Alternativen durchgefallen
Stadtdirektor Stephan Keller (CDU) lässt bereits seit mehr als einem Jahr als Alternativen zum Kalkberg den Flughafen Köln/Bonn, den Flugplatz Kurtekotten an der Grenze zu Leverkusen und das Areal des Klinikums Merheim prüfen. Dabei soll es vor allem um die flugrechtliche Eignung der Standorte gehen. Dem Vernehmen nach sollen alle drei durchgefallen sein. Die Stadt hat das Gutachten bislang nicht veröffentlicht.
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Die Hubschrauberstation war während der Bauarbeiten abgesackt, weil eine aufgeschüttete Erdkuppe den Kalkberg zusammengedrückt hatte. Ein Bodengutachter bezeichnete die Substanz der Müllhalde als „pastös“. Die Stadt lässt den Kalkberg zurzeit für 17,2 Millionen Euro stabilisieren. Die Landeplattform auf der Kuppe wird ab und zu bereits genutzt. Die Hubschrauber setzen dort Notärzte ab, die vom Kalkberg mit einem Fahrzeug zu Einsätzen in den umliegenden Stadtteilen und auf der Autobahn 3 gebracht werden.