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Ausflugstipp im GrüngürtelVom Gremberger Wäldchen bis zum Rhein

Lesezeit 2 Minuten

Ein besonderer Ort mitten im Wald: Eine Gedenkstätte erinnert an die Ermordung von Zwangsarbeitern. (Archivfoto)

Köln – Das Gremberger Wäldchen ist ein merkwürdiger Ort: Umtost vom Lärm der Autobahnen präsentiert sich dem Besucher ein Stück herrliche Natur. Was vor dem Autobahnbau mal ein Top-Ausflugsziel war, lockt heute nur noch wenige. Der Grüngürtelrundweg – markiert mit kreisrunden Emblemen mit grünem Rand und kleinem Dom – führt durch den Wald, dann weiter über den Poller Holzweg, die Straße Im Wasserfeld und die Siegburger Straße zur Westhovener Aue an den Rhein. Der Weg ist etwa 4,5 Kilometer lang.

Nicht nur die Reste des preußischen Festungsring schaffen eine enge Verbindung zwischen Grüngürtel und Militär- wie Kriegsgeschichte. Im südlichen Teil des rechtsrheinischen Grüngürtels begegnet man noch anderen Spuren des Krieges und seiner Folgen. Mitten im Gremberger Wäldchen befindet sich eine Gedenkstätte für ermordete sowjetische Zwangsarbeiter.

Ein großes Lager im Wald war wegen seiner schlechten Bedingungen als „Sterbelager“ berüchtigt. Am 8. April 1945 ereignete sich ein regelrechtes Massaker, als Angehörige des Volkssturms aus Deutz und Poll das Lager auflösten. Die Westhovener Aue war Übungsgelände des belgischen Militärs und noch bis 2005 militärisches Sperrgebiet. Auch dieses Areal mit weiten Wiesen- und Waldflächen ist immer noch alles andere als überlaufen. Der Weg lässt sich entlang des Rheins bis zu den Poller Wiesen fortsetzen – einem der schönsten Uferabschnitte des Flusses. (fra)

An- und Abfahrt:

Start und Ziel sind schlecht angebunden. Am besten fährt man mit dem Rad. Die nächst gelegenen KVB-Haltestellen sind Gremberg, Linie 153, für die Anfahrt und Westhoven/Kölner Straße, Linie 7.

Zum Grüngürtelweg gibt es eine App fürs Smartphone; weitere Infos findet man im Internet auf den Seiten der Kölner Grünstiftung.

www.koelner-gruen.de