Ausländeramt KölnBis Ende 2024 gibt es keine Termine mehr für Einbürgerungen

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Das Ausländeramt hat bis zum Ende des Jahres keine Termine für Einbürgerungsanträge mehr frei (Archivbild).

Das Ausländeramt hat bis zum Ende des Jahres keine Termine für Einbürgerungsanträge mehr frei. (Archivbild).

Das Ausländeramt verdreifacht sein Personal auf 90 Stellen. Trotzdem sind erst im kommenden Jahr wieder Einbürgerungstermine frei.

In Köln gibt es bis zum Ende des Jahres keine Einbürgerungstermine mehr. Darüber informiert das Ausländeramt auf seiner Webseite. Es ist also davon auszugehen, dass Tausende Kölnerinnen und Kölner, die den deutschen Pass beantragen wollen, ihn wegen mangelnder Termine dieses Jahr nicht mehr erhalten werden.

Dabei wären sie nun berechtigt dazu. Grund für den hohen Andrang ist, dass die Bundesregierung Einbürgerungen durch eine Gesetzesänderung erleichtert hat. Sie trat am 26. Juni in Kraft. Seitdem ist die deutsche Staatsbürgerschaft nach fünf statt wie bisher acht Jahren Aufenthalt im Land und mit deutlich niedrigeren Sprachanforderungen für Familien sogenannter Gastarbeiter möglich.

Eine Sprecherin der Stadt teilte auf Anfrage mit, dem Ausländeramt lägen aktuell Interessensbekundungen, Anfragen und Mails mit vielen Unterlagen für Einbürgerungsanträge „im hohen vierstelligen Bereich“ vor. Das Problem: Die Menschen, die einen deutschen Pass wollen, müssen persönlich in der Einbürgerungsbehörde vorsprechen.

Ausländeramt vergrößert Abteilung für Einbürgerungsanträge von 30 auf 90 Stellen

Im Mai hatte Amtsleiterin Christina Boeck dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ zunächst mitgeteilt, dass das Ausländeramt bis September keine Termine für Einbürgerungsanträge mehr vergeben könne. Die Terminsperre verlängerte die Stadt nun. Boeck hatte zudem angekündigt, das Personal für Einbürgerungsanträge zu verdreifachen. Bisher arbeiteten in der Abteilung 30 Personen.

Die Sprecherin der Stadt teilte nun mit, alle neuen 60 Stellen seien organisatorisch eingerichtet und würden sukzessive besetzt. Die Ausschreibung ist mittlerweile online. Ziel ist es laut Stadt, bis Ende 2024 die Abteilung auf 90 besetzte Stellen aufzustocken. Die Sprecherin sagte weiter, dass die Anfragen und Anträge zum Thema Einbürgerungen ab September 2024 bearbeitet werden.

Im vergangenen Jahr wurden in Köln rund 3800 Menschen eingebürgert. Wie viele es im ersten Halbjahr dieses Jahres sind, konnte die Stadt noch nicht sagen. Das Amt rechnet damit, in Zukunft mehr als doppelt so viele Kölnerinnen und Kölner wie bisher pro Jahr einbürgern zu können – das wären bis zu 10.000.

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