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Autonomes ZentrumAktivisten sprengen Infoveranstaltung zum Grüngürtel

Lesezeit 3 Minuten

Das Autonome Zentrum an der Luxemburger Straße

Köln – Anfang des Jahres vergibt das Grünflächenamt die Neugestaltung der Grünfläche am Eifelwall. Das teilte Joachim Bauer, stellvertretender Amtsleiter, am Rande einer Informationsveranstaltung für Bürgermit. Damit wird neben dem Neubau des Historischen Archivs das erste Stück der Grüngürtelverlängerung in Angriff genommen. Wege, Spielplätze, Sportgeräte, Sitzbänke, Baumgruppen und weitläufige Wiesen sieht der Entwurf des Büros Förder Landschaftsarchitekten vor, der damit zur Umsetzung kommt. Ein flaches, rundes Wasserbecken soll für zusätzliche Verdunstungskühle sorgen. Die Planer empfehlen gar Düsen am Rand des Beckens, die kühlende Nebeltröpfchen versprühen sollen.

Gerd Aufmkolk, Vorsitzender der Jury, lobte die „ungezwungene Wegeführung“, die die Passanten in sachtem Bogen um das Archiv zur wohl schwierigsten Stelle der geplanten Erweiterung führt. Das Gleisdreieck trennt die Grünfläche vom weiteren Verlauf durch den Volksgarten in Richtung Großmarktgelände, wo einmal die Parkstadt Süd entstehen und mit ihr der Grüngürtel bis an den Rhein verlängert werden soll.

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Die Vorstellung der Pläne für interessierte Bürger fiel dagegen ins Wasser. Die Veranstaltung am Samstagmorgen wurde auch im zweiten Anlauf von den Aktivisten des Autonomen Zentrums (AZ) gesprengt.

Energische Zwischenrufe und der Versuch der Aktivisten, die Moderation mit eigenem Mikrofon und Beamer zu übernehmen, vertrieb einen großen Teil des Publikums. Sie forderten, in ihrem Gebäude an der Luxemburger Straße bleiben zu dürfen. Bislang ist ein Abriss für die Grünfläche vorgesehen. „Wir haben erneut ein konstruktives Angebot gemacht“, sagte der anwesende Baudezernent Markus Greitemann, der die Veranstaltung nach wenigen Minuten abgebrochen hatte, und äußerte seine Enttäuschung.

Bereits im Sommer 2017 war eine Versammlung ebenfalls ohne inhaltliche Diskussion der geplanten Gestaltung beendet worden. Zuletzt hatte Greitemann zugesagt, das AZ solle erst ausziehen, wenn eine Alternative gefunden sei.

AZ-Sprecher Kim Wolnsoc: „Unser Ziel war es nicht, die Veranstaltung zu sprengen, sondern dass unsere Belange gehört werden und alle darüber mitzudiskutieren können.“ Schuld an der Eskalation sei die Stadt, die den AZ-Vertretern das Rederecht verweigert habe: „Wir hatten keine Möglichkeit, uns einzubringen“, so Wolnosc.

Appelle anderer Besucher an die Aktivisten, die Veranstaltung wie geplant zu ermöglichen, blieben am Samstag wirkungslos. „Ihr verliert die Resonanz derer, die euch wohl gesonnen sind“, sagte Werner Keil vom „Netzwerk für Beteiligungskultur Köln mitgestalten“. Eine andere Zuschauerin, deren Kinder nach ihrer Aussage zu den regelmäßigen Besuchern des AZ gehörten, nannte das Auftreten „kindisch und autoritär“.

Vor den Veranstaltungsräumen an der Luxemburger Straße sammelten sich die diskussionswilligen Teilnehmer im Anschluss zum informellen aber umso angeregteren Austausch mit Dezernent, Jurymitgliedern und Planern. Nach und nach stießen schließlich auch die Aktivisten hinzu und verfolgten die Gespräche aufmerksam. (mit jp)