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„Nie damit gerechnet“Kölner Senior muss bei „Bares für Rares“-Expertise nach Luft schnappen

Lesezeit 3 Minuten
Günter Scholl (v.r.) mit Moderator Horst Lichter bei der „Bares für Rares“-Expertise von Colmar Schulte-Goltz.

Günter Scholl (v.r.) mit Moderator Horst Lichter bei der „Bares für Rares“-Expertise von Colmar Schulte-Goltz.

Horst Lichter schloss den „echte Kölsche“ sofort ins Herz. Mit seinem Wunschpreis lag der 83-Jährige jedoch total daneben.

„Praktische Begleiter“ für unterwegs hat Günter Scholl aus Köln in die ZDF-Sendung Bares für Rares vom Montag (26. August) mitgebracht. Die kleine Sammlung des 83-Jährigen machte sogar mehr Eindruck, als sich der Rentner im Vorfeld erhofft hatte. Doch auch mit seinen Schwenks aus seinem Leben sorgte das Kölner Original für Staunen.

Schon nach der Begrüßung am Tisch der Expertise gestand Moderator Horst Lichter: „Günter, ich habe dich ins Herz geschlossen.“ Der 83-Jährige plauderte frei von der Seele weg und betonte, dass er den Erlös, wie hoch er auch immer ausfallen möge, für das fränkische Brauereimuseum zur Verfügung stellen wolle, als „kulturellen Beitrag“.

Senior bei „Bares für Rares“: „Wir haben damals die Mülheimer Brücke gebaut“

Lichter erkannte sofort, dass es sich bei Günter Scholl um „ene echte Kölsche“ handelte, wie man im Rheinland so schön sagt. In seinem Berufsleben hat der heutige Rentner unterdessen wirklich etwas Großes für die Stadt Köln geleistet. Er sei nämlich bei einem großen Drahtseilwerk in Köln-Mülheim beschäftigt gewesen. „Wir haben damals die Mülheimer Brücke gebaut“, erzählte der 83-Jährige bei „Bares für Rares“, nicht ohne Stolz.

Fünf alte, englische Flachmänner hatte Günter Scholl im Gepäck. Er habe eine noch größere Sammlung zu Hause, er sei Antiquitätensammler, der viel auf Flohmärkten unterwegs gewesen ist. Doch diese fünf Fläschchen seien die schönsten Stücke, die er zum Verkauf anbieten wolle.

„Bares für Rares“-Experte Colmar Schulte-Goltz erläuterte, dass es sich bei den Flachmännern um Produkte der britischen Industriefirma „Jamesdixon & Sons“ aus den Jahren von 1900 bis 1930 handelte, zwei davon aus echtem Sterling-Silber gefertigt.

„Bares für Rares“: Rentner wird von Schätzpreis der Expertise völlig überrumpelt

Aber wie wertvoll ist die kleine Sammlung? Der Rentner aus Köln schien sich nicht so ganz im Klaren darüber zu sein. Bei seinem Wunschpreis zwischen 50 und 90 Euro musste sogar Horst Lichter verblüfft nachfragen, ob er den Preis für alle zusammen meine. „Ja“, bestätigte Günter Scholl.

Allein der Materialwert für die beiden Flaschen aus Sterling-Silber belaufe sich auf 150 Euro, hob Experte zur großen Überraschung des 83-Jährigen hervor. Den Konvolutspreis für alle fünf Flaschen insgesamt ordnete Schulte-Goltz auf eine Summe zwischen 400 und 500 Euro ein.

„Da hätte ich nie mit gerechnet“, gestand der Senior, der sichtlich nach Luft schnappen musste vor lauter Aufregung.

Kölner Senior mit rührender Botschaft bei „Bares für Rares“

Aber ob der Kölner im Händlerraum von „Bares für Rares“ einen solch hohen Preis erzielen konnte? Schließlich handelte es sich bei den Flachmännern um ein sehr spezielles Metier. Doch allein die Motivation des 83-Jährigen ging ans Herz. Er wolle erklären, was man mit den Flachmännern alles machen könne, wie man die Becher abbaue, was man damit trinken könne. Vor allem aber, dass man sie als Antiquität schön verschenken könne.

„Denn kleine Geschenke erhalten die Freundschaft. Und Freude, die man anderen gibt, die strahlt ins eigene Herz zurück“, so die rührende Botschaft von Günter Scholl.

„Bares für Rares“: Wettbieten um Flachmänner aus Köln

Doch um Abnehmer musste sich der Rentner bei „Bares für Rares“ gar keine Sorgen machen. Händler Wolfgang Pauritsch inspizierte die guten Stücke mit großem Interesse und Walter „Waldi“ Lehnertz erklärte, dass er in seinem Antiquitätenladen in der Eifel viele Jäger zu seiner Kundschaft zähle. Und so ein Flachmann sei natürlich genau das richtige Equipment für den Hochsitz.

Die Gebote stiegen mit 200 Euro dann bereits auch deutlich höher ein, als der ursprüngliche Wunschpreis des Kölners und schraubten sich schnell weiter in die Höhe. Der Rentner wusste gar nicht, wie ihm geschah, da war der Preis bereits bei 500 Euro angelangt. Ein Gebot, bei dem Günter Scholl gerne einschlug.

„Ich fahre mit einem glücklichen Gefühl nach Hause“, sagte der Senior im Anschluss. „Meine ganze Familie wird überrascht sein, dass ich sowas erreicht habe, womit keiner gerechnet hatte.“