AboAbonnieren

Er zahlte 10.000 D-MarkRentner aus Bensberg muss bei „Bares für Rares“ argen Verlust einstecken

Lesezeit 3 Minuten
Der 82-Jährige aus Bensberg (v.r.) neben Moderator Hors Lichter und Experte Horst Kümmel bei „Bares für Rares“.

Der 82-Jährige aus Bensberg (v.r.) neben Moderator Hors Lichter und Experte Horst Kümmel bei „Bares für Rares“.

Für viel Geld hatte der Rentner die Skulptur vor 40 Jahren erworben. Bei „Bares für Rares“ fiel das allerdings nicht ins Gewicht.

Selbstbewusst ist Peter Schröder aus Bensberg in Bergisch Gladbach in die Sendung vom Donnerstag (15. August) bei „Bares für Rares“ gegangen. Er sei davon überzeugt, dass er eine Händlerkarte von ZDF-Moderator Horst Lichter bekomme, weil sein Verkaufsobjekt „ein ausgefallenes Stück“ sei.

Für die Anfahrt ins Pulheimer Walzwerk brauchte der Einzelhändler im Ruhestand aus dem Rheinisch-Bergisch Kreis unterdessen einen Handkarren. Der 82-Jährige hatte nämlich eine alte Terrakotta-Skulptur im Gepäck.

„Bares für Rares“: Rentner aus Bensberg erwarb Verkaufsobjekt vor 40 Jahren in Brüsseler Galerie

Bereits vor 40 Jahren habe er das Kunststück in einer Galerie in Brüssel erworben. „Meine Frau, absolute Katzenliebhaberin, war hin und weg“, erinnert sich Schröder. Ein Argument, das Horst Lichter auch für den potenziellen Verkauf durchaus ins Auge fasste.

Detlev Kümmel begann seine Expertise für „Bares für Rares“ hingegen nüchtern mit den grundlegenden Eckdaten. Der norwegische Künstler Jacob Fjelde habe die Figurengruppe aus Terrakotta im Jahr 1879 geschaffen. Das sei durch die Signatur auf der Rückseite bestätigt.

Fjelde habe sich nach seiner Auswanderung in die USA auch als Kunstpädagoge einen Namen gemacht. Vor allem für den öffentlichen Raum habe er Werke geschaffen.

„Bares für Rares“-Experte findet massive Einschränkungen

Das Kunstwerk bei „Bares für Rares“ zeigt einen Jungen mit drei Katzen. Der Zustand sei „recht gut“, so Kümmel weiter. Allerdings seien schon einige Farbabplatzer zu sehen, was nicht so schwer ins Gewicht falle.

„Was hingegen massiv ist, dass der Schwanz der einen Katze an zwei Stellen gebrochen gewesen ist und ganz abgefallen war“, hob der Experte hervor. Das sei bei einem Umzug passiert, gestand der Rentner aus Bensberg ein.

Die Figur aus Terrakotta bei „Bares für Rares“ – vor allem die Beschädigung am Schwanz der großen Katze, die nur geklebt wurde, fiel bei der Expertise stark ins Gewicht.

Die Figur aus Terrakotta bei „Bares für Rares“ – vor allem die Beschädigung am Schwanz der großen Katze, die nur geklebt wurde, fiel bei der Expertise stark ins Gewicht.

Da der Künstler nicht sonderlich bekannt war, dürfte es sich um ein Original handeln, allerdings nicht um ein Unikat. Kümmel vermutet, dass von der Figurengruppe mehrere angefertigt worden seien.

„Bares für Rares“: Expertise erheblich unter Wunschpreis aus Bensberg

Nach all diesen Einschränkungen: Konnte Peter Schröder wirklich mit einem Erlös von 6000 Euro rechnen? Denn darauf belief sich sein Wunschpreis. Ein stattlicher Betrag, dem die Expertenschätzung nicht folgen wollte. Stattdessen wurde eine Summe zwischen 3000 und 4000 Euro in Aussicht gestellt.

„Immer noch viel Geld. Aber es ist natürlich ne ganze Ecke weg von dem, was du dir vorgestellt hast“, fasste Horst Lichter die Situation zusammen. Der 82-Jähriger erklärte jedoch, es trotzdem im Händlerraum versuchen zu wollen.

Waldi Lehnertz: „Das Fundstück der Woche für Katzenliebhaber“

In der Händlerrunde von „Bares für Rares“ war der Künstler nicht bekannt. Allerdings erklärte Händler Walter „Waldi“ Lehnertz direkt zu Beginn: „Das ist ja mal das Fundstück der Woche für Katzenliebhaber!“

Die Gebote starteten jedoch in einem erheblich niedrigerem Preisniveau. 200 – 300 – 350 Euro waren zu hören. In Fünfziger-Schritten ging es zunächst weiter. Doch auch den Beteiligten wurde schnell klar, dass sie hier noch deutlich Luft nach oben hatten.

„Bares für Rares“: Pleite im Händlerraum – Gebote sogar noch unter der Expertise

Auf den Hinweis des Verkäufers aus Rhein-Berg, er habe die Skuptur damals für 10.000 Deutsche Mark in einer Galerie gekauft, konnten die Händlerinnen und Händler sich nur überrascht erkundigen, ob sie sich verhört hätten. „Jesus!“, rief Händler Wolfgang Pauritsch. „Ich hätte jetzt als Obergrenze erstmal 1000 Euro im Kopf gehabt.“ Eine Einschätzung, mit der er nicht allein war in der Händlerrunde von „Bares für Rares“.

Doch nachdem bekannt wurde, welches Ergebnis die Expertise hatte, nahmen die Gebote doch noch überraschend Fahrt auf. Bald war die 2000-Euro-Marke geknackt.

Bei 2800 Euro von David Suppes war dann aber endgültig Schluss. Für den 82-Jährigen jedoch ein annehmbarer Preis. Und so ging die Katzenskulptur bei „Bares für Rares“ an David Suppes.