„Das ist ja schon Idiotie, was wir hier machen“, rief einer der Händler bei „Bares für Rares“. Eine Leuchtreklame von Kölnisch Wasser hat am Dienstag (6. August) in der ZDF-Trödelsendung zu einem unglaublichen Bieterduell geführt. Schon eines der Erstgebote übertraf die Expertenschätzung für das Verkaufsobjekt bei Weitem.

Mit dem Kölner Wahrzeichen sind Mutter und Sohn Verena und Andi Hentzschel aus Filderstadt in das Pulheimer Walzwerk gekommen. Vor allem auf die Expertise waren die beiden gespannt, weil sie „keinerlei Ahnung“ hatten, wie alt die Kölnisch-Wasser-Werbung ist, wo sie herkommt und wie viel sie wert ist, gestand Andi Hentzschel im Vorfeld der Sendung im ZDF ein.

„Bares für Rares“-Moderator Horst Lichter gerät ins Schwärmen

Doch mit dem Bieterduell, das dann im Händlerraum von „Bares für Rares“ folgte, konnte wohl niemand wirklich rechnen. Denn die Expertenschätzung lag deutlich unter dem letztlich erzielten Preis. Allerdings wurde auch bei der Reaktion von Horst Lichter klar, dass hier Emotionen geweckt werden. „Hach, der Duft der großen weiten Welt“, schwärmte der ZDF-Moderator beim ersten Blick auf die Reklame.

Denn wer kennt es nicht, das Echt Kölnisch Wasser oder auch Original Eau de Cologne?

Kölnisch-Wasser-Leuchtreklame zum 18. Geburtstag geschenkt bekommen

Die Werbetafel hat Andi Hentzschel von Freunden zu seinem 18. Geburtstag geschenkt bekommen. Die letzten dreißig Jahre habe sie dann bei ihm in der Wohnung gehangen. Doch nach einer Renovierung wolle er sich nun doch von der Kölnisch-Wasser-Werbung trennen, berichtete der Verkäufer bei „Bares für Rares“.

So wahnsinnig alt sei die Leuchtreklame noch nicht, klärte Experte Detlev Kümmel in seiner Expertise auf. Er schätzte, das Schild stamme aus den 1970er-Jahren. Ein Highlight sei die Parfüm-Flasche 4711 Kölnisch Wasser, die auf dem Schild dreidimensional hervorgehoben wurde, so Kümmel.

„Bares für Rares“: Expertenschätzung knapp unter Wunschpreis

Das Kunststoffschild sei ursprünglich zur Außenwerbung gedacht gewesen. Aufgrund des sehr guten Zustands vermutet der Experte jedoch, dass sie nicht lange der Witterung draußen ausgesetzt war. Die Kölnisch-Wasser-Leuchtreklame mache geradezu einen neuwertigen Eindruck. Nur hier und da seien ein paar Lackabplatzer zu erkennen.

Aber war das Reklameschild wirklich die 600 bis 1000 Euro wert, die sich der Verkäufer aus Filderstadt erhofft hatte? Mit seinem Schätzpreis zwischen 500 und 600 Euro lag der Experte Detlev Kümmel leicht darunter.

„Bares für Rares“: Bieterduell ohne Rücksicht auf Verluste

Was für ein Wettbieten dann im Händlerraum von „Bares für Rares“ losgetreten wurde, damit rechnete wohl keiner der Beteiligten. Denn die beiden Händler Walter „Waldi“ Lehnertz und Jos van Katwijk lieferten sich ein Bieterduell ohne Rücksicht auf Verluste.

Bereits sein Erstgebot von 1000 Euro übertraf die Expertenschätzung bei weitem und machte klar: Hier bietet ein echter Liebhaber. Bei den anderen Händlerinnen und Händlern sorgte das hohe Gebot unterdessen für Schnappatmung. „Waldi, so kennen wir dich gar nicht“, wunderte sich Sarah Schreiber. Und Daniel Meyer, der kurz zuvor zaghafte 200 Euro geboten hatte, musste eingestehen: „Das ist doch mal ein Gebot!“

„Bares für Rares“-Händler: „Das ist doch schon Idiotie, was wir hier machen“

Doch Jos van Katwijk wollte das kultige Werbemittel von 4711 Kölnisch Wasser offenbar auch unbedingt haben. Zwischen den beiden „Bares für Rares“-Händlern entwickelte sich ein spannendes Duell, bei dem selbst Waldi zwischendrin lachend eingestehen musste: „Das ist doch schon Idiotie, was wir hier machen.“ Denn auch den Händlern war natürlich von Beginn an klar, dass der eigentliche Wert der Leuchtreklame längst übertroffen war.

„Nervensäge!“

„Bares für Rares“-Händler streiten sich um altes Spielzeug aus Niederkassel

Von

Jan Voß

Merken

Durchsetzten konnte sich schließlich Walter Lehnertz mit einem Gebot über sagenhafte 1500 Euro. Immerhin bekam Waldi noch eine echte Flasche Kölnisch Wasser „als Gag obendrauf“ von der Mutter des Verkäufers überreicht.