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„Nervensäge!“„Bares für Rares“-Händler streiten sich um altes Spielzeug aus Niederkassel

Lesezeit 3 Minuten
Die Akkordeon-Katze von Manuela Köpke (r.) aus Niederkassel mit Moderator Horst Lichter (M.) bei der Expertise von Detlev Kümmel (l.) bei „Bares für Rares“.

Die Akkordeon-Katze von Manuela Köpke (r.) aus Niederkassel mit Moderator Horst Lichter (M.) bei der Expertise von Detlev Kümmel (l.) bei „Bares für Rares“.

„Wie bist Du denn drauf?!“, „Nervensäge!“: Bei „Bares für Rares“ ging es zwischen zwei Händlern ganz schön zur Sache.

Mit solchen Reaktionen hat Manuela Köpke aus Niederkassel im Rhein-Sieg-Kreis wohl nicht gerechnet. Sie hat am Montag (29. Juli) ein altes Spielzeug, das sie beim Aufräumen des Speichers ihrer Eltern entdeckt hatte, in die Sendung von „Bares für Rares“ mitgebracht. Im Händlerraum sorgte die Akkordeon-Spielzeugkatze für ein turbulentes Bieterduell.

Die 54-Jährige war unterdessen schon im Vorfeld relativ sicher, dass sie eine Händlerkarte für das besondere Spielzeug bekommen würde. Mit dieser Einschätzung sollte sie mehr als Recht behalten. Schon Moderator Horst Lichter verfiel in einen leicht überdrehten Freudenschrei: „Oh mein Gott, das ist eine Quietsche-Katze, oder? Ich wusste, es ist eine! Oh mein Gott, ich find’ Quietsche-Katzen cool!“

Akkordeon-Katze von Libuše Niklová bei „Bares für Rares“

Auch Experte Detlev Kümmel konnte seine Finger nicht von dem Spielzeug lassen und ließ keine Gelegenheit aus, die Gummi-Katze zum Quietschen zu bringen. In der „Bares für Rares“-Expertise stellte Kümmel jedoch klar, dass es sich um ein Fabrikat einer namhaften Künstlerin aus Tschechien handelte. Die Akkordeon-Katze stammt nämlich von Libuše Niklová aus den 1960er-Jahren.

Aber ist das Spielzeug wirklich die 250 Euro wert, die sich die Verkäuferin aus Niederkassel ausgerechnet hatte? „Natürlich kriegt man bei so einem Preis erstmal einen Schrecken, wenn man das so gar nicht kennt“, erklärte Detlev Kümmel. Doch tatsächlich belief sich auch die Expertenschätzung auf 200 bis 300 Euro.

Akkordeon-Katze aus Niederkassel sorgt bei „Bares für Rares“ für Wirbel

Im Händlerraum von „Bares für Rares“ sorgte das Kunststoff-Spielzeug dann sofort für Wirbel. Händler Jan Cizek winkte die Frau aus Niederkassel sofort zu sich an den Tisch. Moderator Horst Lichter hatte schon im Vorfeld vermutet, dass der ein großes Interesse an der Katze zeigen könnte, da Cizek ja schließlich aus Tschechien stammt.

Die Katze der tschechischen Künstlerin Libuše Niklová bei „Bares für Rares“.

Die Katze der tschechischen Künstlerin Libuše Niklová bei „Bares für Rares“.

Tatsächlich war der Händler sofort begeistert über das Verkaufsobjekt und wusste sofort, worum es sich handelt. Doch er war mit seiner Euphorie nicht allein, denn auch „Bares für Rares“-Händler Walter (Waldi) Lehnertz machte schnell deutlich, dass er die Katze gerne hätte.

„Bares für Rares“: Wettbieten um Spielzeug von Libuše Niklová

Zwischen den beiden Händlern entwickelte sich unterdessen nicht nur ein angespanntes Bieterduell, sondern auch ein ziemlich ausgelassener verbaler Schlagabtausch.

Händler Waldi Lehnertz wedelte ein ums andere Mal provokativ mit der Akkordeon-Katze in Richtung Jan Cizek.

Händler Waldi Lehnertz wedelte ein ums andere Mal provokativ mit der Akkordeon-Katze in Richtung Jan Cizek.

„Damit kann man herrlich Blödsinn machen. Dann lauf’ ich durch den Laden und geh meiner Kundschaft auf den Senkel“, freute sich Waldi. Doch während er das Geschäft mit „Engelschen“ Manuela Köpke aus Niederkassel bei 80 Euro schon klarmachen wollte, grätschte Jan Cizek dazwischen. „Da will ich mal sehen, wie weit dem sein Kulturgut geht“, frotzelte Waldi mit Blick auf den Tschechen.

Spielzeug sorgt für Sticheleien bei „Bares für Rares“: „Wie bist Du denn drauf?!“

Der wusste die Sticheleien von Lehnertz jedoch zu kontern und ließ bei einem der nächsten Gebote ebenfalls ein „Engelschen“ fallen – zum Gelächter der gesamten „Bares für Rares“-Runde.

Als Cizek dann auch bei der 200-Euro-Marke von Waldi nicht locker ließ, konnte der Händler es jedoch nicht glauben und polterte lachend: „Wie bist Du denn drauf?!“ Eine rhetorische Frage, die Jan Cizek mit einem lachenden Kommentar beantwortete, der es ebenfalls in sich hatte: „Oh Waldi, Du bist so eine Nervensäge, aber ehrlich jetzt mal!“

Am Ende setzte sich Jan Cizek mit einem Gebot über 250 Euro durch – also genau dem Wunschbetrag der Verkäuferin aus Niederkassel.