Christoph Scheulen und seine Mutter hofften in der ZDF-Trödelsendung auf einen guten Preis für den Glücksfang – und lagen damit nicht falsch.
„Außergewöhnlich“Designer-Set aus Haushaltsauflösung in Overath räumt bei „Bares für Rares“ ab
Zu ungewöhnlich, zu ausgefallen? Das Gläserset stand bei Mutter Doris und Sohn Christoph Scheulen aus Overath im Rheinisch-Bergischen Kreis zumindest nur herum. Ein Grund mehr, um mal bei „Bares für Rares“ austarieren zu lassen, was das Set denn eigentlich wert ist.
Bereits vor anderthalb Jahren habe er die guten Stücke gekauft. Seitdem standen sie ungenutzt in der Vitrine. „Nun können sie einem anderem gerne eine Freude machen“, so Christoph Scheulen hoffnungsvoll in der ZDF-Sendung vom Montag (4. März).
Horst Lichter: „Wir müssen unbedingt ’ne Bowle machen!“
Handschuhe trug „Bares für Rares“-Historiker Detlev Kümmel für diese Expertise zwar nicht, doch er zeigte sich durchaus begeistert über den Fund. Moderator Horst Lichter bedauerte unterdessen, dass es sich nicht um Gefäße für den Genuss von Heißgetränken handelte. „Schade, ich hab lange keine Bowle mehr gehabt. Seit Jahren hatte ich keine Bowle mehr. Bowle ist out, das ist sehr schade! Wir müssen unbedingt ’ne Bowle machen!“
Bei einer Haushaltsauflösung habe er die ungewöhnlichen Gläser samt passender Karaffe damals erworben, berichtet Christoph Scheulen aus Overath auf Nachfrage von Lichter: „Für kleines Geld!“ Das Set sei eigentlich ein Nebenerwerb gewesen, zu der Haushaltsauflösung sei er eigentlich wegen der Aussicht auf ein anderes Objekt gefahren.
„Bares für Rares“-Experte erklärt Besonderheit des Sets
Dass es sich unterdessen um eine sehr außergewöhnliche Glaskombination handelte, darüber waren sich alle einig. Die Stücke stammen von der finnischen Designerin Nanny Still, die 2009 in Brüssel verstorben ist, klärte „Bares für Rares“-Experte Kümmel auf. Das Set stamme aus den 1960er-Jahren.
Die Gläser seien mundgeblasen, hob Kümmel hervor. Das Glas sei in eine feste Manschette hineingeblasen worden, wodurch die charakteristischen Blasen entstanden seien. Das Ergebnis sei „wirklich schön“, nickte Horst Lichter anerkennend.
Expertenschätzung verdoppelt Wunschpreis bei „Bares für Rares“
„So zwischen 100 und 150 Euro wären schon schön“, gab der Overather zögerlich seinen Wunschpreis bekannt. Dabei war Bescheidenheit überhaupt nicht angebracht, betonte Experte Detlev Kümmel. Schon allein die Karaffe sei soviel wert. „Wenn man das ganze Set haben möchte, müsste man schon 350 bis 400 Euro hinblättern“, so Kümmel.
Doch erreichen die Designer-Stücke auch in der Bares für Rares-Händlerrunde einen solchen Preis? Wolfgang Pauritsch fiel schon zu Beginn auf, dass eines der Gläser aus dem Set fehlte. Scheulen erwiderte, dass man es auch als Set mit vier Gläsern und einem Extra-Glas verstehen könne.
Designer-Set aus Haushaltsauflösung geht bei „Bares für Rares“ für guten Preis weg
Die Händlerrunde schien das außergewöhnliche Design aber durchaus zu schätzen. Das Anfangsgebot lag bei hoffnungsvollen 100 Euro, geriet jedoch schon bei 150 Euro kurzzeitig ins Stocken. Der Hinweis auf die Expertisenschätzung fachte die Gebote noch einmal an.
Mit dem letzten Gebot von Händlerin Elke Velten über 200 Euro gaben sich dann sowohl Christoph Scheulen als auch seine Mutter Doris zufrieden. Zwar lag man damit unter der Expertise, doch der Overather hatte für die Teile bei der damaligen Haushaltsauflösung deutlich weniger bezahlt und bei „Bares für Rares“ mehr als seinen ursprünglichen Wunschpreis herausgeholt.