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Besuch in Köln-EhrenfeldAmerikaner erkunden Wege ins Berufsleben

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Die US-Besucher-Delegation zeigte sich von der Laborausstattung angetan. 

Ehrenfeld – Beim Blick in die Labore wurden die Smartphones gezückt. „Die sind wirklich gut ausgestattet. Sehr beeindruckend“, meinte Melinda Mack anerkennend. Währenddessen antworteten die jungen Studenten gern auf Fragen des überraschenden Besuchs aus den USA. Die Amerikanerin aus New York leitete zusammen mit Luann Dunsford aus Michigan eine elfköpfige Delegation, die sich im Rheinland über die Systeme der beruflichen Ausbildung und der Integration in den Arbeitsmarkt sowie Jobvermittlung informierten.

Experten aus Michigan und New York

Ziel war es, mehr zu erfahren über den erfolgreichen Übergang von der Schule in den Beruf. Die Entwicklung eines nachhaltigen Systems zur Fachkräfteausbildung, um so das Wachstum wichtiger Branchen zu ermöglichen stand ebenfalls im Fokus. Die Gruppe setzte sich zusammen aus Experten für Beschäftigung und Personalentwicklung – die Michigan Works Association (MWA) und die New York Association of Training and Employment Professionals (NYATEP) sowie Unternehmensvertretern aus beiden Bundesstaaten.

Im Rheinischen Bildungszentrum (RBZ) an der Vogelsanger Straße, wo man sich über den zweiten Besuch aus den USA innerhalb kurzer Zeit freute, ließen sich die Gäste Aufbau und Angebote der einzelnen Bildungseinrichtungen erläutern. Persönliche Gespräche mit Mitgliedern des Kollegiums und eine kurze Visite in den Laboren der medizinisch-technischen (MTA) und der pharmazeutisch-technischen Schule (PTA) rundeten den Besuch ab.

Theorie und Praxis vereint

Brunke Barelmann, Leiter der Rheinischen Akademie, gab einen Überblick über die unterschiedlichen Systeme bei der Berufsausbildung in Deutschland sowie zur Angebotsstruktur an Ausbildungen in den privaten Bildungseinrichtungen unter dem Dach der Rheinischen Stiftung. Zu den Besonderheiten des Rheinischen Bildungszentrums zählt, dass die Studiengänge Theorie und Praxis gleichermaßen bieten und zudem staatlich anerkannte Abschlüsse.

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Die elf Mitglieder der US-Delegation mit den Gastgebern vom Rheinischen Bildungszentrum

Schmunzeln bei den Gästen rief der Werbeslogan „Make yourself great again“ hervor, mit dem die Bildungseinrichtung kürzlich auf Plakaten für ihre Kurse warb. Werbung tut Not, die Studentenzahlen an den privaten Schulen und Akademien seien rückläufig. Vor allem, weil in den zurückliegenden Jahren Milliarden in die Öffentlichen Hochschulen investiert wurden, deren Angebot kostenlos sei.

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Unter anderem interessierte die Gäste, inwieweit das Unterrichtsangebot überprüft und angepasst werde. „Die Vorgaben für die Lehrinhalte und die Abschlussprüfungen sind staatlich vorgegeben“, erklärte Ralf Münstermann, Direktor der RBZ. Dies diene der Verlässlichkeit der Qualifikation sowohl für die Absolventen also auch für künftige Arbeitgeber. Dagegen hätten betriebliche Weiterbildungen nur Nutzen innerhalb des Unternehmens, weil sie auf dessen Anforderungen hin ausgerichtet seien.

MTA-Ausbildung nicht mehr wirtschaftlich

Als private Bildungseinrichtungen müssten RBZ und Rheinische Akademie stets unter unternehmerischen Gesichtspunkten abwägen, ob ein Angebot wirtschaftlich sei. So werde die MTA-Ausbildung demnächst möglicherweise eingestellt, weil sich die Rahmenbedingungen drastisch verändert haben. Die am RBZ kostenpflichtige Ausbildung wird in Krankenhäusern oder staatlichen Schulen sogar noch vergütet. Um dennoch Schülern diese Ausbildung anbieten zu können wurde erst in diesem Jahr das Biologisch-technische-Gymnasium gegründet. Es bietet eine gymnasiale Oberstufe mit Abiturabschluss plus eine Ausbildung zum Biologisch-technischen-Assistenten. Für sie böten private Laboratorien später Jobchancen, da die an Krankenhäusern ausgebildeten MTAs in der Regel auch dort Beschäftigung fänden. „Wir hoffen, dass es funktioniert“, sagte Brunke Barelmann über das im September gestartete Angebot. Ein weiteres Plus für die Absolventen der „Rheinischen“ seien Zusatzkurse etwa zu Softwareanwendungen und Bewerbung.

Eine auch in den USA auf dem Arbeitsmarkt vorliegende Problematik sprach Natalie Branosky an, die den binationalen Austausch organisiert hatte: Wie werden Einwanderer und Flüchtlinge fit für den Arbeitsmarkt gemacht und integriert? Hüben wie drüben gehe zunächst nichts ohne Kenntnisse der Landessprache. Der nächste Schritt sei jedoch die Anerkennung von Qualifikationen und Abschlüssen, die häufig nicht einmal belegt werden könnten. Ein „Teufelskreis“ bilde sich dadurch häufig, der oft in illegalen Beschäftigungen münde.

http://www.rbz-koeln.de