Köln – Die Massenprügelei zwischen Kölner und Frankfurter Hooligans auf der Zülpicher Straße während des Bundesligaspiels des 1. FC Köln gegen Eintracht Frankfurt am 7. März war am Donnerstag Thema einer Aktuellen Stunde der Bezirksvertretung Innenstadt. Der Leiter der Polizeikräfte am Tag des Vorfalls, Peter Römers, der sich den Fragen der Politiker stellte, sprach von einer bisher einzigartigen Situation: „Es handelt sich um den ersten Fall in ganz NRW, bei dem sich Fans weit weg von Stadion noch während des Spiels prügeln“, sagte der Inspektionsleiter Köln Mitte.
Bei den 29 nach der Auseinandersetzung vorübergehend verhafteten Personen handelte es sich um 20 Frankfurter Anhänger, sechs davon sind polizeilich als Gewalttäter Sport eingestuft, und neun Kölner Ultras der Gruppen Boyz, Wilde Horde und Cologne Warriors, von denen ebenfalls drei als Gewalttäter registriert sind. Gegen sie alle werde jetzt ermittelt, versicherte Römers. Das Videomaterial – Zeugen hatten die Schlägerei gefilmt – werde derzeit ausgewertet. Der Inspektionsleiter versprach „schärfstes Vorgehen, damit das Treiben bald ein Ende hat“.
Ein falsches Handeln der Polizisten, das die Situation erst hatte entstehen lassen, liege nicht vor. Als gegen 10.30 Uhr bekanntgeworden war, dass sich aus Frankfurt angereiste Störer an der Pferderennbahn in Weidenpesch sammelten und in Richtung Innenstadt aufmachten, hatte Römers persönlich zwei Hundertschaften vom Hauptbahnhof und Deutz abziehen lassen.
Die Gruppe von rund 350 Personen war so noch vor ihrem angegebenen Ziel am Café Max in der Zülpicher Straße eingeholt und später mit Hilfe von Sonderbahnen der KVB zum Stadion gebracht worden. „Nachdem wir dort einen Blocksturm abwenden konnten, und alle Fans geordnet Einlass erhielten, war das Ding für uns eigentlich durch“, so Römers. Zu diesem Zeitpunkt hätten keine Berichte mehr über verbliebene Fans auf der Zülpicher Straße vorgelegen.
Die spätere, offenkundig verabredete Schlägerei gegen 17 Uhr hätte theoretisch im gesamten Stadtgebiet passieren können, sei so aber nicht vorhersehbar gewesen. Wichtig war Römers zuletzt der Hinweis, dass das eigentliche Spiel im Stadion ohne jegliche Störung, ohne Bengalos und Böller, abgelaufen sei: „Das erste Mal seit 20 Spielen.“