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Erneuerbaren EnergienSolarenergie in NRW mit Ausbau-Rekord

Lesezeit 3 Minuten
Zu sehen sind zwei Monteure zwischen Photovoltaik-Modulen auf einem Dach.

Handwerker montieren Photovoltaik-Module auf dem Dach eines Wohnhauses. Die Branche verzeichnet in NRW einen Ausbau-Rekord.

Die Energiekrise verhilft der Solarenergie in NRW zu einem Aufschwung: 2022 war ein Rekordjahr. Köln verzeichnet starken Zuwachs.

Das vergangene Jahr war beim Ausbau der Solarenergie in NRW spitze. Mit neu installierten Solaranlagen mit einer Leistung von 913 Megawatt hat Nordrhein-Westfalen 2022 das Niveau der bisherigen Rekordjahre 2010 (891 MW) und 2011 (913 MW) erreicht.

Im Vergleich zum Jahr 2021 fiel das Plus mit knapp 40 Prozent deutlich aus, wie eine vom Landesverband Erneuerbare Energien NRW (LEE NRW) vorgenommene Auswertung der Meldungen im Marktstammdaten-Register zeigt.

„Es ist ein positives und überfälliges Signal, dass der landesweite Solarausbau unter anderem durch die von uns mit angeschobene Beratungsinitiative für die Photovoltaik in Industrie und Gewerbe wieder an Schwung gewonnen hat“, sagte Christian Mildenberger, Geschäftsführer des LEE NRW.

Energiepreise sorgen für hohe Nachfrage

Als Folge der gestiegenen Energiepreise und dem Wunsch vieler Bürger, sich mit eigenen Photovoltaikanlagen unabhängiger zu machen, hat es im vergangenen Jahr auch bundesweit einen Solaraufschwung gegeben.

Nach Zahlen der Bundesnetzagentur lag die neu installierte Leistung in Deutschland bei knapp 7.200 MW, das ist ein Plus von knapp 37 Prozent. Nach Branchenberechnungen muss der Ausbau in diesem Jahr bei 11.000 MW liegen und sich in den darauffolgenden Jahren auf bis zu 22.000 MW steigern, um das Ziel der Bundesregierung von 215.000 MW Leistung bis 2030 erreicht wird.

Auch NRW muss seine Anstrengungen im Solarsektor deutlich steigern“, so Mildenberger. „Um die eigenen Ziele beim Klimaschutz und beim Ausbau Erneuerbarer Energien zu erreichen, ist ein jährliches Plus von mindestens 2000 MW Solarleistung unverzichtbar.“

Köln verzeichnet ein Plus von 14,2 Megawatt

Die Analyse zu ausgewählten Städten zeigt, dass es im vergangenen Jahr teilweise einen starken Solarzubau gegeben hat. So verzeichnete Köln ein Plus von 14,2 MW, Dortmund von 10,0 MW und Essen von 8,6 MW. Unter den größeren NRW-Städten gab es in der Landeshauptstadt Düsseldorf mit 6,5 MW eine Stagnation. Gemessen an der Einwohnerzahl liegen bei den vom LEE NRW ausgewerteten Städten Paderborn (11,4 MW) und Bielefeld (11,4 MW) sowie Münster (10,5 MW) an der Spitze.

Bei der Analyse der 2022er Ausbauzahlen in NRW fällt auf, dass die Zahl solarer Freiflächenanlagen nur ein Prozent umfasst, die Leistung aber gleichzeitig bei sieben Prozent liegt. „Bei großen Freiflächenanlagen hinkt NRW eindeutig hinterher“, so Mildenberger, „in diesem Segment müssen wir schnell aufholen, da die Verdoppelung der jährlichen Ausbauleistung nicht ohne solare Freiflächenanlagen zu schaffen ist.“

125 Millionen Euro für ein Großprojekt im Westmünsterland

Die nach derzeitigem Stand wohl größte solare Freiflächenanlage in NRW könnte in nächster Zeit im Westmünsterland entstehen. Das von der B&W Energy GmbH Co. KG betreute Vorhaben entlang der A31 sieht für den ersten Bauabschnitt eine Leistung von 65 MW vor. Mit zwei weiteren Tranchen könnte sich die Gesamtleistung auf 180 MW erhöhen. „Mit unserem Projekt setzen wir ein starkes Zeichen für Erneuerbare Energie in der Region“, sagt Manuel Wissing, Geschäftsführer der B&W Energy Projekt GmbH.

Die Investitionen für den geplanten Solarpark belaufen sich nach Unternehmensangaben auf rund 125 Millionen Euro. „Wir generieren damit eine Wertschöpfung von 372 Millionen Euro für unsere Region“, so Wissing. „Das Besondere an unserem Projekt ist, dass es ausschließlich von Heidener Bürgern betrieben wird. Dies ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer dezentralen Energieversorgung.“ Dabei gehört es auch zu den Zielen, dass der erzeugte Solarstrom direkt an Haushalte und Gewerbebetriebe vor Ort geliefert werden soll.