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„Gutes Brot braucht immer Zeit“So ist Jo Semola zum begeisterten Brotbäcker geworden

Lesezeit 3 Minuten
Jo Semola hat aus dem Brotback-Hobby seine Profession gemacht.

Jo Semola hat aus dem Brotback-Hobby seine Profession gemacht.

Jo Semola teilt seit der Corona-Pandemie seine Backfortschritte und Rezepte online, nun hat er auch sein drittes Buch herausgebracht.

„Hi, ich bin Jo und ich backe Brot“ – mit diesem Satz wurde Jo Semola während der Corona-Pandemie vom Hobby-Bäcker zum „Brot-Influencer“. In den sozialen Netzwerken zeigt er seinen hunderttausenden Followerinnen und Followern, wie man einen Sauerteig ansetzt oder knusprige Brötchen und Laugenstangen backt. Seine Rezepte hat er in mittlerweile drei Büchern festgehalten, „Einfach. Lecker. Brot“ und „Wake & Bake“ schafften es beide auf die Spiegelbestsellerliste, sein drittes Buch „Breadventures“ wurde an diesem Freitag veröffentlicht.

In seinem neuen Buch geht Semola einen Schritt weiter: Darin sind nicht nur verschiedene Backrezepte zu finden, sondern auch Tipps, was zu den jeweiligen Gebäcken passt, und Rezepte für überbackene, gefüllte und belegte Brote. Einer seiner Lieblinge sei ein Bagel mit Spiegelei im Loch.

Jo Semola und Kim Sarah Gries von Köln nach Mallorca ausgewandert

An Brot fasziniere Semola besonders, wie lange es schon zubereitet wird und wie weit verbreitet es ist. Und: „Obwohl es aus so wenigen Zutaten besteht, gibt es trotzdem eine so unglaublich große Fülle an Varianten.“ Richtig mit dem Backen angefangen habe er durch eine Bemerkung seiner Frau, der aus „Die Wilden Kerl“ bekannten Schauspielerin und Autorin Sarah Kim Gries: Sie werde erst mit ihm auswandern, wenn er richtig gutes Brot backen kann. Offenbar hat er ihre Erwartungen mittlerweile erfüllt, Anfang des Jahres zogen sie mit ihren beiden Kindern aus Köln nach Mallorca.

Cover von Jo Semolas drittem Buch

Cover von Jo Semolas drittem Buch

Wenn Deutsche ins Ausland gehen, dann kommen häufig Beschwerden, dass es dort doch kein richtiges Brot gebe. „Man darf in anderen Ländern nicht dieselben Brotsorten erwarten“, sagt Semola. In Spanien würde er etwa kein Roggenmischbrot beim Bäcker kaufen, das backt er dann lieber selbst. Dafür gebe es dort sehr gute helle Gebäcke wie das luftige Pan de Cristal. „Wenn man ein bisschen auf die Suche geht, findet man eigentlich überall gutes Brot.“

Diese Anfängerfehler machen Hobby-Brotbäcker

Wer trotzdem lieber selbst lernen will, Brot zu backen, für den hat Semola auch einige Tipps parat. Es gebe zwei typische Anfängerfehler. Nummer eins: „Gutes Brot braucht immer Zeit, da muss man sich drauf einlassen.“ Und Nummer zwei: „Man muss Brot unbedingt in einer feuchten Atmosphäre backen.“ Wer keinen Dampfbackofen hat, könne sich mit anderen Mitteln aushelfen: Semola selbst stelle beim Vorheizen eine Edelstahlschüssel mit Lavasteinen in den Ofen und kippe dann eine Tasse Wasser darauf. Wer keine Lavasteine hat, könne das Wasser auch direkt in eine Metallform schütten.

Aufgrund seiner Backfähigkeiten muss Semola in Spanien nicht auf dunkles Brot verzichten. Dafür vermisse er „das Gefühl der Stadt Köln“, sagt er. „Karneval und die Kneipenkultur, das ist einfach einzigartig.“ Was auf Mallorca dafür – vom Wetter abgesehen – besser sei: „Mallorca ist unglaublich kinderfreundlich.“ Insbesondere in Restaurants habe er sich mit seinen Kindern oft nicht willkommen gefühlt, das sei auf der Balearischen Insel anders.

Das gebundene Buch „Breadventures“ ist im Becker Joest Volk Verlag erschienen und für 28 Euro online und im Buchhandel erhältlich.