Die Bundespolizei zieht eine Bilanz über die Einsätze an Karneval. Besonders besorgniserregend seien die vielen Gleisläufer.
Kölner KarnevalFeiernde nehmen lebensgefährliche Abkürzungen – Gleise gesperrt
Der Karneval in Köln zieht jährlich Hunderttausende Menschen aus der Stadt, dem Umland und von weiter weg in die Innenstadt. Das sorgte auch in diesem Jahr bei An- und Abreise an den Bahnhöfen Kölns für volle Bahnsteige und viel Arbeit für die Bundespolizei, die jetzt eine vorläufige Bilanz für die Karnevalstage zog.
Zu „besorgniserregenden“ zwölf Gleissperrungen wegen Personen im Gleis sei es von Donnerstag bis Montag gekommen, schreibt die Bundespolizei. Zu Unfällen kam es dabei nicht. Der erste Vorfall ereignete sich an Weiberfastnacht um 14 Uhr, als mehrere Menschen im Gleis für eine einstündige Streckensperrung am Bahnhof Süd sorgten. Bereits um 16.30 Uhr folgten die nächsten Gleisläufer – ein 53-Jähriger leistete bei der Durchsuchung im Anschluss an seine lebensgefährliche Abkürzung Widerstand, so die Bundespolizei. Die Beamtinnen und Beamten hätten alle Hände voll zu tun gehabt, Menschen am Überqueren der Gleise zu hindern, heißt es.
Im Verlauf des Donnerstags kam es am Hauptbahnhof zu vereinzelten Schlägereien, die im Laufe des Abends häufiger auftraten, so die Bundespolizei. Ein junger Mann soll seinem Kontrahenten eine Bierflasche an den Kopf geworfen haben, gegen ihn wurde ein Strafverfahren eingeleitet. Auch am Rosenmontag nahmen die körperlichen Streitigkeiten zum Abend hin zu.
Kölner Bundespolizei: Insgesamt ruhige Einsatztage
Im Gedränge kommt es immer wieder zu Taschendiebstählen, so auch an den Karnevalstagen: Neun mutmaßliche Taschendiebe hat die Bundespolizei an Bahnhöfen festnehmen können, drei Verdächtige konnten außerdem nachträglich identifiziert werden.
Zwei Fälle von sexueller Belästigung fielen am Montag in die Zuständigkeit der Bundespolizei, in beiden Fällen waren Frauen unsittlich berührt worden, beide mutmaßliche Täter konnten gefasst werden.
Am Nachmittag des Rosenmontag fiel zudem eine Frau zwischen eine Bahnsteigkante und einen stehenden Zug. Sie erlitt nur leichte Verletzungen.
Insgesamt seien die Karnevalstage ruhig verlaufen. Die Bundespolizei betont in Hinblick auf Gleisläufer noch einmal: Abkürzungen über Gleise sind verboten und gefährlich. Feiernde und Reisende sollten stets Abstand zur Bahnsteigkante halten und Gedrängel am Gleis meiden. (lcs)