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BundestagswahlDiese elf Kölner Kandidaten gehen nach Berlin

Lesezeit 3 Minuten
Güler

Serap Güler, Staatssekretärin im Familienministerium von NRW

Köln – Unter den voraussichtlich 155 Abgeordneten aus Nordrhein-Westfalen, die in den 20. Deutschen Bundestag einziehen, werden elf Kölner Politiker sein, so das vorläufige amtliche Endergebnis. Einige haben ihren Wahlkreis direkt gewonnen: Neben SPD-Gesundheitsexperten Karl Lauterbach (58) und Bundestagsfraktionschef Rolf Mützenich (62) ist da auch die 35-jährige Newcomerin Sanae Abdi.

CDU konnte keinen Wahlkreis gewinnen

Sie konnte in Porz, Kalk, Deutz und der südlichen Innenstadt mit je sechs Prozentpunkten vor der CDU-Konkurrenz von Karsten Möring (72) und der grünen Lisa-Marie Friede (29) den Wahlkreis 93 im ersten Anlauf gewinnen. Abdi will mit „kölschem Hätz“ eine „eine starke Stimme für Köln sein. SPD-Frau Marion Sollbach (53) liegt auf Platz 44 chancenlos aus der SPD-Landesliste.

Die CDU konnte keinen der vier Kölner Wahlkreise gewinnen. Einzig die CDU-Integrationsstaatssekretärin Serap Güler (41) – im direkten Messen im Wahlkreis 101 Leverkusen/Köln IV dem Favoriten Lauterbach unterlegen – kann auf Platz acht der CDU-Landesliste nach Berlin gehen. Güler beglückwünschte Lauterbach: „Es war ein fairer Wahlkampf, den er klar gewonnen hat.“ Mit Gisela Manderla (63), Karsten Möring und Heribert Hirte (63) verliert die Kölner CDU langjährige Abgeordnete in Berlin. Manderla ist nur auf Platz 26 auf der CDU-Landesliste platziert.

Grüne können 2017er-Ergebnis verdoppeln

Die Kölner Grünen haben ihr Wahlergebnis von 2017 fast verdoppelt. Sven Lehmann (42) holt im Kölner Südwesten das Direktmandat. Katharina Dröge (37) und Nyke Slawik (27) ziehen über die grüne Landesliste in Berlin ein. Mit Slawik und ihrer Grünen-Kollegin Tessa Ganserer sitzen erstmals zwei Trans-Frauen im Parlament und wollen sich in queerpolitischen Fragen engagieren. „Mich haben mittlerweile Glückwünsche aus Polen, UK und den USA erreicht. Unser trans Wahlerfolg geht um die Welt“, twitterte Slawik in der Nacht zum Montag.

„Die Kölner FDP hat ihr letztes Bundestagswahlergebnis nicht ganz erreicht. Sie schickt Reinhard Houben (61) nach Berlin und hofft im Falle der wahrscheinlichen Koalitionsbeteiligung auf einen direkten Regierungsdraht nach Berlin.

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Bei der Kölner Linken ist die Stimmung am Boden. Der Sozialwissenschaftler Matthias W. Birkwald (59) aus dem Wahlkreis Köln II wird zwar Mitglied der aller Voraussicht nach 39 Mitglieder starken Bundestagsfraktion sein. Wirkliche Freude aber könne er angesichts des heftigen Wahlrückschlags seiner Partei nicht empfinden.

Für die AfD, in Köln angetreten mit vier Juristen als Direktkandidaten, gehen die beiden Rechtsanwälte Fabian Jacobi (48) und Jochen Haug (48) nach Berlin. Jacobi ist bereits seit 2017 Bundestagsabgeordneter. Haug, von 2014 bis 2017 Mitglied des Kölner Stadtrats, zog ebenfalls 2017 als AfD-Listenkandidat in den Bundestag ein, wo er stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Inneres und Heimat war.