AboAbonnieren

BundestagswahlDarum gibt es in diesem Jahr in Köln fünf statt zehn Direktwahlstellen

Lesezeit 3 Minuten
Ein Wähler wirft in einem Wahllokal seinen Stimmzettel für die Bundestagswahl in eine Wahlurne.

Die Direktwahl ist bei den diesjährigen Bundestagswahlen zwischen dem 10. und 21. Februar an vier Sandorten in Köln möglich.

Wer am Wahlsonntag verhindert ist, kann seine Stimme bis zum 21. Februar persönlich abgeben. Doch die Wahlmöglichkeiten sind 2025 reduziert.

Statt wie bislang an zehn Schaltern können Kölnerinnen und Kölner bei den anstehenden Bundestagswahlen in diesem Jahr an fünf Orten per Direktwahl ihre Stimme abgegeben. Die Direktwahl ist insbesondere für diejenigen interessant, die am Wahlsonntag (23. Februar) verhindert sind, aber anders als bei der Briefwahl persönlich wählen gehen wollen.

Während die Direktwahl bei vergangenen Wahlen in allen Kundenzentren Kölns möglich war, beschränkt sich die Stadt in diesem Jahr auf die Standorte in Kalk, Rodenkirchen, Nippes und Mülheim – also eine Stelle pro Wahlkreis. Nach Kritik über die reduzierten Möglichkeiten wurde das Angebot um einen Standort in Porz ergänzt.

Köln: Direktwahl ist im Kalk-Karree für alle Wahlberechtigten ab dem 7. Februar möglich

Weil die Vorbereitungen laut Stadt gut vorangeschritten sind, öffnet der zentrale Direktwahlschalter im Atrium des Kalk-Karrees anders als ursprünglich geplant schon am Freitag, 7. Februar (8 bis 18 Uhr) und ist auch am Wochenende (9 bis 14 Uhr) geöffnet. Nutzen können ihn alle wahlberechtigten Kölnerinnen und Kölner.

Dieses frühzeitige Angebot der Direktwahl richtet sich insbesondere an Wahlberechtigte mit bevorstehenden Auslandsaufenthalten, die sich am 7., 8. oder 9. Februar 2025 noch in Köln aufhalten. Es ist auch für Personen möglich, die bereits Briefwahlunterlagen an eine abweichende Versandanschrift im Ausland beantragt haben.

Die übrigen Direktwahlstandorte starten wie geplant ab Montag, 10. Februar. Dort können Bürgerinnen und Bürger ihre Stimme nur dann abgeben, wenn sie im jeweiligen Wahlkreis gemeldet sind.

Stadt Köln: „Einschränkung war unumgänglich“

Dass die Stadt bei diesen Bundestagswahlen nur fünf statt zehn Direktwahlschalter einrichtet, verteidigte die Presseabteilung zuvor mit dem extrem kurzen zur Verfügung stehenden Zeitraum, in dem es nicht zu gewährleisten gewesen sein soll, genügend qualifiziertes Personal einzustellen, um alle Bezirksrathäuser plus Kalk-Karree zu besetzen. Eine Einschränkung sei unumgänglich, „um insgesamt eine ordnungsgemäße und rechtskonforme Wahlorganisation gewährleisten zu können“, hieß es.

Die FDP kritisierte: „Diese begrenzte Anzahl führt zu erheblichen Nachteilen, insbesondere für Personen mit eingeschränkter Mobilität, Berufstätige und ältere Menschen.“ Die Möglichkeit der Direktwahl in einem wohnortnahen Bürgerzentrum senke die Hemmschwelle, sich an der Wahl zu beteiligen und stärke die Demokratie.

„Bürgerunfreundlich“ – Kölner kritisiert reduzierte Wahlmöglichkeiten

Vor den Anpassungen stieß das eingeschränkte Angebot insbesondere bei Porzer Bürgerinnen und Bürgern auf Unmut. „Das ist total bürgerunfreundlich“, sagte etwa Peter Gymnich. Von Porz müsse er ins Wahlbüro nach Kalk. Das sei ein Problem, weil der Weg mit den öffentlichen Verkehrsmitteln „eine Katastrophe“ sei. „Und die Parkplatzsituation für Autofahrer ist auch nicht gerade toll.“ Viele Menschen seien empört, dass es sich die Stadt so einfach mache – insbesondere vor dem Hintergrund von kürzeren Fristen, die in diesem Jahr für die Briefwahl gelten.

Das bemängelte auch die Politik. In einem gemeinsamen Antrag der Bezirksvertretung Porz forderten die Fraktionen von CDU, SPD und Bündnis 90/Die Grünen die Verwaltung auf, „die direkte Wahl so wie bei allen vorherigen Wahlen im Bezirksrathaus Porz oder an einer anderen zentralen Stelle innerhalb des Stadtbezirks Porz zu ermöglichen“. Die Stadt ist dem nun nachgekommen.

Wie, wo und wann Sie die Direktwahl in Köln nutzen können

  1. Am Direktwahlschalter im Kalk Karree (montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr) können alle wahlberechtigten Kölnerinnen und Kölner ab dem 7. Februar wählen, egal, wo sie in Köln gemeldet sind. Zusätzlich ist der Schalter am Wochenende, 8. und 9. Februar, von 9 bis 14 Uhr geöffnet.
  2. Wahlkreis 92 Köln I: Kundenzentrum Porz, Friedrich-Ebert-Ufer 64-70, 51143 Köln, montags bis donnerstags von 9 bis 16 Uhr, freitags von 9 bis 12 Uhr)
  3. Wahlkreis 93 Köln II: Kundenzentrum Rodenkirchen, Mannesmannstraße 10, 50996 Köln, montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr
  4. Wahlkreis 94 Köln III: Kundenzentrum Nippes, Neusser Straße 450, 50733 Köln, montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr
  5. Wahlkreis 100 Leverkusen – Köln IV: Kundenzentrum Mülheim, Wiener Platz 2a, 51065 Köln, montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr
  6. Welchem Wahlkreis man angehört, steht auf der Vorderseite der Wahlbenachrichtigung oder online abrufbar.
  7. Für die Direktwahl wird ein gültiger Lichtbildausweis und die Wahlbenachrichtigung benötigt. Nur in Ausnahmefällen kann vor Ort eine Ersatz-Wahlbenachrichtigung ausgestellt werden.
  8. Alle Informationen zur Direktwahl sind auf den städtischen Internetseiten unter wahlen.koeln veröffentlicht