China-Light-Festival im ZooWie Chinesen den Kölner Dom gebaut haben
Köln – Wenn Menschen zum ersten Mal den Kölner Dom erblicken, sind sie in der Regel beeindruckt. Als der chinesische Lichtdesigner in seiner Werkstatt in der Provinz Sichuan die ersten Bilder der Kathedrale sah, war er „geschockt“: So groß ist das Gebäude, so viele Details hat es.
Der Dom ist das imposanteste der rund 70 Leucht-Ensembles des China-Light-Festivals im Zoo, die chinesische Lichtkünstler geschaffen haben.
Kölner Dom beim China-Light-Festival ist 16 Meter hoch
Die Replik des Doms ist mit ihren 16 Metern Höhe die bislang größte Skulptur, die die 25 Männer und Frauen je gebaut haben, sagt Tingting Zhong, die die Arbeit des Teams managt. Die strahlende Variante wurde aus mehr als 200 Einzelteilen zusammengesetzt, manche rund drei Meter groß, andere nur einige Zentimeter.
Die Konstruktion ruht auf einem kräftigen Stahlgerüst. Die Außenhaut besteht aus wetterfestem, aber winddurchlässigen Nylon, damit der Dom nicht fortgeweht werden kann. In ihm leuchten rund 3500 LED-Dioden.
Der Aufbau im Zoo dauerte eine Woche, doch die Anfertigung der Teile in China hatte zuvor mehrere Monate in Anspruch genommen. „Ich habe in der Dombauhütte Bilder und historische Skizzen besorgt und nach China geschickt“, sagt Zoo-Vorstand Christopher Landsberg.
Dort herrschte daraufhin zunächst Ratlosigkeit, sagt Tingting Zhong. „Der erste Gedanke war: Der Bau des echten Doms hat 800 Jahre gedauert, wie sollen wir das in wenigen Monaten schaffen?“ Doch anhand der Vorlagen aus Köln und einem im Internet erworbenen dreidimensionalen Modell gelang es schließlich.
Künstler kochen draußen
Der Nylon-Stoff ist bedruckt, anders wären die Feinheiten von Maßwerk oder Spitzbögen nicht darzustellen. Alle Details in dem Modell darzustellen war verständlicherweise unmöglich, das Hauptportal der Westfassade zwischen den Türmen ist etwas gedrungen. Aber das mindert die imposante Erscheinung des Leuchtdoms keinesfalls.
Die Tickets
Das Festival ist noch bis zum 19. Januar 2020 zu sehen und täglich (außer Heiligabend und Silvester) von 17.30 Uhr bis 21 Uhr geöffnet (letzter Einlass ist jeweils um 20 Uhr).
Die Tickets kosten an der Abendkasse oder datumsgebunden im Vorverkauf 17,50 Euro für Erwachsene, 9 Euro für Kinder von vier bis zwölf Jahren (Jahreskarteninhaber/Fördervereinsmitglieder: 15,50/7,50 Euro), Kinder bis drei Jahren sind grundsätzlich kostenfrei. Gutscheintickets, die an einem frei wählbaren Tag gelten, kosten 21/10,50 Euro.
Alle Eintrittskarten gelten nur für das China-Light-Festival ab 17.30 Uhr. Kombi-Tickets für den Besuch im Zoo und das Festival kosten 30/15 Euro. Tickets sind während des Festivals an den Kassen am Eingang des Kölner Zoos oder online erhältlich.
„Die Zusammenarbeit mit den Chinesen läuft reibungslos“, sagt Landsberg. Auch wenn so manche Eigenart erstaunlich sei. Zwar hat der Zoo den Künstlern in der eigens für sie als Quartier hergerichteten Regenwaldhalle eine Küche bereitgestellt. „Doch sie kochen lieber draußen“, berichtet der Vorstand. Die Töpfe dafür haben sie mitgebracht.
„Das ist bei uns im Südwesten Chinas so üblich. Und wir kochen sehr gern. Aber Curry-Wurst mögen wir nicht so sehr“, sagt Tingting Zhong lächelnd.
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Was nach dem Festival aus dem Leuchtdom wird, ist übrigens noch ungewiss. Wird er einfach weggeworfen? „Es haben schon viele danach gefragt und möchten ihn haben. Sogar das Domkapitel hat sich erkundigt“, erzählt Landsberg.