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ChorweilerGustav-Heinemann-Schule feiert 50-jähriges Bestehen inmitten von Strukturwandel

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Mit „Gigi Homerecording“ trat auch eine Band des Lehrerkollegiums auf. Das neue Logo auf dem Transparent wurde beim Fest zum ersten Mal enthüllt.

Mit „Gigi Homerecording“ trat auch eine Band des Lehrerkollegiums auf. Das neue Logo auf dem Transparent wurde beim Fest zum ersten Mal enthüllt.

Die Gustav-Heinemann-Schule in Köln-Chorweiler feiert ihr 50-jähriges Bestehen und stellt dabei die Veränderungen der letzten Dekade heraus.

50 Jahre sind ein stolzes Alter, das zünftig gefeiert werden will – darum hatte die Gustav-Heinemann-Schule Schüler, Eltern, Ehemalige, sowie Freunde und Förderer zur gemeinsamen Feier eingeladen, bei der die Schulband und die Lehrerband „Gigi Homerecording“ für musikalische Unterhaltung sorgten. Große Beachtung fand außerdem eine Ausstellung, in der die Schüler sich mit dem Thema der Migration in Chorweiler auseinandersetzten.

Denn die Schule und die in den 1970er Jahren als „Neue Stadt“ bezeichneten Viertel Chorweiler und Seeberg sind eng verbunden: Nur gut zwei Jahre nach der Grundsteinlegung für die Neue Stadt 1971 ging auch die Gustav-Heinemann-Schule an den Start.

50 Jahre Gustav-Heinemann-Schule: Fusion und Veränderung

Geprägt haben die Schule aber vor allem die vergangenen 15 Jahre, denn die heutige Gustav-Heinemann ist aus der Fusion mit der ehemals in Worringen ansässigen Gemeinschaftshauptschule Holzheimer Weg entstanden, wie Schulleiter Andreas Malm erklärte.

„Weil das Schulgebäude in Worringen stark sanierungsbedürftig war, es aber immer weniger Anmeldungen gab, wurden die Schulen in einem mehrjährigen Prozess zusammengelegt“, sagt Malm, der selbst von der Worringer Hauptschule stammt, wo er als Lehrer tätig gewesen war. „2011 schließlich waren dieser Prozess und der Umzug abgeschlossen“.

Anstatt sich in Ruhe aneinander gewöhnen zu können, erlebte die Schule ein sehr bewegtes Jahrzehnt. 2014, in dem Jahr in dem Malm die Schulleitung übernahm, wurde entgegen dem Protest der Schulgemeinschaft eine von damals zwei Schulsozialarbeiterinnen abgezogen.

Wandel in der Hauptschullandschaft Kölns

Ab 2015 musste die Schule für mehrere Jahre auf ihre Sporthalle verzichten, da sie für die Unterbringung von Geflüchteten benötigt wurde. Als sie schließlich wieder für den Unterricht zur Verfügung stand, musste sie mit der Heinrich-Böll-Gesamtschule geteilt werden, die aufgrund der Einsturzgefahr des Daches ihrer eigenen Sporthalle eine Ausweichmöglichkeit benötigte.

Auch die Zusammensetzung der Schülerschaft zeigt die Veränderungen der letzten zehn Jahre: „Schon lange haben wir hauptsächlich Schüler mit Migrationshintergrund, vor zehn Jahren waren aber noch gut zwei Drittel türkischen Ursprungs – inzwischen haben wir viele Schüler, die aus Syrien oder Afghanistan stammen“, so Malm.

Heute ist die Gustav-Heinemann-Schule eine der letzten zwölf Hauptschulen in Köln – vor zehn Jahren, zur Zeit des Umzugs, waren es noch 36. Malm hält den Prozess des Hauptschulsterbens jedoch für vorerst gestoppt. „In anderen Gemeinden, die diesen Weg weitergegangen sind, merkt man inzwischen, dass da etwas in der Bildungslandschaft fehlt“, sagt er. Heute gehöre seine Schule zu den wenigen Hauptschulen ohne Nachwuchssorgen. „Wir sind bei den Eltern beliebt, weil wir mit zurzeit 324 Schülern kleinere Strukturen haben, in denen wir intensiver beraten können“, sagt er.