Das Startchancen-Programm soll Schulen mit einem hohen Anteil sozial schwacher Schülern helfen. Kommunen müssen aber einen Eigenanteil leisten.
Startchancen-ProgrammFünf Chorweiler Schulen können NRW-Fördermittel beantragen
Im laufenden Schuljahr 2024/25 können Schulen in Nordrhein-Westfalen, die einen hohen Anteil an Schülern aus sozioökonomisch benachteiligten Familien aufweisen, erstmals vom Startchancen-Programm des Landes NRW profitieren.
Auch fünf Schulen im Bezirk Chorweiler sind in dieser ersten Gruppe eingeladen, an dem Programm teilzunehmen: die Gemeinschaftsgrundschulen Ernstbergstraße in Blumenberg, Riphahnstraße in Seeberg und Merianstraße in Chorweiler, sowie die Henry-Ford-Realschule und die Gustav-Heinemann-Schule. Das geht aus einer Beantwortung einer Anfrage der Grünen-Fraktion in der Bezirksvertretung Chorweiler durch die Verwaltung hervor.
Startchancen-Programm: Lernförderliche Umgebung schaffen
Insgesamt steht den Schulen der ersten Runde innerhalb des Förderungszeitraums 32 Millionen Euro an Investitionsmitteln zur Verfügung, mit denen Baumaßnahmen und Ausstattungsmittel finanziert werden sollen, um eine lernförderliche Umgebung zu schaffen.
Konkrete Anträge werden die Schulen erstmals Anfang 2025 stellen können – diese waren angehalten, zunächst eine Analyse ihres Ist-Zustandes durchzuführen, um ihren jeweiligen Bedarf zu ermitteln. Diese soll als Grundlage dienen, um eine Zielvereinbarung mit der Verwaltung zu schließen, anschließend können entsprechende Fördermaßnahmen beantragt werden. Eine zweite Gruppe von Schulen soll im kommenden Schuljahr 2025/26 in das Programm aufgenommen werden, laut Verwaltung ist es „absehbar“, dass dann weitere Chorweiler Schulen dabei sein werden.
Einen Haken hat das Programm aus Sicht der Kommunen allerdings: Bedingung für die Teilnahme ist ein Eigenanteil an den Fördermaßnahmen von 30 Prozent, was für die Stadt Köln „zweifelsohne eine Herausforderung sei“, wie die Verwaltung einräumte.
Mit der noch frischen Erinnerung an die gescheiterte Förderung des Neubaus des Lino-Clubs im Hinterkopf mahnte die Bezirksvertreterin Eike Danke, Mitglied der Grünen-Fraktion, denn auch an, den Bedarf der Schulen des Bezirks nicht zu unterschätzen: „Unsere Schulen sind in der Regel so alt wie der Bezirk und größtenteils Betonbauten mit dem Charme der 1970er Jahre – keine alten Gemäuer, bei denen eine aufwändige Sanierung lohnt“. Es sei absehbar, dass vieles in den kommenden Jahren neu gebaut werden müssten.
Bei seinem Besuch der Bezirksvertretung Chorweiler sagte auch Schuldezernent Robert Voigtsberger, dass „wir mit einem Budget von 32 Millionen Euro natürlich keine neuen Schulen bauen können“. Der Eigenanteil sei ein Risiko, die teilnehmenden Schulen sähen jedoch vor allem große Chancen. „Wir werden versuchen, das Beste dabei herauszuholen“, versicherte Voigtsberger.