Kulturangebote sind im Kölner Norden eher rar gesät. Mit ihren Ausstellungen bilden die Künstler von ChorweilerArt eine willkommene Ausnahme.
Kulturelles ZusammenkommenKünstlergruppe „ChorweilerArt“ lädt zum 16. Kunstmarkt ein
Das Künstlernetzwerk ChorweilerArt, das am Sonntag, 8. Dezember, zum 16. Mal zu einem Kunstmarkt im Bürgerzentrum Chorweiler einlädt, ist ein Institution in Kölner Norden. 2007 hatten sich erstmals Kunstschaffende aus dem Bezirk Chorweiler unter diesem Namen zusammengeschlossen, im Rahmen eines EU-Projekts, für das die Katholische Kirchengemeinde St. Johannes XXIII die Trägerschaft übernommen hatte.
„Der Gedanke war, den Zugang zum Netzwerk niederschwellig zu halten, damit Kunstschaffende Kontakt zueinander finden konnten“, sagt Claudia Wolf-Dürr, eines der Gründungsmitglieder, „vor allem um denjenigen Kunstschaffenden einen Ansprechpartner zu bieten, die ihre Kunst nebenberuflich betreiben“.
ChorweilerArt: Selbstständigkeit und vielfältige Kunst im Bezirk
2010 liefen die EU-Mittel aus, seitdem ist die Gruppe selbstständig und kooperiert mit dem Bürgerzentrum Chorweiler. Immer wieder war die Gruppe auch im öffentlichen Raum des Bezirks aktiv: So steuerten sie etwa Kunstwerke zur Verschönerung der S-Bahn-Haltestelle Chorweiler-Nord bei und gestalteten Balkone im Chorweiler Zentrum.
Zwischenzeitlich zählte die Gruppe über 20 Mitglieder, darunter viele mit türkischen, russischen und anderen migrantischen Wurzeln – inzwischen ist sie jedoch auf sechs feste Mitglieder zusammengeschrumpft. „Es verändert sich eben mit der Zeit, Mitglieder sind verstorben oder aus dem Bezirk weggezogen“, meint Wolf-Dürr. „Wir sind jetzt der harte Kern und teilen die ehrenamtliche Arbeit unter uns auf.“
Beim Kunstmarkt im großen Saal des Bürgerzentrums werden jedoch nicht nur die Mitglieder ihre Werke anbieten: Insgesamt sind 28 Künstler aus den Bereichen Malerei, Skulptur und Fotografie vertreten. „Viele der Gastkünstler sind schon lange regelmäßig dabei und fragen uns schon weit im Vorfeld an“, sagt Wolf-Dürr. Auch unter den nicht im Netzwerk organisierten Kunstschaffenden sind viele im Kölner Norden und der näheren Umgebung ansässig.
Für die musikalische Begleitung werden der Kölner Chor Meinklang und das aus Bonn stammende Quintett Jazz-Lag sorgen, das zum dritten Mal beim Kunstmarkt auftritt. Daneben wird es auf der Bühne aber auch ein Novum geben: Eine Modenschau, organisiert vom Verein Pol-in, einem Zusammenschluss polnischer Frauen in Wirtschaft und Kultur. „Wir nutzen beim Kunstmarkt gerne die Gelegenheit, es anderen Initiativen zu ermöglichen, sichtbar zu sein“, sagt Wolf-Dürr, „und gerade Mode ist ja auch ein sehr kreatives Feld.“ Der Kunstmarkt am 8. Dezember wird von 11 bis 18 Uhr geöffnet sein.