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S-Bahn ProblemeChorweiler kämpft mit regelmäßigem Fahrtenausfall

Lesezeit 3 Minuten
An der S-Bahnstation Longerich stehen viele Passagiere und warten auf die Bahn.

Einige Stationen in Köln-Chorweiler werden regelmäßig von den S-Bahnlinien umfahren.

Bezirksvertreter der CDU und Grüne beschweren sich erneut über die regelmäßige Umfahrung der Bahnstationen im Stadtbezirk Chorweiler. 2021 fielen etliche Fahrten der S-Bahn aus.

Die Umfahrungen des Bezirks Chorweiler durch die S-Bahnlinien S6 und S11 haben im vergangenen Jahr noch einmal deutlich zugenommen: 761 Mal hatten 2021 Züge der beiden Linien die Stationen Volkhovener Weg, Chorweiler, Chorweiler Nord, Blumenberg und Worringen nicht angefahren.

Im Vorjahr war es noch in 507 Fällen dazu gekommen. Das geht aus einer Antwort der Verwaltung auf eine Anfrage der Fraktionen von CDU und Grüne in der Bezirksvertretung Chorweiler in der jüngsten Sitzung des Gremiums hervor.

Gründe für häufige Umfahrungen in Chorweiler

Möglich werden die Umfahrungen durch die sogenannte „Chorweiler Schleife“: Vom Bahnhof Longerich aus führt ein Gleis an den übrigen Stationen des Kölner Nordens vorbei, der nächste Halt auf dieser Strecke ist Dormagen-Chempark. Die Abkürzung wird genutzt um Störungen des Fahrplantaktes auszugleichen. Immer wieder stranden auf diese Weise Fahrgäste am Bahnhof Longerich, die eigentlich weiterreisen wollten, während die Wartenden an den weiter nördlichen Kölner Bahnhöfen das Nachsehen haben.

Noch augenscheinlicher wird das Problem, wenn man die ersatzlosen Ausfälle der Bahnen hinzu zählt: Laut den Angaben von Nahverkehr Rheinland (NVR) sind 2021 auf der Linie S11 6,65 Prozent der planmäßigen Fahrten ausgefallen, auf der Linie S6 gar ganze 13,46 Prozent. Für den Bahnhof Köln-Chorweiler bedeutet dies, dass er im vergangenen Jahr in insgesamt 8453 Fällen nicht nach Plan durch die S-Bahn bedient wurde.

Vermehrte Ausfälle durch Kölner Baustellen

Als Gründe für die Ausfälle nennt der Nahverkehrsverband „infrastrukturelle Störungen, Probleme auf Seiten des Eisenbahnverkehrsunternehmens, wie Verspätungen aus Vorleistungen“, und „Verspätungsabbau“ an. Er verwies auch auf die Baumaßnahmen für die Inbetriebnahme des elektronischen Stellwerks im Kölner Hauptbahnhof, das im vergangenen Jahr modernisiert wurde und das auf 20 Kilometern Länge den Bahnverkehr der linksrheinischen Strecken steuert. Ein Teil der Ausfälle gehe weiterhin auf das Konto mehrerer starker Sturmtiefs im vergangenen Jahr.

Für die Bezirksvertreter war dies eher kein Trost, kommt in diesem Jahr doch weiteres Ungemach hinzu. „Die Umfahrungen sind schon ärgerlich, jetzt kommt noch hinzu, dass die S6 massiv ausfällt“, sagte Wolfgang Kleinjans, Fraktionsvorsitzender der Grünen. Auf der Strecke dieser Linie werden noch bis Sommer 2023 umfangreiche Baumaßnahmen durchgeführt, weshalb diese aktuell nur in der Hauptverkehrszeit bis zu ihrer Endstation in Worringen fährt, ansonsten verkehrt sie nur zwischen Köln-Nippes und Essen.

Kölner Politiker erinnern an vergangene Probleme

Norbert Schott, der Vorsitzende der CDU-Fraktion, erinnerte außerdem an den vergangenen Sommer, als die S6 schon einmal für mehrere Tage komplett ausgefallen war, da unter den Bahnfahrern ein hoher Krankenstand geherrscht hatte. „Das ist für die Situation des Nahverkehrs im Bezirk wirklich fatal“, so Schott.

Bezirksbürgermeister Rainer Zöllner berichtete weiterhin von seinen persönlichen Beobachtungen. „Am Bahnhof Worringen etwa fällt die S11 in Richtung Dormagen mit dem planmäßigen Halt um 7.42 Uhr regelmäßig aus – die nächste hält dann wieder um 8.02 Uhr.“ In diesem Zeitraum seien Ausfälle extrem ungünstig, da dann viele Schüler und Arbeitnehmer die Bahn nutzen würden. „Es ist nicht weiter haltbar, dass wir mit diesem Zustand leben müssen“, so Zöllner.