Bei der Versorgung mit Spielflächen sieht die Verwaltung Chorweiler gut aufgestellt, aber in Merkenich fehlt seit 30 Jahren ein Spielplatz.
Spielraumplanung ChorweilerMerkenicher warten seit 30 Jahren auf Spielplatz

Der Spielplatz in Auf dem alten Weerth ist eher übersichtlich geraten.
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Dass der Bezirk Chorweiler bei der Versorgung mit Einrichtungen der Kindertagespflege Schlusslicht in Köln ist, ist allgemein bekannt. Besser sieht es bei Orten aus, an denen Kinder ihre Freizeit verbringen: Gemessen am Richtwert von zwei Quadratmetern Spielfläche pro Einwohner, steht Chorweiler bei der Ausstattung mit Spielplätzen unter allen Stadtbezirken sogar am besten da – zumindest, was die Quantität angeht. Das geht aus der aktuellen Fassung der kommunalen Spielraumplanung für die Jahre 2025 bis 2030 hervor, die der Bezirksvertretung Chorweiler in ihrer jüngsten Sitzung vorgelegt worden war.
Neugestaltung und Maßnahmen an den Spielplätzen im Bezirk
Diese für den Bezirk ungewohnte Spitzenposition kommt jedoch mit dem Wermutstropfen, dass die Qualität der einzelnen Spielflächen immer noch unter dem gesamtstädtischen Durchschnitt liegt. Doch auch hier hat sich in den vergangenen Jahren viel getan: 101 Maßnahmen listet die Verwaltung auf, die zwischen 2018 und 2022 an den Spielplätzen des Bezirks durchgeführt wurden – darunter fallen etwa Um- und Neugestaltungen, außerdem der Bau von sieben neuen Spielplätzen.
Ein Beispiel für eine gelungene Neugestaltung ist etwa der Spielplatz zwischen Martinusstraße und Meisenweg in Esch: Dort war im Zuge der Neugestaltung eine umfangreiche Beteiligungsaktion mit über 80 Kindern und einigen Erwachsenen durchgeführt worden. Herzstück des Spielplatzes ist nun eine großzügige Kletterspielanlage mit vielfältigen Spielmöglichkeiten, der Spielplatz ist wieder ein beliebter Treffpunkt des Stadtteils.

Das Grundstück in der Ringstraße, auf dem die Merkenicher gerne einen Spielplatz sähen, wurde für einige Jahre als Erweiterungsfläche des benachbarten Friedhofs vorgehalten.
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Bis 2030 sollen weitere fünf neue Spielplätze entstehen, etwa Roggendorf/Thenhoven, Volkhoven/Weiler und Worringen – nicht jedoch in Merkenich, wo man schon seit den 1990er Jahren auf den Bau eines Spielplatzes an der Ringstraße wartet, der dort laut des Bebauungsplanes vorgesehen ist. Die SPD-Fraktion der Bezirksvertretung hatte daher einen Änderungsantrag zur Spielraumplanung eingebracht, der die Verwaltung aufforderte, den dort vorgesehenen Spielplatz in die Planung aufzunehmen, dieser wurde auch beschlossen.
In einer Stellungnahme verwies die Verwaltung jedoch auf den Spielplatz an der Straße Auf dem alten Weerth, der 2002 angelegt und zuletzt 2020 neugestaltet worden sei. Dieser befinde sich nur 300 Meter von der betreffenden Fläche an der Ringstraße entfernt und sei ausdrücklich als Ersatz für diese angelegt worden. Sie sehe daher keine Notwendigkeit, in unmittelbarer Nähe einen weiteren Spielplatz zu bauen und „dafür die Aufhebung eines rechtskräftigen Bebauungsplans anzustrengen“, so die Stellungnahme der Verwaltung.
In Merkenich stößt diese Begründung allerdings auf Unverständnis. „Es ist genau andersherum“, sagt Bruno Klais, Vorsitzender des Bürgervereins, „Der Spielplatz an der Ringstraße ist seit 30 Jahren planungsrechtlich gesichert, da muss nichts geändert werden!“