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Unglück auf Leverkusener BrückeLeiche wurde obduziert – Einem der verletzten Arbeiter geht es besser

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Eines der schweren Brücken-Tragseile hat den Autokran auf der Leverkusener Autobahnbrücke schwer beschädigt.

Eines der schweren Brücken-Tragseile ist herabgestürzt und hat den Autokran auf der Leverkusener Autobahnbrücke schwer beschädigt.

Die Polizei hat die Unglücksstelle beschlagnahmt und ermittelt jetzt die Ursache für den Arbeitsunfall.

Nach dem tödlichen Arbeitsunfall auf der alten Leverkusener Rheinbrücke in Köln-Merkenich am Donnerstagmorgen geht es einem der beiden lebensgefährlich verletzten Bauarbeiter offenbar etwas besser. Der Mann sei am Abend ansprechbar gewesen, teilte Staatsanwältin Stephanie Beller mit. Über den Gesundheitszustand seines ebenfalls lebensgefährlich verletzten Kollegen ist nichts bekannt, er wird noch im Krankenhaus behandelt.

Köln: Staatsanwaltschaft führt Todesermittlungsverfahren

Ein 22-jähriger Arbeiter war gestorben, vier weitere wurden leicht verletzt. Mehrere Bauarbeiter, die das Unglück teilweise mitangesehen hatten, erlitten einen Schock. Die Leiche des 22-Jährigen wurde noch am Abend in der Kölner Rechtsmedizin obduziert, der Bericht liege aber noch nicht vor, sagte Staatsanwältin Beller.

Auch das Baugerüst um den alten Brückenpfeiler wurde bei dem Unfall aus noch unklarer Ursache schwer beschädigt.

Auch das Baugerüst um den alten Brückenpfeiler wurde bei dem Unfall aus noch unklarer Ursache schwer beschädigt.

Bei der Suche nach der Ursache ist die Polizei noch nicht entscheidend vorangekommen. Nach wie vor ist unklar, ob menschliches Versagen oder zum Beispiel ein Materialfehler das Unglück herbeigeführt hat. Es laufe kein Ermittlungsverfahren gegen eine Person, sondern ein allgemeines Todesermittlungsverfahren, sagte Beller. In diesem Rahmen solle die Frage geklärt werden, ob Anhaltspunkte für ein strafrechtlich relevantes Verhalten vorliegen. Maßgeblich sei unter anderem das Gutachten eines Sachverständigen, der von der Staatsanwaltschaft beauftragt wurde.

Die Unglücksstelle bleibt vorerst von der Polizei beschlagnahmt. Die Arbeiten ruhten am Freitag. Nur die Kripo und Mitarbeiter der Abteilung Arbeitsschutz der Bezirksregierung haben Zugang zu der alten Rheinbrücke, die seit Monaten abgebrochen wird. Am Donnerstag gegen 8 Uhr wollte ein Autokran laut Feuerwehr wohl eine Last anheben, die abstürzte und auf die Brücke krachte. Dabei wurden die Arbeiter verletzt und der 22-Jährige getötet. Um welche Last es sich genau handelte, ob es möglicherweise um die schweren Stahl-Tragseile ging, die die Brücke hielten und vom Pfeiler abmontiert werden sollten, ist unklar.