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Corona in KölnIrreführende Angaben bei Intensivbettenbelegung

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Mitarbeiter bereiten ein Krankenhausbett vor.

Köln – Während der dritten Welle hat es in den Kölner Krankenhäusern so viele Covid-Intensivpatienten gegeben wie noch nie zuvor seit Beginn der Pandemie. Die Lage „spitzt sich immer weiter zu“, die Situation sei „besorgniserregend“, hieß es regelmäßig vonseiten der Stadt. Doch nun gibt es Entwarnung. „Die Situation entspannt sich zunehmend“, sagt Alexander Lechleuthner, ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes der Stadt Köln, am Mittwoch auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Die Anzahl der Covid-Patienten werde weniger und auch die Anzahl der Nicht-Covid-Patienten sei aktuell händelbar. Es ist eine Aussage, die sich auf die allgemeine Situation in ganz Köln bezieht. Für jedes einzelne Krankenhaus gilt sie nicht. Gerade bei Maximalversorgern wie etwa der Uniklinik „ist es so, dass dort nach wie vor die schwerstkranken Covid-Patienten auf den Intensivstationen liegen“, so Lechleuthner. Doch dies sei bei weitem kein Vergleich zu der Situation im April, als „die Intensivstationen mit Covid-Patienten zuliefen. Der Anteil wurde immer höher, lag teilweise bei mehr als 40 Prozent. Da wurde es immer schwieriger, Plätze für Patienten zu finden.“ Das sei nun anders.

Irreführende Angaben bei Intensivbettenbelegung

In einer Pressemitteilung verkündet die Stadt am Mittwoch, dass es in Köln aktuell „zehn freie Intensivplätze“ gibt. Einen Tag zuvor waren es noch 17. Dabei gibt es laut Aussage der Stadt nicht sieben neue Covid-Intensivpatienten, vielmehr ist die Anzahl im Vergleich zu Dienstag von 100 auf 98 gesunken. Wie kommt es zu dieser Diskrepanz? Und warum gibt das Divi-Intensivregister zur gleichen Zeit sogar 28 „freie Intensivbetten“ an?

Ja, die Zahlen sind irreführend. Dem stimmt auch Alexander Lechleuthner zu. Zumal der Begriff „freie Intensivbetten“, den die Stadt und auch die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi) benutzen, nicht mehr korrekt ist. Zu Beginn der Pandemie wurden die Krankenhäuser angehalten, ihren Regelbetrieb zu reduzieren, Operationen zu verschieben und Intensivbetten für künftige Covid-Patienten freizuhalten. Heute sieht das anders aus. Ein Bett, in dem tatsächlich niemand liegt, ist selten.

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„Ein freies Intensivbett entsteht zum Beispiel, wenn der Patient gerade verlegt wird und auf die Normalstation kommt. Meistens ist dann aber schon ein neuer Notfallpatient im Zulauf oder es ist einer angekündigt, der zu dieser Zeit gerade operiert wird“, so der Rettungsdienst-Leiter. Deswegen gehe es hierbei mehr um die Verfügbarkeit. Wenn die Stadt also von „zehn freien Intensivplätzen“ spricht, bedeutet das, dass zehn Patienten, die einen Intensivplatz benötigen, kurzfristig einen bekommen könnten – egal, ob sie sich mit Corona infiziert haben oder nicht.

Die Anzahl der von der Stadt gemeldeten Covid-Intensivpatienten hat daher nur teilweise Auswirkungen auf die Anzahl der verfügbaren Betten. Zumal bei der Ausstattung der Betten unterschieden werden müsse, da beispielsweise nicht alle über ein Beatmungsgerät verfügen. „Es kann also immer noch sein, dass, wenn wir 17 verfügbare Kapazitäten melden, einen Patienten, der eine ganz bestimmte Ressource braucht, dennoch nicht sofort unterbekommen“, so Lechleuthner.

„Bettenkoordinatoren“ arbeiten Feuerwehr zu

Grundsätzlich sind die Angaben der Stadt aktueller. Denn: „Register bilden nicht die Wirklichkeit ab“, sagt Lechleuthner. Hierbei passe der Spruch „Viele Köche verderben den Brei“, denn „im Divi-Register geben Hunderte von Leuten Daten ein“, da die Krankenhäuser selber dafür verantwortlich sind.

Die Zahlen der Stadt werden hingegen von einem kleineren Team aus sogenannten „Bettenkoordinatoren“ von Johannitern und ASB ermittelt und dann an die Leitstelle der Feuerwehr weitergegeben. Um eine Live-Übersicht über die Kapazitäten sicherzustellen, werden die Krankenhäuser in Köln und die im direkten Umland von den Bettenkoordinatoren mehrmals täglich angerufen.