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Kölner VirologinSo läuft ein Corona-Test ab

Lesezeit 3 Minuten
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Die Corona-Tests sind ein kompliziertes Verfahren.

  1. Die Zahl der Personen, die sich in Köln mit dem Coronavirus infiziert haben, steigt stetig. Immer mehr Menschen müssen sich testen lassen.
  2. Virologin Eva Hegern sorgt mit einer riesigen Gruppe Kollegen an der Uniklinik dafür, dass die jeden Tag eintreffenden Corona-Test-Proben der Kölner erfasst, aufbereitet und ausgewertet werden.
  3. Ein kompliziertes Verfahren – Mit uns hat die 45-Jährige über ihre Arbeit gesprochen.

Köln – Früher ist die Virologin Eva Heger nach anstrengenden Diensten einmal in der Woche abends tanzen gegangen. „Da habe ich meine Energie für die Woche getankt.“ Früher, das war vor zwei Wochen und ist doch gefühlt Monate her.

Heute setzt sich Heger zum Krafttanken 20 Minuten in die Sonne: Einatmen, ausatmen, durchatmen – und dann weiter machen. Die 45-jährige Kölnerin sorgt als Virologin mit einer riesigen Gruppe Kollegen – Ärztinnen, Ärzten und Medizinisch Technischen Assistentinnen – an der Uniklinik dafür, dass die jeden Tag eintreffenden Corona-Test-Proben der Kölner erfasst, aufbereitet und ausgewertet werden.

Corona-Tests sind kompliziertes Verfahren

Es ist ein kompliziertes Verfahren: Im Rahmen einer so genannten Polymerase-Kettenreaktion wird die DNA, die aus dem Abstrich gewonnen wurde, vervielfältigt. Anschließend lassen sich selbst kleinste Virenpartikel nachweisen.

Eva Heger ist Virologin an der Uniklinik Köln

Allein für die Aufbereitung der Proben und die Vervielfältigung der DNA aus dem Abstrich sind 20 verschiedene Produkte vom Großgerät bis zur Pipette und so genannten chemische Pufferlösungen notwendig, die fortwährend in großer Zahl besorgt werden müssen. „Wir nutzen dabei vier verschiedene Systeme, um möglichst breit aufgestellt zu sein und nicht von einem Lieferanten abhängig zu sein“, erläutert Heger.

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Es sei eine unglaubliche Organisationsarbeit, die das alles erfordere. Neben dem Auswerten der Proben, müssen quer durch Deutschland und Europa viele Quellen abtelefoniert werden, um an weiteres Material zu kommen. „Wenn eine Firma Lieferengpässe hat, telefonieren wir andere an.“ Nebenher müssen zusätzliche Räume eingerichtet werden, um die Testkapazitäten weiter auszubauen und neue Mitarbeiter gecoacht werden.

Schneller testen, um so das Virus aufzuhalten

Auf engstem Raum arbeiten sie – immer mit Mundschutz – hoch konzentriert in einem Zwei-Schicht-System bis tief in die Nacht. „Allen hier ist klar, dass das kein Kurzstreckenlauf wird und dass wir einen langen Atem brauchen“, sagt Heger. Manchmal waren ihre Schichten in den vergangenen Wochen zwölf Stunden lang, sechs Tage die Woche.

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Aber sie und ihre Kollegen wüssten alle, wofür sie das tun: „Ich habe meine Arbeit immer sinnvoll gefunden. Aber jetzt noch viel mehr. Je besser und schneller wir testen, desto langsamer die Verbreitung des Virus. Dieses Ziel treibt uns an.“ Natürlich stoße jeder auch immer wieder mal an seine eigene Grenzen und gehe manchmal auch darüber hinaus. „Aber wir Kollegen wissen alle, wofür wir das tun.“

Im übrigen freut sich Heger darüber, dass nicht nur der Umgang untereinander so wertschätzend ist. Es gebe für Sie und die Kollegen auch sehr viel Anerkennung, Dankbarkeit und ganz viel Hilfsbereitschaft: „Da bringen einem fremde Leute einen Obstkorb vorbei. Und das freut einen einfach.“