Köln – Die Kölner Polizei hat auf die Corona-Pandemie reagiert und ihre Beamten im Einsatz mit Schutzausrüstung ausgestattet. In allen Streifenwagen liegen ab sofort Atemschutzmasken, Schutzhandschuhe, Handdesinfektionsmittel und Entsorgungsbeutel. Atemmasken tragende Polizisten hat es in Köln bisher einmal gegeben. Bei einer Kontrolle von „Verdächtigen“ hätten sich Beamte zu dem Einsatz der Schutzausrüstung entschieden, teilte Polizeisprecher Wolfgang Baldes auf Anfrage mit. Worum es bei dem Einsatz ging, blieb unklar.
Bisher seien die Beamten vom polizeiinternen Krisenstab nicht angeordnet worden, die Masken permanent bei jedem Einsatz zu tragen. Über die Verschärfung der Sicherheitsmaßnahmen entscheidet der Krisenstab stufenweise. Ob sie die Masken tragen, können die Polizisten in Eilfällen aber auch selbst entscheiden. „Alle Polizistinnen und Polizisten wissen um die Gefahren und schützen sich bestmöglich“, sagte Baldes. Alle wissen aber, dass man in diesem Beruf Gefahren nicht gänzlich ausschließen kann.
Krisenstab mit allen Direktionsleitern einberufen
Am Donnerstag hatte Polizeipräsident Uwe Jacob den Krisenstab mit allen Direktionsleitern einberufen, der seither täglich über weitere interne und externe Maßnahmen berät. „Ich möchte, dass wir jetzt alles tun, was in unserer Macht steht, um Infektionsrisiken für eigene Mitarbeiter zu minimieren, die Auswirkungen auf das System Polizei gering zu halten und wie gewohnt für Sicherheit in Köln zu sorgen“, sagte Jacob.
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Am Montag klauten unbekannte Diebe in einem Lager der städtischen Kliniken 50.000 Atemschutzmasken. Eine Mitarbeiterin des Logistikzentrums auf der Mülheimer Schanzenstraße bemerkte den Diebstahl am Montagmorgen, wie die Polizei mitteilte. „Wir haben weiterhin ausreichend Vorräte und sind nach wie vor handlungsfähig“, sagte Kliniken-Sprecherin Sigrid Krebs. In der Halle hätten neben den Masken auch weitere wichtige Krankenhausutensilien wie Verbandsmaterial gelagert, so Krebs weiter. Medikamente habe es dort nicht gegeben.
Die Polizei ermittelt und bittet um Hinweise von möglichen Zeugen, die Angaben zu der Tat zwischen Donnerstag und Montagmorgen machen können. Der städtische Krisenstab ordnete umgehend alle Kliniken und den Rettungsdienst an, sämtliche, dringend benötigte Schutzausrüstung besser zu sichern. Zuletzt war in Krankenhäusern auch Desinfektionsmittel gestohlen worden.