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Knappheit wegen CoronavirusKölner Gastronomin bekommt Einkauf-Hilfe von ihrem Vater

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Hilft seiner Tochter in Zeiten von Corona gerne: Peter Maaß.

Köln – Dieser Mann ist Notfall-Helfer und gerade auf dem Weg zu Tochter Ina, die in der Nähe des Barbarossplatzes ein Bistro betreibt. Offenbar gelingt es Peter Maaß, trotz vielfach weggehamsteter Produktgruppen immer genau das ausfindig zu machen, was im Lokal gebraucht wird. Ursprünglich habe er Maler und Lackierer gelernt. Die letzten 36 Jahre seiner Berufstätigkeit sei er als Hausmeister für eine Versicherung tätig gewesen, erzählt er, als wir uns bei „Frau Maaß & Herr Schlie“ gegenübersitzen.

Es sei nicht einfach, immer das zu bekommen, was vonnöten sei, gesteht der 68-Jährige ein. Womit er zuletzt besondere Schwierigkeiten gehabt habe, frage ich. „Mehl war ausverkauft. Und einige Hygiene-Artikel.“ Ich schaue an Maaß vorbei zu den Vitrinen und sehe, dass sie gut gefüllt sind: Quiches mit roter Bete oder Fenchel, Parmesan und Zitrone oder mit mit Brokkoli und grünem Spargel.

Panik? Maaß schüttelt den Kopf

„Sieht alles sehr lecker aus“, sage ich und stelle fest, dass mein Magen darauf pocht, eine Bestellung zu machen. Derweil erzählt mein Gegenüber von einer Radiosendung, in der davon die Rede gewesen sei, dass in Australien nicht mehr als vier Rollen Toilettenpapier pro Kunde abgegeben würden.

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„Können Sie die Panik nachvollziehen?“, frage ich. Maaß schüttelt den Kopf. „Ein Stück Seife reicht doch, man braucht keine hundert Stück. Ich halte das für dumm!“ Dann berichtet er von einem Video, das er geschickt bekommen habe. „Eine Anleitung, um Schutzmasken selber zu basteln. Geht ganz einfach.“ Mein Gegenüber greift zu einer Papierserviette und demonstriert mir mit wenigen Handgriffen, wie man das Teil falten muss, damit es funktioniert. „Wenn man vielleicht noch einen Handtacker hat, ist es perfekt.“

Große Freude über den Enkel

Er finde es unverantwortlich, sagt er, dass den Ärzten die für sie unentbehrlichen Hygieneartikel weggenommen würden. „Die kriegen nichts mehr, und die brauchen es echt.“ Er selber lebe zurzeit ganz normal. „Ich würde jetzt Großveranstaltungen meiden, das ja. Und er bemühe sich, einen bestimmten Abstand zu Personen zu halten und achte auf häufiges, gründliches Händewaschen. „Hygiene ist wichtig, aber Hysterie ist total überflüssig. Sich in Panik versetzen zu lassen, ist das Schlimmste überhaupt!“

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Mich interessiert, womit der 68-Jährige neben seiner Hilfe für die Tochter sonst noch beschäftigt ist. Die Antwort kommt mit strahlenden Augen: „Mein Enkel“, sagt Maaß. Ich erfahre, dass er und seine Frau sich mit den anderen Großeltern abwechseln. „Wir holen den dann vom Kindergarten ab und bespaßen den.“ Offenbar gefällt es dem viereinhalbjährigen Jonah besonders im Kölner Zoo, denn der steht regelmäßig auf dem Programm.

Es war mal ein Geheimtipp

„Tiere sind wichtig, da lernt er was“, findet der Opa. „Und das wird auch nicht langweilig, oder?“, werfe ich ein. „Nee! Das fordert einen. Und wenn es regnet, kann man reingehen in die Häuser.“ Er und seine Frau hätten regelrecht auf das Enkelkind hingefiebert. „Und dann bin ich in Rente gegangen, und der Kleine war da. Die meisten fallen nach Ende der Berufstätigkeit in ein Loch.“

Maaß muss wieder an die Arbeit, also mache ich mich auch auf den Weg – ohne vorher eine Quiche probiert zu haben. In der Bahn schaue ich nach Bewertungen im Netz und lese unter anderem, dassz „Frau Maaß und Herr Schlie“ ein super Geheimtipp sei, den man besser nicht verrät. Zu spät!

Unsere Serie „Zwei Kaffee, bitte!“: Wie reagieren Menschen – was erzählen sie, wenn man sie auf der Straße anspricht und zu einem Kaffee einlädt?